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Im Hinspiel traf St. Paulis Verteidigerin Midou Loubongo (l.) auf Sophie Nachtigall.
  • Im Hinspiel traf St. Paulis Verteidigerin Midou Loubongo (l.) auf Sophie Nachtigall.
  • Foto: WITTERS

„Richtig Bock aufs Derby“: Wie St. Paulis Frauen dem HSV ein Bein stellen wollen

Ein Hamburger Derby vor ausverkauftem Haus, aber mit ungleichen Vorzeichen. Am Sonntag (13 Uhr) versuchen St. Paulis Kickerinnen, dem übermächtigen HSV an der Feldstraße ein Bein zu stellen.

„Wie wir den HSV besiegen können? Das wird nicht leicht, aber mit einem guten System, hoher Motivation und großem Willen werden wir es versuchen”, sagt Kim Koschmieder, die zusammen mit St. Paulis Ex-Profi Jan-Philipp Kalla die Regionalliga-Frauen des Vereins trainiert: „Schon beim Aufstehen werden unsere Spielerinnen bis in die Haarspitzen motiviert sein.”

Derby an der Feldstraße: Das Hinspiel schoss der HSV St. Pauli 11:1 ab

Das klingt ein bisschen wie das Pfeifen im Walde angesichts des 11:1-Hinspielsiegs der HSV-Frauen, die in 17 Spielen ungeschlagen sind und in die 2. Bundesliga streben. Aber es ist auch der Ausdruck eines gewachsenen Selbstbewusstseins bei den braun-weißen Kickerinnen. Seit Koschmieder und Kalla, auch privat ein Paar, sich das Traineramt teilen, gab es drei Siege in vier Spielen, zuletzt ein 3:1 gegen Hannover 96.

„Da hat das Team es auch in der Schlussphase richtig gut gemacht, es gab keinen Einbruch mehr”, freut sich Kalla. So wie etwa beim Derby-Hinspiel im Dezember, als es nach 70 Minuten „nur” 1:4 stand, der HSV der am Sonntag verletzt fehlenden Torfrau Tara Zimmermann dann aber doch noch sieben Tore zum Kantersieg einschenkte.

Ex-Profi Kalla trainiert St. Paulis Regionalliga-Spielerinnen: „Die Tendenz ist positiv“

Mit 16 Punkten aus 17 Spielen liegt St. Pauli trotz des Aufwärtstrends im gefährdeten Tabellenbereich, zumal es voraussichtlich drei Absteiger geben wird. „Wir sind guter Dinge, weil die Tendenz positiv aussieht”, sagt Kalla. Und Koschmieder erklärt: „Wir haben den Fußball nicht neu erfunden, aber wir haben Schwerpunkte gesetzt auf progressive Belastungssteuerung, Athletik und Ausdauer. Die Mädels sind fit und stehen eigentlich immer alle im Spielbetrieb.”


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Denn wer nicht in der dritthöchsten Spielklasse aufgestellt wird, kommt bei den 2. Frauen zum Einsatz. Ein Team, das erst vor drei Jahren gegründet worden ist und mit „mehr Meistertiteln als Punktspielniederlagen” in die Landesliga aufgestiegen ist, wie Koschmieder hervorhebt: „Da geht unser Plan brutal auf.”

St. Pauli-Trainerin Koschmieder vorm Derby: „Gegen den HSV muss man über den Willen kommen“

Das Trainerteam will St. Pauli auch im Spitzenbereich breiter aufstellen. „Der HSV macht Dinge seit ein paar Jahren um einiges besser, aber wir haben auch gute Ansätze”, erklärt Kalla: „Unsere Abteilung ist sehr breitensportorientiert, aber wir wollen in naher Zukunft auch im Mädchen-Leistungsbereich eine Rolle spielen.”

Und sicher erwartet man auch in der Frauen- und Mädchenabteilung gespannt, welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung das neue Nachwuchsleistungszentrum des Vereins bieten wird.

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Doch das ist Zukunftsmusik. Erst einmal steht das Derby auf dem Programm, zu dem auf dem engen Kunstrasenplatz an der Feldstraße nur 100 Zuschauer:innen zugelassen sind. Das Spiel ist längst ausverkauft. Es wird ein guter Test für St. Paulis Frauen – und vielleicht gelingt ja tatsächlich mehr als das eine Tor von Linda Malika Sellami aus dem Hinspiel. „Gegen den HSV darf man nicht versuchen, den schönsten Fußball zu spielen, sondern muss über den Willen kommen”, betont Koschmieder: „Wir haben jedenfalls richtig Bock auf das Derby.”

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