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Um Harmonie bemüht: Trainer Timo Schultz und Sportchef Andreas Bornemann
  • Um Harmonie bemüht: Trainer Timo Schultz und Sportchef Andreas Bornemann
  • Foto: WITTERS

Schultz leer, Bornemann angefasst: Aber St. Paulis Führungsduo betont Zusammenhalt

Das Saisonende hat sichtlich an ihnen genagt. Während Timo Schultz beim gemeinsamen Medien-Termin am Mittwoch leer und ausgelaugt wirkte, hatte Andreas Bornemann reichlich Mitteilungsbedürfnis. Der Sportchef musste Angestautes loswerden, er und der Coach aber demonstrierten auch Einigkeit. 

Drei Punkte Rückstand auf den Dritten, attraktive Spielweise, heimstärkste Mannschaft, im Pokal ins Viertelfinale gekommen – Fakten, mit denen man hausieren gehen kann. „Und dann ist es für mich schon erstaunlich, wie man da den Titel Schrott-Saison drüberpacken kann oder was da zum Teil kursiert“, ärgerte sich Bornemann über die teilweise mediale Einordnung.

Auch die „angebliche Unruhe durch Verträge und Ungewissheiten von Spielern“ machte Bornemann merklich zu schaffen. Es könne nicht sein, dass so etwas quasi eine komplette Saison überlagere. „Was da in die Veranstaltung mit reingekommen ist, ist schwer zu ertragen, das sage ich ganz ehrlich“, sagte er, räumte aber auch ein, dass eine mögliche Verbesserung der internen Kommunikation Thema sei. Dennoch: „Dass es aus dem Inner Circle welche gibt, die Dinge, die wir miteinander besprechen, nach außen tragen mit irgendeiner Intention, die mir fremder ist, als man sich vorstellen kann: Dann sollte doch bitte derjenige, der das tut, seine charakterlichen Eigenschaften hinterfragen. Und nicht wir unsere interne Kommunikation. Alles andere verstehe ich nicht.“

Bornemann gesteht Fehler im Umgang mit Hain und den Co-Trainern

Wobei es Unterschiede gebe zwischen Profis und Trainerstab. „Den Spielern haben wir, beginnend im Januar, klare Dinge aufgezeigt. Was die Co-Trainer betrifft, ist es nicht optimal gelaufen, da nehme ich die Verantwortung ein Stückweit auf meine Kappe. Dass es sich so lange gezogen hat, dass eine gewisse Unsicherheit entstanden ist und Unzufriedenheit beim Cheftrainer, das tut mir leid.“ Der Prozess hätte besser laufen können, das impliziert auch den Umgang mit Mathias Hain „mit dem Wissen im Nachklapp, dass die heikelste Personalie mit der Torwarttrainer-Position einen längeren Austausch bedurft hat“. Dennoch sei der Verlauf auch für Hain lange genug gewesen, um sich mit damit auseinanderzusetzen, dass es nicht weitergehen könne. 

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Von April bis heute sei es gefühlt nur um Befindlichkeiten gegangen, man müsse alles aber auch sachlich aufarbeiten. „Und zwar so, wie wir das immer machen seit zwei Jahren, nämlich gemeinsam“, sagte er in Bezugnahme auf Timo Schultz. Das sei zwar nicht immer konfliktfrei, „aber immer so, dass wir am Ende zu einer gemeinsamen Entscheidung gekommen sind“.

Differenzen bei St. Pauli ja, aber: „Es ist das Wichtigste, zu einer gemeinsamen Lösung zu gelangen“

Die These, er und der Coach könnten nicht miteinander, brachte Bornemann zudem auf die Palme. „Ich weiß nicht, welche Gedankengänge solche Leute haben, die meinen, Timo oder mir so etwas antun zu müssen“, erklärte er. Man sei sich in 90 bis 95 Prozent aller Fälle einig, was auch Schultz bestätigte. Auch ihm falle es schwer, Dinge zu lesen, die einfach nicht stimmen. „Dass wir in der ein oder anderen Personalie oder bei Vorgehensweisen mal auseinanderliegen – meine Güte! Das habe ich selbst bei meiner Frau zu Hause.“ Es sei das wichtigste, zu einer gemeinsamen Lösung zu gelangen. „Das haben wir bis jetzt immer geschafft, das werden wir auch zur neuen Saison schaffen.“

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