Kaum da, schon ein Derby-Held! Neu-Stürmer Kaars: „St. Pauli passt perfekt zu mir“
Es ist schon seltsam. Da geht es im professionellen Fußball immer um Abläufe, Abstimmung, Automatismen, und dann verpflichtet der FC St. Pauli am Donnerstagabend einen Neuzugang – und der feiert kaum 24 Stunden später und ohne eine gemeinsame Trainingseinheit mit den neuen Kollegen sein Debüt, ohne dass er auch nur im Ansatz leistungsmäßig abgefallen wäre.
„Perfekt wäre es gewesen, wenn ich noch ein Tor geschossen hätte“, sagte Martijn Kaars nach dem 2:0-Sieg beim HSV in den Katakomben des Volksparkstadions. Nach 69 Minuten war der ehemalige Magdeburger für Andréas Hountondji in die Partie gekommen, feierte somit Bundesliga- und Kiezklub-Debüt und machte sofort klar, warum er der Typ ist, der bei der so beeindruckenden Transferpolitik St. Paulis die Kirsche auf der Torte ist.
Martijn Kaars gibt Kiezklub-Debüt aus der kalten Hose
19 Sprints zog der 26-Jährige an, arbeitete intensiv gegen den Ball, war an etlichen Umschaltmomenten beteiligt und kam noch zu zwei Abschlüssen. Wie erwähnt, ohne je mit den neuen Kollegen auf dem Platz gestanden zu haben. „Es ist Fußball“, meinte Kaars achselzuckend. „Die Jungs wissen, dass ich schnell bin und Bälle in die Tiefe brauche.“ Es sei auch ein Spiel, wo es gut passte angesichts des Zwei-Tore-Vorsprungs. „Danel Sinani hat ein paar gute Bälle gespielt, andere auch. Ich denke, es hat ganz gut geklappt dafür, dass wir noch nie zusammen trainiert haben. Aber es wird noch besser werden“, versprach er.
Kiezklub-Coach Alex Blessin erklärt Kadernominierung

Für Coach Alexander Blessin war die Nominierung des Zugangs übrigens gar kein Problem, auch aufgrund eigener Erfahrungen aus seiner aktiven Zeit. „Ich bin mal von Hoffenheim nach Siegen gewechselt. Da bin ich auch Donnerstagabend nach Siegen gefahren und habe Freitag mit einem guten Gefühl schon gespielt (und getroffen beim 2:0 gegen Pfiullendorf; Anm. d. Red.). Bei ihm hatte ich auch ein gutes Gefühl“, sagte der 52-Jährige. „Er ist fit. Ich wollte ihm gleich das Signal geben, wie wichtig er für uns werden wird mit seiner Arbeit gegen den Ball und den Tiefenläufen. Und ihm zeigen, dass wir uns absolut auf ihn freuen.“
Kaars: „Die Bundesliga war immer mein Ziel, mein Traum“
Die Botschaft ist angekommen. Jetzt heißt es für Kaars aber erst einmal ankommen in Hamburg, Wohnung suchen, das Übliche halt. Alles mit frischem Elan. „Die Bundesliga war immer mein Ziel, mein Traum“, untermauerte Kaars. Er habe gewartet auf den richtigen Verein mit dem richtigen Plan, „und ich glaube, St. Pauli passt perfekt zu mir. Ich bin sehr, sehr glücklich.“ Wohlwissend, dass die Herausforderung eine große ist. „Bundesliga und 2. Liga – ich weiß, dass da ein großer Unterschied ist. Das Niveau ist um einiges höher.“
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Was auch der HSV aktuell zu spüren bekommt. „Ich habe letztes Jahr zwei Mal gegen den HSV gespielt. In der 2. Liga war der HSV richtig gut, eine der zwei besten Mannschaften. Aber man sieht, dass es in der Bundesliga ein bisschen schwieriger ist“, befand Kaars. Im Unterhaus hatten die Rothosen noch offensiv glänzen können, „jetzt haben sie nach zwei Spielen noch kein Tor geschossen“.
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