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Manolis Saliakas im Zweikampf mit Jonas Meffert
  • Manolis Saliakas im Derby-Hinspiel gegen Jonas Meffert
  • Foto: WITTERS

Um den HSV noch abzufangen: Diese Rekorde müsste St. Pauli brechen

Sie marschieren einfach weiter, auch wenn es bis zum Schlusspfiff am vergangenen Samstag so aussah, als könnte der SSV Jahn Regensburg zum Stolperstein werden. Wurde er aber nicht, und so arbeitet der FC St. Pauli unbeirrt an einer Mission Impossible, die wohlgemerkt nicht von Verein, Trainer oder Mannschaft ausgerufen wurde. Das Gros Fußball-Deutschlands aber fände vermutlich hohen Unterhaltungswert daran, wenn ein Winterpausen-Abstiegskandidat tatsächlich noch die Aufstiegsplätze attackieren könnte. Es wäre die größte Aufholjagd der Unterhaus-Geschichte.

Klar ist, dass der Kiezklub mindestens einen Allzeit-Rekord brechen müsste, um noch die 60-Punkte-Marke zu erreichen, die zumindest in die Nähe der ersten drei Plätze führen würde. Nach den nur 17 Zählern der Hinrunde sind derer 43 in der Rückrunde dafür vonnöten – und eine solche Halbserie hat es bisher überhaupt noch nie gegeben in der 2. Liga. Zwar steigt mit jedem weiteren Sieg die Wahrscheinlichkeit, die bewegt sich insgesamt aber immer noch im einstelligen Prozentbereich.

St. Paulis Fabian Hürzeler: Sechs Punkte Rückstand extrem viel

Denn von den 24 noch zu vergebenden Punkten würde St. Pauli 16 benötigen. Mindestens. Heißt: Von den letzten acht Partien dürften maximal zwei verloren gehen bei fünf Siegen und einem Remis. Und dass bei Gegnern, die unter anderem Heidenheim, HSV, Darmstadt oder Düsseldorf heißen. „Grundsätzlich bin ich ein Typ, der immer optimistisch ist“, sagte Fabian Hürzeler. Aber der Rückstand auf den HSV „beträgt immer noch sechs Punkte. Und das ist bei nur noch acht Spielen extrem viel“.

Zudem müssten die Braun-Weißen noch weitere Bestmarken pulverisieren, so wie sie es bereits getan haben in Bezug auf den vereinseigenen Siegesserien-Rekord und jenen von Fabian Hürzeler, der als erster Coach überhaupt mit neun Siegen in seine Zweitliga-Tätigkeit gestartet ist. Der tabellarisch größte Satz mit Aufstieg als Gipfel gelang bisher dem SC Paderborn in der Saison 2013/14, als die Ostwestfalen mit 23 Zählern von Platz neun aus in die Rückrunde starteten und am Ende noch Zweiter wurden mit 62 Punkten. Die TSG Hoffenheim wiederum hatte von allen später aufgestiegenen Klubs die wenigsten Punkte zur Pause (22), um in der Saison 2007/08 von Rang acht noch mit 60 Punkten auf Platz zwei zu klettern.

Noch nie sprang ein Team von Rang 15 auf die Aufstiegsplätze

Zum Vergleich: St. Pauli hatte nach 17 Begegnungen nicht nur erst 17 Punkte. Die Kiezkicker standen damit zudem auch nur knapp überm Strich, nämlich auf Rang 15. Sollte also allen Ernstes noch der HSV und/oder Heidenheim abgefangen werden können, wäre das in jeder Beziehung noch nie da gewesen. Fabian Hürzeler und seine Mannen machen ergo alles richtig, wenn sie ihre „Das nächste Spiel ist immer das schwerste“-Attitüde beibehalten. Man braucht vielleicht nicht mehr ganz so viel Fantasie wie vor vier Wochen, sich einen St. Pauli-Aufstieg vorzustellen. Utopisch aber bleibt dieser weiterhin.

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Das weiß natürlich auch der Trainer, der  den Begriff HSV-Jäger „bewusst nicht in den Mund nimmt. Jetzt spielen wir erst einmal Heidenheim. Dann können wir danach nochmal gemeinsam die Tabelle studieren“.

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