Nach Video-Lektion: Neue Chance für St. Paulis Sorgen-Stürmer Afolayan?
Er ist St. Paulis Sorgen-Stürmer: Die Rolle von Oladapo Afolayan beim Kiezklub bleibt weiter in der Schwebe. Von Torjäger bis Transferobjekt scheint alles möglich.
Bei der Beinahe-Blamage im DFB-Pokal gegen Eintracht Norderstedt kam Afolayan nach 60 Minuten von der Bank, doch die zweite Stunde des St. Paulianer Anrennens gegen den Regionalligisten verlief noch deutlich schleppender als die erste – auch weil der Joker übermotiviert wirkte, zu komplizierten Aktionen neigte und seine geringe Standfestigkeit im gegnerischen Strafraum zu Recht nicht mit einem Elfmeter belohnt sah. Mit der MOPO-Note 5,5 stach er aus einer insgesamt wenig überzeugenden Teamleistung noch negativ heraus.
Die Vorbereitung lief gut für „Dapo“
Ein herber Rückschlag für den 27-Jährigen, der am Ende der vergangenen Saison für Misstöne gesorgt hatte, sich nach einer guten Vorbereitung aber durchaus Startelf-Chancen ausrechnen mochte. Unter der Woche ging St. Paulis Trainerteam die Norderstedt-Partie mit Afolayan noch einmal auf Video durch, um die (erheblichen) Verbesserungspotenziale in einzelnen Szenen aufzuzeigen. Das war nicht als Strafarbeit zu verstehen. Solche Individual-Analysen sind gängige Praxis, wenngleich sie nicht für jeden Spieler nach jedem einzelnen Spiel angefertigt werden.
„Er hat eingesehen, dass ich mehr erwarte“
„Wir haben ganz in Ruhe darüber geredet, was ich von ihm erwarte“, erklärte St. Paulis Chefcoach Alexander Blessin: „Was er uns geben kann, steht außer Frage. Aber jeder hat Augen und er hat es auch eingesehen, dass ich da im Moment einfach mehr erwarte.“

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Am Samstagabend gegen Dortmund dürfte „Dapo“ wieder auf der Bank Platz nehmen, in der 3-4-1-2-Formation mit Danel Sinani hinter den beiden Spitzen ist wenig Platz für einen Außenstürmer wie ihn. „Generell werde ich mich nie auf ein System festlegen“, betonte Blessin allerdings: „Wenn ich sauer bin und trotzdem sage, ich muss mich in den Dienst der Mannschaft stellen und Gas geben, dann bekomme ich auch wieder eine Chance. Das gilt für jeden.“ Auch für Afolayan, dessen Perspektiven in zweieinhalb Jahren beim Kiezklub gleichwohl schon besser waren.
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Aus der flinken Flügelzange, die er mit Elias Saad in gemeinsamen Tagen bildete, ist Saad bereits zum Bundesliga-Konkurrenten FC Augsburg gewechselt. Auch Afolayans Abgang bis Ende August scheint noch denkbar, zumal St. Paulis Trainer bei der Frage nach etwaigen Kaderergänzungen explizit auf die offensiven Außenbahnen einging. „Jetzt geht es darum, in aller Ruhe zu schauen, was es noch für Möglichkeiten gibt. Was könnte passen, was ist finanziell möglich?“ Und klar ist: Der Abgang eines Spielers mit Ablösesumme würde am ehesten den finanziellen Spielraum erhöhen.
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