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Eric Smith und Referee Deniz Aytekin beim Spiel in Berlin
  • Eric Smith steht das Unverständnis ins Gesicht geschrieben, die Miene von Deniz Aytekin spricht für wenig Überzeugung.
  • Foto: WITTERS

Rätsel um zurückgenommenen St. Pauli-Elfmeter: „Oh, ich habe Scheiße gemacht“

„Zum Glück“, sagte Fabian Hürzeler, „ist es ein Thema, das wir jetzt nicht groß diskutieren müssen. Das wäre anders, wenn wir hier nach einem 1:1 oder 2:2 stehen würden.“ Dennoch war der zurückgenommene Elfmeter beim St. Pauli-Sieg in Berlin (2:1) natürlich Gegenstand diverser Debatten.

In Minute 35 hatte Herthas Andreas Bouchalakis Eric Smith im Strafraum gefoult und Referee Deniz Aytekin sofort auf den Punkt gezeigt. Doch dann meldete sich – und da wird es angesichts der Tatsache, dass es sich auf keinen Fall um eine klare Fehlentscheidung gehandelt hat, haarig in Sachen Regelwerk – VAR Sören Storks aus dem Kölner Keller zu Wort.

SchiedsrichterAytekin nimmt Elfmeter für St. Pauli zurück

„Auf dem Platz wirkte es für mich wie ein klarer Strafstoß“, erklärte Aytekin später. „Wir dachten, wir hätten einen klaren Kontakt wahrgenommen.“ Der Video-Assistent habe dann seinen Job gut gemacht und gesagt, er sehe nicht den klaren Kontakt, den Aytekin beschrieben habe: „Letztendlich wollte ich es für mich selbst sehen. In den vorliegenden Bildern habe ich dann keinen klaren Kontakt gesehen. Da ich nicht sicher sagen konnte, ob die Berührung da ist oder nicht, habe ich den Elfmeter weggelassen.“ Aytekin räumte ein: Man könne behaupten, Hertha habe Glück gehabt, „denn man kann vermuten, dass ein kleines Streifen da ist“.

Reaktion der Herthaner spricht für St. Pauli-Strafstoß

Oder deutlich mehr. Smith (Hürzeler: „Er ist eine ehrliche Haut und keiner, der sich in der Box fallen lässt“) schwor auch im Nachgang Stein und Bein, getroffen worden zu sein. „Jojo Eggestein stand in der Nähe und hat gesagt, dass er es sogar gehört hatte“, erklärte der Schwede. Dazu kommt ein von Hürzeler angeführter Faktor: „Man muss sich auch die Reaktion des Gegenspielers angucken, der zieht sofort die Hände hoch. Und wenn ich das mache, ist es eine Kurzschlussreaktion, dann heißt das: ,Oh, ich habe Scheiße gemacht‘.“ Zudem gab es keinerlei Proteste der anderen Berliner Spieler.

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Weil St. Pauli trotzdem als hochverdienter Sieger vom Platz ging, hielt sich die Aufregung dann aber in Grenzen. Vielmehr gab es noch Anerkennung für den Unparteiischen wegen dessen Umgang mit der Situation. „Was ich positiv finde, ist, dass er sich hinstellt, das transparent kommuniziert und später auch zugibt, dass es eventuell eine Fehlentscheidung war“, sagte Hürzeler über Aytekin. „Aber ich glaube, wenn sie sich das im Nachhinein noch mal angucken, werden sie zu der Meinung kommen, dass es ein Elfmeter gewesen ist.“

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