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Nikola Vasilj gibt Anweisungen
  • Nikola Vasilj, die Nummer eins im Tor des FC St. Pauli.
  • Foto: imago/Claus Bergmann

„Keine gute Erfahrung“: St. Pauli-Torhüter Vasilj zwischen Frust und neuer Lust

Dieser Neustart ist rekordverdächtig. Nur rund 30 Stunden nach seiner ersten Trainingseinheit in der Saisonvorbereitung war die Nummer eins des FC St. Pauli bereits im Wettkampf gefordert. Beim 6:0-Sieg im Testspiel gegen den VfB Oldenburg stand Nikola Vasilj in den ersten 45 Minuten wie selbstverständlich seinen Mann zwischen den Pfosten und hielt seinen Kasten sauber. Der verspätete Einstieg ins Training war ihm überhaupt nicht anzumerken. Der Frust über die Zeit bei der Nationalmannschaft dagegen schon. Umso mehr freut sich Vasilj auf die kommende Saison mit den Kiezkickern.

Der Blitz-Einsatz im Dorf-Stadion von Ahlhorn am Freitagnachmittag hatte ihm offensichtlich richtig Spaß gemacht. Erst tags zuvor war der 27-Jährige nach extra langem Urlaub ins Training eingestiegen, zehn Tage später als die Mannschaft.

FC St. Pauli: Nikola Vasilj gegen Oldenburg wieder im Tor

„Es sieht vielleicht wie eine lange Pause aus, aber ich war zwei Wochen bei der Nationalmannschaft und habe auch in der freien Zeit danach im Gym gearbeitet“, berichtet Vasilj. „Ich fühle mich gut und habe nicht viel verloren.“ Deshalb habe er Torwarttrainer Marco Knoop nach der ersten Trainingseinheit gesagt, dass er sich bereit für einen Einsatz gegen Oldenburg fühle.

Die Tatsache, dass mit einer Viererkette und nicht wie in der Rückrunde mit einer Dreierkette gespielt wurde – für Vasilj kein Problem. „Für mich ändert sich nicht so viel“, sagt er. Seine Abläufe müsse er nicht groß umstellen. Und überhaupt: „Der Plan, den wir haben, ist gut. Wir haben viele gute Spieler in der Abwehr, viel Qualität.“

Vasilj: Längerer Urlaub war „wichtig für den Kopf“

Den Urlaub, der entsprechend zu seiner ausgedehnten Länderspiel-Phase Mitte Juni verlängert worden war, hat er genossen und auch gebraucht. „Es war wichtig für mich, nach der Zeit beim Nationalteam noch mal richtig Urlaub zu haben und nicht so viel an Fußball zu denken, zu entspannen“, betont Vasilj, der mit seiner Frau Sara auf Mykonos entspannte. „Es war wichtig für den Kopf, Abstand vom Fußball zu bekommen.“

Die besagte Zeit bei der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina – eine einzige Enttäuschung. „Das war keine gute Erfahrung“, bringt es Vasilj auf den Punkt. Beide Spiele der EM-Qualifikation gingen verloren, 0:3 in Portugal und zu Hause eine peinliche 0:2-Pleite gegen Luxemburg. „Gegen Portugal haben wir eigentlich gut gespielt und das 0:3 war zu hoch. Im zweiten Spiel waren wir nicht auf unserem Level. Luxemburg ist auch nicht mehr so leicht zu schlagen wie noch vor einigen Jahren. Wir haben einfach nicht gut gespielt“, blickt der 1,93-Meter-Mann auf die Partien zurück.

Bei Bosnien-Herzegowina hat Vasilj weiter keine Chance

Auch für ihn persönlich verliefen die Quali-Spiele unbefriedigend. Trotz der starken Rückrunde im Tor von St. Pauli und seiner Topform war Vasilj (sechs Länderspiele seit seiner ersten Berufung im März 2021) wieder nur Reservist, kommt weiter nicht an Stammkeeper Ibrahim Sehic vorbei. Viel mehr als in den vergangenen sechs Monaten kann er nicht tun, um sich für Spielzeit im Nationaltrikot zu bewerben.

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Beim Kiezklub ist Vasilj dagegen die Nummer eins, erfährt große Wertschätzung, vom Trainerteam, von den Kollegen und auch den Fans. Kein Wunder, dass er sich auf die Rückkehr nach Hamburg gefreut hat und vor Tatendrang sprüht.

„Mein Kopf ist zu 100 Prozent bereit“, verkündet der Keeper. „Ich bin sehr motiviert, freue mich auf nächste Saison und hoffe, dass wir darauf aufbauen können, was wir im letzten halben Jahr erarbeitet haben.“

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