Kommentar: St. Paulis neue Mannschaft hat Vertrauen verdient
Man muss vermutlich etwas Geduld mitbringen. Der Umbruch im Kader des FC St. Pauli war von vornherein schon zu massiv, als dass man davon hätte ausgehen dürfen, dass binnen nur fünf Wochen Vorbereitung alles reibungslos vonstatten geht. Die verletzungsbedingten Ausfälle von Etienne Amenyido und David Nemeth machen das Unterfangen gewiss nicht einfacher, und trotzdem: Der Weg, den man beim Kiezklub auf personeller Ebene eingeschlagen hat, zeugt deutlich von einer klaren Stringenz und dem Vorhaben, sich in naher Zukunft mindestens im oberen Zweitliga-Drittel, im Idealfall noch eine Stufe darüber zu behaupten.
Man muss vermutlich etwas Geduld mitbringen. Der Umbruch im Kader des FC St. Pauli war von vornherein schon zu massiv, als dass man davon hätte ausgehen dürfen, dass binnen nur fünf Wochen Vorbereitung alles reibungslos vonstatten geht. Die verletzungsbedingten Ausfälle von Etienne Amenyido und David Nemeth machen das Unterfangen gewiss nicht einfacher, und trotzdem: Der Weg, den man beim Kiezklub auf personeller Ebene eingeschlagen hat, zeugt deutlich von einer klaren Stringenz und dem Vorhaben, sich in naher Zukunft mindestens im oberen Zweitliga-Drittel, im Idealfall noch eine Stufe darüber zu behaupten.
Dass die bisherigen Verpflichtungen keine Begeisterungsstürme in Fankreisen hervorgerufen haben, ist wohl dreierlei Gründen zuzuschreiben: der verpassten Aufstiegschance nach dürftiger Rückrunde aus der letzten Saison, dem Verlust einiger namhafter Akteure und einem auf dem Kiez neuerdings hoffähig gewordenen Hang dazu, sich vor allem an negativen Dingen festzubeißen. Das mag dem der grandiosen letzten Hinserie entwachsenen neuen Anspruchsdenken geschuldet sein oder den hausgemachten Unruhen aus dem Frühjahr.
Vor zwei Jahren kamen St. Paulis Hoffnungsträger noch von Zweitliga-Absteigern
Aber wenn man die Dinge nüchtern betrachtet, ist es doch so: Vor zwei Jahren waren die neuen Hoffnungsträger unter anderem Zugänge eines Absteigers (Kyereh und Dittgen aus Wehen) oder eines nicht ganz so farbenfrohen Ligakonkurrenten (Paqarada/Sandhausen). Inzwischen greift Sportchef Andreas Bornemann mindestens in das nächsthöhere Regal.
Vielleicht klingen Namen wie David Nemeth, Manolis Saliakas, Jojo Eggestein, David Otto, Carlo Boukhalfa oder Connor Metcalfe zunächst einmal nicht spektakulär, aber mal im Ernst: Möge sich bitte die- oder derjenige melden, die/der den Weg der Herren Kyereh oder Paqarada genauso vorhergesagt hätte. Und selbst diese beiden haben Zeit gebraucht, sich zurechtzufinden.
Durchschnittsalter 23,4 und nur ein Leihspieler! St. Paulis Kader ist komplett entwicklungsfähig
St. Paulis Kader ist bei einem Durchschnittsalter von 23,4 Jahren komplett entwicklungsfähig, zumal Igor Matanovic der einzige Leihspieler im gesamten Aufgebot ist. St. Pauli hat in Timo Schultz einen Trainer, der bisher eindrucksvoll bewiesen hat, dass er Spieler auf ein neues Niveau hieven kann. Und St. Pauli hat noch ein paar Euro fuffzig auf der hohen Kante.
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Vielleicht für DEN Kracher-Transfer, den einige Menschen scheinbar zur Beruhigung brauchen. Aber auch ohne hat der neue Kader Respekt, Vertrauen und Unterstützung verdient. Daran wird auch ein vermutlich holpriger Start in die neue Saison nichts ändern.