Elias Saad vom FC St. Pauli kämpft mit HSV-Profi Ignace Van der Brempt um den Ball
  • Kurzeinsatz ohne Wirkung: St. Pauli-Angreifer Elias Saad (hier gegen Ignace Van der Brempt) wurde beim Derby erst in den Schlussminuten eingewechselt.
  • Foto: WITTERS

Schicksalsort Volkspark: Saad vom Derby-Shootingstar zum Derby-Bankdrücker

Es gibt Tage, die vergisst man nie. Und Tage, die zum Vergessen sind. Der 21. April 2023 wird für immer ein Highlight in der Karriere von Elias Saad bleiben: sein zweites Spiel für St. Pauli, sein erstes Derby und sein erstes Tor im Profifußball. Ein Meilenstein – trotz der 3:4-Niederlage. Ein Kickstart für die Karriere. Dem 3. Mai 2024 dürfte der Flügelflitzer überhaupt nichts Positives abgewonnen haben. Genau zwölf Monate und zwölf Tage liegen zwischen diesen beiden Tagen.

Erst in der 87. Spielminute des Derbys am Freitagabend war Saad eingewechselt worden – kurz nach dem Führungstreffer und Siegtor des HSV. Angesichts der üppigen Nachspielzeit sprangen insgesamt zehn Minuten auf dem Rasen für ihn heraus, in denen der Linksaußen aber keine Akzente mehr setzen konnte oder auffällige Aktionen hatte.

Elias Saad nur mit Kurzeinsatz im Derby

Sichtlich frustriert war er nach der Niederlage in die Kabine geschlichen. Kein neues Bild. Eine Woche zuvor, beim 1:0-Heimsieg gegen Rostock, war Saad überhaupt nicht eingewechselt worden und im Spiel davor, beim 2:1 in Hannover, erst in der Nachspielzeit.

Es bleibt dabei: Auf der Zielgerade der Saison ist Saad aus dem Tritt geraten, kommt nicht mehr zum Zug, spielt kaum noch eine Rolle. Dabei ist er mit sieben Saisontreffern der drittbeste Torschütze der Kiezkicker in dieser Saison, in der er lange gesetzt war und insgesamt 24 Startelfeinsätze auf dem Konto hat.

Seit Elversberg-Klatsche nicht mehr in der Startelf

Letztmals in der braun-weißen Startelf stand Saad bei der 3:4-Heimniederlage gegen Elversberg am 29. Spieltag. Die Unzufriedenheit mit der sportlichen Situation, eine Verkrampfung, die zu noch mehr Frust führt. Eine schwierige Situation für einen Jung-Profi, der Spätstarter Saad immer noch ist.

Das könnte Sie auch interessieren: St. Pauli-Noten im Derby: Fünf Kiezkicker kassieren eine Fünf!

Trainer Fabian Hürzeler hatte dessen Situation im Vorfeld des Derbys eingeordnet. „Elias ist ein junger Spieler, es ging seit dem Derby im letzten Jahr für ihn sehr rasant nach oben. Aber es gehört dazu, auch Schwächephasen auszuhalten und durchzumachen“, so der Coach, der klarstellte: „Natürlich darf er enttäuscht sein, aber mir ist wichtig, dass jeder sein Ego hintenanstellt.“

Hürzeler lobt „gute Reaktion“ – aber das war vor dem Derby

Hürzeler bescheinigte Saad eine „sehr, sehr gute“ Trainingswoche und „sehr gute Reaktion“ auf die Rostock-Enttäuschung und macht ihm vor dem Derby sogar Hoffnung: „Vielleicht hat er am Freitag ja wieder einen großen Moment.“ Hatte er nicht. Sondern wieder sehr großen Frust. Aber die Saison ist noch nicht vorbei.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp