„Verdammt nochmal …“ So ernst hat es St. Pauli-Kante Mets erwischt
Es sah nicht gut aus, gar nicht gut. Elf Monate hatte Karol Mets verletzungsbedingt kein Spiel für den FC St. Pauli bestritten, dann gegen Frankfurt sein Startelf-Comeback gegeben, war auf Anhieb bester Mann bei den Braun-Weißen gewesen – und nun musste er schon wieder vorzeitig verletzt vom Feld. Wie schlimm hat es die Abwehrkante beim Pokal-Drama mit Happy End im Elfmeterschießen erwischt? Nach der XXL-Partie äußerte sich Mets zu fast nächtlicher Stunde zu seinem Aus.
Selbst für ein ungeübtes Auge war ziemlich schnell zu erkennen, dass die Szene in der Nachspielzeit des DFB-Pokalspiels gegen die TSG Hoffenheim am Millerntor die letzte für den Innenverteidiger in dieser Partie sein würde – und möglicherweise sogar für länger. Das ging in dem Moment auch Trainer Alexander Blessin durch den Kopf.
„Es war ein Vollsprint. Da habe ich zuerst gedacht: Verdammt nochmal, da ist jetzt wieder was“, berichtete der Coach später. „Oberschenkel-Rückseite, da hat es gefatzt oder da ist irgendwas Schwerwiegendes.“
Mets muss nach Laufduell mit Hoffenheims Bebou raus
In der Nachspielzeit war der estnische Nationalspieler nach einem hohen Ball der Gäste in ein langes Laufduell in höchstem Tempo mit TSG-Stürmer Ihlas Bebou gegangen und mittendrin hatte es sichtbat geruckt im Bewegungsablauf von Mets, der kurz aus dem Tritt gekommen war. Er zog zwar noch durch, verteidigte den Angriff im eigenen Strafraum mit den Kollegen so gut es ging zu Ende und sank dann rücklings zu Boden, Arme und Beine ausgestreckt.
Nach einer kurzen Behandlung auf dem Rasen durch die medizinische Abteilung der Kiezkicker humpelte der 32-Jährige flankiert von Chef-Physio Dr. James Morgan und Mannschaftsarzt Dr. Volker Carrero unter dem aufmunternden Applaus der Zuschauer vom Rasen und zur Auswechselbank. Schlimmeres stand zu befürchten. Einiges deutet auf eine muskuläre Verletzung hin: eine Zerrung, möglicherweise auch ein Faserriss. Es sah jedenfalls nicht gut aus.
Mets erklärt: „Ich bin nicht verletzt, ich hatte nur Krämpfe.“
Umso überraschender war es, dass Mets eine Verlängerung und ein Elfmeterschießen später ziemlich gut gelaunt mit seinen Teamkollegen durch die Interview-Zone des Stadions in Richtung Kabine ging. Er sah nicht aus wie jemand, der sich kurz nach einem langersehnten Comeback schon wieder ernsthaft verletzt hatte. Nach seiner Verletzung gefragt, entgegnete Mets: „Ich bin nicht verletzt, ich hatte nur Krämpfe. Das passiert. Vielleicht liegt an der langen Pause, die ich hinter mir habe. Alles ist gut. Ich bin einfach nur froh, dass wir das Spiel gewonnen haben und wir unsere Fans glücklich machen konnten.“
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Auch Trainer Blessin konnte aufatmen. „Gott sei Dank. Anscheinend, so wie er es mir gesagt hat, war es nur ein Krampf“, berichtete der 52-Jährige. „Ich hoffe, dass sich das auch bewahrheitet.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte der Coach noch keine weiteren Informationen der medizinischen Abteilung.
Kann er gegen Mönchengladbach spielen?
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Oberschenkel am Tag nach dem Spiel anfühlt und ob Mets nach der zu erwartenden Behandlung am Mittwoch ab Donnerstag dann wieder voll und ohne Probleme beim Mannschaftstraining und der direkten Vorbereitung auf das anstehende Heimspiel in der Liga gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag mitwirken kann. Er selbst schien daran zunächst keinen Zweifel zu haben. Aber auch ein schwerer Krampf sollte zumindest ein Warnsignal sein.
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