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Das neue Trikot des FC St. Pauli
  • Eric Smith präsentiert das neue Heim-Trikot.
  • Foto: FC St. Pauli

Legendär: Was St. Paulis Trikot besonders macht – und wie die Vorgänger aussahen

Es ist den umtriebigen und probierfreudigen Mitarbeitenden im Marketing des FC St. Pauli selbstverständlich nicht verborgen geblieben, dass bei Textilien seit geraumer Zeit der Trend zum Retrodesign geht. Und so ist es keine allzu große Überraschung, dass das neue Heimtrikot des Kiezklubs für die kommende Bundesligasaison genau das ist: ein Retro-Shirt.

Es handele sich dabei um eine „Hommage an das bei Fans besonders beliebte Trikot der Saison 1991/92“, teilte der Verein am Pfingstmontag mit. In besagter Spielzeit lief St. Pauli in braunen und weißen Kacheln auf – und zwar in der zweiten, nicht in der ersten Liga. Es war jene Saison nach dem längsten, nämlich dreijährigen Aufenthalt im Oberhaus in der Klubgeschichte von 1988 bis 1991.

1991/1992, zweite Liga: Peter Knaebel (l.) und Bernd Hollerbach haben den Kölner Jürgen Niggemann in ihre Mitte genommen – und jenes Trikot am Leib, das für das neue Shirt als Inspiration diente. WITTERS
Jürgen Niggemann kniet zwischen Peter Knaebel und Bernd Hollerbach
1991/1992, zweite Liga: Peter Knäbel (l.) und Bernd Hollerbach haben den Kölner Jürgen Niggemann in ihre Mitte genommen – und jenes Trikot am Leib, das für das neue Shirt als Inspiration diente.

Das neue Heimtrikot leitet bei St. Pauli so etwas wie eine Zeitenwende ein, wird es doch nicht mehr vom vereinseigenen Hersteller DIIY produziert, sondern von Branchenriese Puma. Was im Übrigen auch so etwas ist wie Retro – schließlich stattete die Firma aus dem mittelfränkischen Herzogenaurach St. Pauli schon in der Vergangenheit mit Spielkleidung aus (1988 bis 1990 und 1997 bis 2000).

Der Wechsel bringt dem Verein nach MOPO-Informationen rund zwei Millionen Euro pro Saison. Bei der Verkündung des Vertrags mit Puma hatte St. Pauli betont, auch die neuen Trikots würden nachhaltig produziert werden, was Alexander Timm, Bereichsleiter Merchandising für Marketing und Digitales im Verein, am Montag bekräftigte: „Dem FC St. Pauli war es wichtig, dass die nachhaltigen Werte und die Grund-DNA von DIIY im neuen Trikot weiterlebt. Obwohl wir eine verhältnismäßig kurze Vorlaufzeit hatten, sind wir zu einem richtig guten Ergebnis gekommen.“

St. Paulis Puma-Trikot wird nachhaltig produziert

Dieses Ergebnis ist ein in hell- und dunkelbraun gevierteltes Trikot und ab sofort im Fanshop erhältlich. Es kostet 79,95 Euro, fünf Euro mehr als das Shirt in der abgelaufenen Saison. Laut Vereinsmitteilung bestehe es zu 95 Prozent aus Polyester und werde mit Hilfe des sogenannten „Puma Re:Fibre“-Prozesses​ in der Türkei hergestellt, bei dem „Textilabfälle verantwortungsvoll verwertet und gebrauchte Materialien wiederverwendet“ würden, „ohne an Qualität zu verlieren“. Ziel sei es, aus alten Trikots neue Trikots herzustellen. „Daher soll in Zukunft neben Textilabfällen auch der Anteil an getragener und recycelter Kleidung sukzessive ausgebaut werden.“

St. Paulis erstes Bundesliga-Trikot in der Saison 1977/1978 stellte übrigens Pumas Herzogenauracher Konkurrent Adidas her.

1977/1978: St. Paulis erstes Erstligatrikot überhaupt war ein schlichtes von Adidas – sogar ohne das Vereinswappen auf der Brust. WITTERS
St. Paulis Mannschaft aus dem Jahr 1977 steht zum Foto
1977/1978: St. Paulis erstes Erstligatrikot überhaupt war ein schlichtes von Adidas – und ohne das Vereinswappen auf der Brust.

Beim nächsten Bundesliga-Gastspiel, das diesmal sogar drei Jahre dauerte, war Puma der Ausrüster.

1988/1989: St. Pauli, hier in Person von Bernhard Olck gegen den grätschenden Bremer Jonny Otten, trug schon einmal ein Puma-Trikot in der Bundesliga, allerdings wie schon in der ersten Erstligaspielzeit ohne Wappen. WITTERS
Bernhard Olck gegen den grätschenden Bremer Jonny Otten
1988/1989: St. Pauli, hier in Person von Bernhard Olck gegen den grätschenden Bremer Jonny Otten, trug schon einmal ein Puma-Trikot in der Bundesliga, allerdings wie schon in der ersten Erstligaspielzeit ohne Wappen.
1989/1990: Schlicht und weiß kam St. Pauli um Michael Dahms, der sich ein Laufduell mit dem Uerdinger Jan Martram liefert, in dieser Saison daher. WITTERS
Jan Martram und Michael Dahms im Laufduell
1989/1990: Schlicht und weiß kam St. Pauli um Michael Dahms, der sich ein Laufduell mit dem Uerdinger Jan Martram liefert, auch in dieser Saison daher.
1990/1991: In diesem braun-weißen Streifenshirt stiegen Jürgen Gronau, hier gegen Stuttgarts Matthias Sammer, und St. Pauli in die zweite Liga ab. WITTERS
Jürgen Gronau und Matthias Sammer schauen nach oben
1990/1991: In diesem braun-weißen Streifenshirt stiegen Jürgen Gronau, hier gegen Stuttgarts Matthias Sammer, und St. Pauli in die zweite Liga ab.

Es folgte ein Wechsel zu Reusch mit gewagten Formen und Farben, …

1995/1996: Jouri Savitchev verfolgt Steffen Freund in braun-weiß gestreiftem Leibchen mit Sternen auf den Ärmeln. WITTERS
Jouri Savitchev verfolgt Steffen Freund
1995/1996: Yuriy Savichev verfolgt Steffen Freund in braun-weiß gestreiftem Leibchen mit Sternen auf den Ärmeln.
1996/1997: Jens Scharping fliegt in ungewöhnlichem Farbton über den Rasen. WITTERS
Jens Scharping wird von hinten gegrätscht.
1996/1997: Jens Scharping fliegt in ungewöhnlichem Farbton über den Rasen.

… bevor die Aufstiegsmannschaft um André Trulsen in der Saison 2000/2001 Kappa trug.

2000/2001: André Trulsen kämpft im schwarzen Dress mit weißen Kappa-Emblemen gegen den HSV-Profi Collin Benjamin um den Ball. WITTERS
André Trulsen kämpft gegen den HSV-Profi Collin Benjamin um den Ball
2000/2001: André Trulsen kämpft im schwarzen Dress mit weißen Kappa-Emblemen gegen den HSV-Profi Collin Benjamin um den Ball.

Bei St. Paulis letztem Mal in der ersten Liga trugen die Profis die ungewöhnlichen Wendetrikots vom inzwischen längst insolventen Hersteller Do you Football.

2010/2011: Derby-Held Gerald Asamoah (r.) und der spätere Trainer Timo Schultz glänzen in Bronze. Das Shirt aus der bisher letzten Bundesliga-Saison hielt eine weitere Besonderheit parat: Es war als Wendetrikot beidseitig tragbar. WITTERS
Gerald Asamoah dribbelt, Timo Schultz hinterläuft
2010/2011: Derby-Held Gerald Asamoah (r.) und der spätere Trainer Timo Schultz glänzen in Bronze. Das Shirt aus der bisher letzten Bundesliga-Saison hielt eine weitere Besonderheit parat: Es war als Wendetrikot beidseitig tragbar.

Wann der Verein das neue Auswärts- und Ausweichtrikot präsentiert, ist offen.

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