Looking for Erik: Ist die Zeit reif für Ahlstrands „absolute Qualität“?
Der Mann ist ein kleines Mysterium beim FC St. Pauli. Vor elf Monaten hat der Verein Erik Ahlstrand unter Vertrag genommen, doch sein Debüt die Profimannschaft hat er erst kürzlich gegeben. Es dauerte nicht einmal eine Handvoll Minuten. Welche Rolle hat der Schwede bei den Kiezkickern, welche Bedeutung – und Zukunft? War seine Verpflichtung eine Fehlinvestition oder hat der Offensivmann einfach zu lange gebraucht, um in die Gänge zu kommen und startet noch durch? Sein Trainer glaubt an ihn.
Verdammt lange hat er gebraucht, um beim Kiezklub anzukommen und so richtig da – besser gesagt: präsent – ist Ahlstrand noch immer nicht. Immerhin: Es gibt Fortschritte, für seine Verhältnisse erhebliche.
St. Pauli-Trainer Blessin lobt Ahlstrands Einstellung
„Er hat sich gut entwickelt“, sagt Alexander Blessin über den Offensivmann, der lange gebraucht hat, um in Tritt zu kommen und dabei auch von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Ahlstrand habe „die Situation angenommen, war immer sehr wissbegierig und klar im Kopf“ und habe sich „nie hängen lassen“, lobt der Coach dessen Einstellung.
So weit wie in diesen Tagen war Ahlstrand in seiner Zeit bei den Braun-Weißen noch nie. Ende Oktober, beim DFB-Pokalspiel in Leipzig (2:4), war Ahlstrand in der Nachspielzeit eingewechselt worden – sein Debüt für die erste Mannschaft. In den darauffolgenden Bundesliga-Partien gegen Hoffenheim und Bayern hatte er im Spieltagskader gestanden. Die ersten beiden Nominierungen in der Liga.
Ahlstrand absolvierte zehn Regionalliga-Spiele für die U23
Bis dato war der 23-Jährige vor allem ein U23-Spieler, hat in dieser Saison zehn Partien für St. Paulis zweite Mannschaft in der Regionalliga bestritten. „Spielpraxis ist das Wichtigste für ihn“, betont Blessin. „Den Schwung aus der U23 hat er mitgenommen, das zeigt er auch beim Training.“
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Der 1,84-Meter-Mann, der im zentralen Mittelfeld und auf den offensiven Außenbahnen spielen kann, ist zu einer echten Option geworden – was vor allem mit den aktuell zahlreichen Ausfällen zu tun hat, aber eben nicht nur.
Ahlstrand kam von Halmstads BK zu St. Pauli
„Erik hat eine absolute Qualität und Speed“, stellt Blessin dessen Stärken heraus und macht Ahlstrand, den St. Pauli im Januar für rund 600.000 Euro Ablöse von Halmstads BK verpflichtet hat, Hoffnung. „Jetzt ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, um ihn mal reinzuwerfen. Ich bin froh, dass er nie aufgesteckt hat.“
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Der Landsmann von Abwehrchef Eric Smith wäre nicht der erste Spät-Durchstarter bei St. Pauli. Siehe Carlo Boukhalfa oder auch Johannes Eggestein, die aus unterschiedlichen und vielschichtigen Gründen eine lange Anlaufzeit hatten, um für die Kiezkicker ein Gewinn zu sein. Auf einen solchen oder zumindest ähnlichen Werdegang hofft die sportliche Führung auch im Fall von Ahlstrand. Ob das berechtigt ist, werden die kommenden Wochen zeigen.