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Smarsch, St. Pauli
  • Gleich schlägt's ein: Dennis Smarsch kassiert den Treffer zum 3:3-Ausgleich.
  • Foto: Imago

„Mein Fehler“: St. Paulis Keeper Smarsch interviewt sich selbst

Der Mann ist zwar noch jung, aber durchaus schon eine Erscheinung, und das nicht nur wegen seiner 195 Zentimeter Körperlänge. Dennis Smarsch ist ein echter Typ, einer mit gesundem Selbstbewusstsein, aber auch mit Fähigkeit zu Selbstkritik. Und das auf originelle Art und Weise.

Dem 23-Jährigen war klar, dass er etwas nicht ganz richtig gemacht hatte. Bei Straelens Ausgleichstreffer zum 3:3 hatte er sich von Schütze Jaron Vicario düpieren lassen, als der einen Freistoß aus dem Halbfeld rotzfrech aufs kurze Eck zog und tatsächlich traf. Smarsch sah dabei unglücklich aus, was ihn aber nicht davon abhielt, nach dem Spiel in der Mixed Zone aufzukreuzen und einen höchst unterhaltsamen Beitrag abzusondern: Er interviewte sich in Klaus-Augenthaler-Manier kurzerhand selbst, nur mit einem Grinsen im Gesicht.

In der Mixed Zone startet St. Paulis Torhüter Dennis Smarsch ein Interview mit sich selbst

„Es war ein schweres Spiel, oder, Dennis? Wie habt ihr das gesehen?”

„Ja, war ein schwieriger Gegner auf jeden Fall. Einer, der aus der vierten Liga kommt, der Zweitligist ist der Favorit, die haben nichts zu verlieren. Wir haben es ernst genommen, es war vielleicht nicht unser bestes Spiel.”

„Nächste Frage: Was haben Sie beim 3:3 gesehen?”

„Den Ball habe ich scheinbar nicht gesehen, deswegen ist er reingegangen. War ein Fehler von meiner Seite, da stehe ich zu. Dadurch, dass Eric Smith und Jakov Medic noch ihr Fifty-Fifty-Tor machen, sind wir glücklich in der nächsten Runde, das ist das einzige, was zählt.”

„War es für Sie ein schwerer Tag?”

„Ja, war jetzt nicht das Einfachste, sage ich mal. Der Pokal hat seine eigenen Regeln, man muss jeden ernstnehmen und man sieht an so einem Tag: Jeder kann gefährlich werden, es kann alles passieren.”

St. Paulis Smarsch: „Wenn wir deswegen rausgeflogen wären, wäre ich sehr, sehr, sehr sauer“

Danach wurden auch externe Fragen zugelassen von dem Mann, der in den bisherigen drei Pflichtspielen der Saison schon satte sieben Mal hat hinter sich greifen müssen. Und es ging zunächst noch einmal um den dritten Straelener Treffer. „Ich hab offensiv gestanden und geguckt, ob er den Ball flankt. Das hat er nicht getan, und ich stand dann zu weit innen”, erklärte Smarsch. „Der geht auf meine Kappe, da kann ich jetzt mit leben. Wären wir rausgeflogen, wäre ich sehr, sehr, sehr, sehr sauer.”

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Dazu hätte der Keeper schon vorher gutes Recht gehabt, bei den ersten beiden Gegentreffern tauchten die Schützen komplett frei vor ihm auf. „Das machen wir als Mannschaft nicht gut”, erklärte Smarsch, „das fängt ja vorne an und endet hinten.” Insgesamt habe man es dem Gegner zu einfach gemacht, „aber wir sind weiter, das ist das Allerwichtigste. Jetzt wollen wir ans letzte Jahr anknüpfen”.

Und zwar egal gegen wen. „Ich freue mich immer auf einen Knaller, ich will immer gegen die Besten spielen.” Darum wünsche er sich einen Erstligisten, „weil ich das als Maßstab haben möchte. Und wir haben jetzt auch gesehen: Es gibt kein einfaches Los, es ist immer schwer”.

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