„Können dich killen“: Genervte St. Paulianer einig über die Lehren von Leverkusen
Da standen sie einmal mehr vor ihrer Fankurve, wurden völlig zurecht gefeiert und beklatscht – und hatten doch erneut nichts in den Händen. „Ein bisschen zu oft“ habe man diese Situation schon gehabt, befand St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann nach dem 1:2 von Leverkusen. Ob nun beim Meister oder in Dortmund (1:2), gegen die Bayern (0:1) oder Leipzig (0:0): „Wir waren immer Kleinigkeiten davon weg, mehr zu kriegen.“ Ein nerviger Zustand. Auch für die Profis.
„Das muss der nächste Schritt sein, gegen solche Gegner auch ein Ergebnis einzufahren“, forderte Jackson Irvine. Gegen Leipzig habe man das geschafft, „da haben wir zu Hause ein richtig gutes Spiel gemacht und einen Punkt geholt. Dortmund war wahrscheinlich das Spiel, in dem wir am meisten etwas verdient gehabt hätten“. Man habe in diesen Spielen gezeigt, „dass wir wettbewerbsfähig gegen diese Teams sein können“. Aber wo liegt die berühmte Stellschraube, an der noch gedreht werden muss?
St. Pauli muss das Glück erzwingen
„Ich denke, wir brauchen auch einen kleinen mentalen Umschwung“, urteilte der Kapitän. Man müsse alles zusammenbringen, „dieses kleine bisschen Glaube, das in uns wächst. Und wir müssen es auch taktisch richtig machen, denn Spieler von dieser Qualität können dich killen“.
Das weiß natürlich auch der Trainer. „Die individuelle Qualität ist noch mal auf einem anderen Niveau“, sagte Alexander Blessin und formulierte die Basis aller möglichen Überraschungen: „Den Speed, den Raum konsequent verteidigen, von der ersten Minute an wach sein“, sagte er, wohlwissend, dass das „schwierig ist über 90 Minuten. Du brauchst halt, um solche Spiele zu ziehen, einen nahezu perfekten Tag. Fehler machst du immer, aber dann braucht man halt Glück, und das kann man erzwingen“. Es sei einfach schade, dass sich die Mannschaft nicht selbst belohne.
Das könnte Sie auch interessieren: Der nächste Ausfall im Angriff
Daran glaubt auch Philipp Treu. „Dass wir mit den Großen mithalten können, ist schon beachtlich“, befand der Linksverteidiger. „Das können andere Mannschaften, die hinter uns sind, nicht so gut. Darauf können wir erst mal aufbauen.“ Aber klar, „das ist der nächste Step, den wir machen müssen, dass wir gegen große Mannschaften auch punkten“.