Meinung: St. Pauli geht mit einem schweren Rucksack in die Saison
Die Unruhe hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten zu einem steten Begleiter des FC St. Pauli entwickelt, und auch mehr als zwei Wochen nach Beendigung der Saison wollen die Nebengeräusche einfach nicht abklingen. Für Außenstehende ist es ob das Facettenreichtums nur schwer möglich, sich eine fundierte Meinung zu bilden, nicht abzustreiten aber ist: Für die Außendarstellung des Klubs sind diese Dinge alles andere als vorteilhaft.
Wie ist der korrekte Umgang mit den Instagram-Beiträgen von Simon Makienoks Lebensgefährtin, von Maximilian Dittgen und seiner Frau? Schlechter Stil, sagen die einen, Nachtreten hat noch nie jemanden nach vorne gebracht. Andere wiederum befinden: Da hat mal jemand den Mut und die Courage aufgebracht, das zu benennen, was offenbar schief läuft auf dem Kiez. Die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte.
Die Unruhe hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten zu einem steten Begleiter des FC St. Pauli entwickelt, und auch mehr als zwei Wochen nach Beendigung der Saison wollen die Nebengeräusche einfach nicht abklingen. Für Außenstehende ist es ob das Facettenreichtums nur schwer möglich, sich eine fundierte Meinung zu bilden, nicht abzustreiten aber ist: Für die Außendarstellung des Klubs sind diese Dinge alles andere als vorteilhaft.
Wie ist der korrekte Umgang mit den Instagram-Beiträgen von Simon Makienoks Lebensgefährtin, von Maximilian Dittgen und seiner Frau? Schlechter Stil, sagen die einen, Nachtreten hat noch nie jemanden nach vorne gebracht. Andere wiederum befinden: Da hat mal jemand den Mut und die Courage aufgebracht, das zu benennen, was offenbar schief läuft auf dem Kiez. Die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte.
FC St. Pauli: Makienok, Dittgen und Buchtmann mit Kritik zum Abschied
Denn auch wer das Verhalten der zuvor genannten Personen nicht goutiert, wird festgestellt haben, dass sie beileibe nicht alleine waren und sind mit der Klage über die Art des persönlichen Umgangs. Auch Christopher Buchtmann hatte sich kritisch geäußert, zuvor andere Akteure. Man kann es sich einfach machen und sagen: scheidende Spieler, kein Wunder, dass die nicht applaudieren. Unstrittig ist dies ein Aspekt, es aber dabei zu belassen, wäre arg zu simpel.
Bei allen Vereinen sind Trennungen gang und gäbe, die Lautstärke der Misstöne ist bei St. Pauli allerdings ungewöhnlich hoch. Dass diese in der just abgelaufenen Spielzeit die extrem wichtige Saisonendphase störend begleitet haben, ist ein erstes Argument dafür, sein Tun zu überdenken. Auch wenn es müßig ist, über einen vermeintlich dadurch entstehenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit zu spekulieren.
Der FC St. Pauli geht mit einem schweren Rucksack in die neue Saison
Ein weiterer Punkt ist, dass sich die Wahrnehmung der Dinge seitens der Profis quer durch alle Charaktere zieht, woraus man durchaus schließen kann, dass Optimierungsbedarf vorhanden ist. Und schließlich werden sich die Vorfälle eingebrannt haben bei denen, die noch da sind. Wer jemals in einem Teamsport unterwegs war, der weiß, wie fragil ein Mannschaftsgebilde ist, wie leicht es ins Wanken gerät, wie lange Narben zum Verheilen brauchen. Der FC St. Pauli wird all das, was unrund lief, mit in die neue Saison nehmen. Ein Rucksack, der hinderlich werden kann.
Ein anderer Aspekt ist bislang noch nahezu gar nicht beleuchtet worden: Die Position von Trainer Timo Schultz ist nicht gestärkt worden in den vergangenen Wochen, trotzdem die Wertschätzung seiner Arbeit unter anderem von Präsident Oke Göttlich nochmals unterstrichen wurde. Denn auch wenn Schultz und Sportchef Andreas Bornemann kürzlich demonstrativ betonten, alle Entscheidungen würden gemeinsam gefällt: Der Abgang von seinem guten Freund Mathias Hain als Torwarttrainer war gewiss nichts, was sich Schultz gewünscht hat, was ihm vielmehr für alle erkennbar zu schaffen macht.
FC St. Pauli: Trainer Timo Schultz hatte andere Ideen
Und die Tatsache, dass der Coach als derjenige, dem die Gespräche mit den Spielern mit auslaufenden Verträgen oblagen, Dittgen signalisierte, gern mit ihm weiterarbeiten zu wollen, um nun dessen unfreiwilligen Abgang beizuwohnen, ist ebenfalls wenig förderlich. Zudem, so ist zu hören, fanden Schultz’ Ideen bei der Neubesetzung des Trainerpostens bei der U23 keinen Abnehmer.
Ja, es geht hier um Profi-Sport, um sehr viel Geld, um Ambitionen und große Ziele. Dabei bleibt naturgemäß vieles an Romantik auf der Strecke. Zudem muss der rein sportliche Aspekt aller Personalentscheidungen, die von einer gewissen Stringenz zeugen und überwiegend durchaus Sinn ergeben, völlig losgelöst davon betrachtet werden.
Trotzdem machen ein gerüttelt Maß an konstruktivem Miteinander und das Gefühl, alle zusammen eine unzertrennbare Einheit zu sein, Erfolg noch viel wahrscheinlicher, von der Kreis- bis in die Bundesliga. Ein Punkt, an dem die Braun-Weißen inmitten der tiefsten Krise vor eineinhalb Jahren schon einmal angekommen waren. Der Weg zurück zu diesem Zustand ist für den FC St. Pauli im Sommer 2022 wieder steinig und lang geworden.