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Im Hinspiel tat sich St. Pauli schwer, Magdeburg entführte ein 0:0 vom Millerntor.
  • Im Hinspiel tat sich St. Pauli schwer, Magdeburg entführte ein 0:0 vom Millerntor.
  • Foto: WITTERS

Matsch, Magdeburg, Malle: St. Pauli bezieht Stellung zu Grünen-Kritik

Ab in den Süden! Am Samstag (13 Uhr/Sky) versucht der FC St. Pauli 280 im Kilometer südöstlich von Hamburg gelegenen Magdeburg, einen Zweitliga-Rekord zu knacken. Am Montag geht’s dann ins 1600 Kilometer entfernte Palma de Mallorca, um den widrigen Trainingsbedingungen an der heimischen Kollaustraße zu trotzen. Ein Ausflug, über den inzwischen fast mehr diskutiert wird als über das bevorstehende Spiel in Sachsen-Anhalt.

„Scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr“, heißt es im Ballermann-Schlager von Peter Wackel. Dieses eine Mal ist Kritikern der braun-weißen Reise aber schon zu viel. Es sei „paradox“, so der Grünen-Politiker Jan Koriath, „dass der Klub aufgrund des Wasserstandes nach Mallorca fliegt, aber gleichzeitig noch neue Spielfelder im Überschwemmungsgebiet plant“. Damit spielt der sportpolitische Sprecher der Eimsbütteler Grünen auf St. Paulis Absicht an, das Gelände an der Kollaustraße zum Trainings- und Nachwuchsleistungszentrum auszubauen. Ein Projekt, das der Zustimmung der Stadt und des Bezirks Eimsbüttel bedarf.

Grünen-Politiker Koriath kritisiert die Mallorca-Reise des FC St. Pauli

Man werde St. Paulis Mallorca-Abstecher „bei der weiteren Entscheidungsfindung berücksichtigen“, erklärt Koriath – eine verklausulierte Drohung, dem Verein Steine in den Weg zu legen. Doch wie kurios oder kritisierenswert man die Mallorca-Maßnahme auch finden sollte – die Planungen für die Kollaustraße sind so weit gediehen, dass gravierende Änderungen am „Bebauungsplan Niendorf 97“ zum Nachteil des Kiezklubs kaum vorstellbar sind. 

Abgesehen davon sieht sich der FC St. Pauli auch zu Unrecht angegriffen. „Der aktuell schlechte Zustand der Plätze hat mit den Überschwemmungsflächen an der Kollau oder dem Grundwasserstand nichts zu tun, das Wasser auf dem Platz kam von oben“, weist der Verein die Vorwürfe zurück: „Angesichts der Niederschlagsmengen und der fehlenden Ausgleichsflächen wären die Plätze an einem anderen Ort in Hamburg genauso unbespielbar geworden.“ Eben weil St. Pauli zu wenig Ausweichflächen habe, wolle der Klub ja gerade sein Leistungszentrum erweitern. „Hier werden Ursache und Wirkung verwechselt“, entgegnet der Verein seinem Kritiker Koriath.

Hürzeler: „Magdeburg ist auch eine Mannschaft, die Fußball spielen will“

Sportlich hatte Trainer Fabian Hürzeler den Trip in den Süden bereits mit der erhöhten Verletzungsgefahr auf dem durchgeweichten Trainingsplatz in Niendorf begründet. Diesbezüglich kommen er und sein Team am Samstag aber erstmal vom Regen in die Traufe. Auch der Rasen in Magdeburg zeigt sich derzeit nicht von seiner besten Seite. Bedingungen, mit denen beide Seiten zurecht kommen müssen. „Magdeburg ist auch eine Mannschaft, die Fußball spielen will“, blickt Hürzeler voraus und lobt die Elf des Ex-HSV-Trainers Christian Titz: „Ich schaue mir gerne Elemente des Magdeburger Spiels an. Wir können alle voneinander lernen.“

Ball und Gegner laufen lassen – so lautet die braun-weiße Devise beim Dreizehnten der Tabelle. „Wir müssen persönliche Duelle gewinnen“, fordert Hürzeler: „Gegen eine sehr spielstarke Mannschaft wie Magdeburg wird es wichtig sein, dass wir es schaffen, intensiv zu spielen.“ 

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Matsch, Magdeburg, Malle: Besteht St. Pauli im Elbderby, wäre es saisonübergreifend das 26. Zweitliga-Spiel ohne Niederlage. Das ist seit der Einführung der eingleisigen Zweiten Liga 1981 noch keiner Mannschaft gelungen. Ein Rekord in den Koffern wäre auf dem Weg nach Mallorca höchst willkommenes Übergepäck.

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