Fabian Hürzeler, Cheftrainer des FC St. Pauli, im Trainingslager
  • Er ist mit seinem Team zufrieden: St. Pauli-Coach Fabian Hürzeler
  • Foto: WITTERS

Hürzeler hat die Qual der Wahl: St. Pauli steht ein harter Konkurrenzkampf bevor

Am Ende war es Oberkante Unterlippe. Aber wer Freude hat an dem, was er tut, der quält sich auch durch solche Situationen – wie die Profis des FC St. Pauli beim Testspiel-Doppelpack gegen Sabah (4:1) und Bielefeld (2:0) am Ende eines hochintensiven Trainingslagers. Die Bestandsaufnahme von Trainer Fabian Hürzeler zum Abschluss der zehn Tage von St. Leonhard fiel entsprechend den allgemeinen Eindrücken sehr positiv aus.

„Körperlich sind wir fit, taktisch haben wir in den beiden Spielen am Samstag noch mal einen Schritt nach vorne gemacht, vor allem gegen den Ball, weil wir da auch gefordert worden sind”, sagte der 30-Jährige. Spielerisch wiederum sehe er noch Luft nach oben.

St. Pauli-Coach Hürzeler schwärmt von Defensiv-Auswahl

Wobei vieles schon sehr ansehnlich war, zumal unter der Berücksichtigung, dass St. Pauli seine taktischen Variationen durch das Einstudieren eines 4-2-2-2-Systems als Alternative zum 3-5-2 erweitert hat. „Beides war gut bis sehr gut”, befand Hürzeler zu den unterschiedlichen Aufstellungen. Beides habe aber auch noch Verbesserungspotenzial. Wobei es gar nicht entscheidend sei, was er denke. „Die Spieler müssen überzeugt sein”, unterstrich er, „die müssen sich wohl fühlen, denn letztlich führen sie es auf dem Platz aus.”

Und das taten sie durch die Bank so überzeugend, dass auf Hürzeler harte Entscheidungen warten, wenn es in knapp zwei Wochen gegen Kaiserslautern um Kader und Startelf geht. „Mir ist es wichtig zu betonen, dass es nicht erste und zweite Mannschaft war”, sagte er nach dem Doppel-Test am Samstag. Wobei die Formation gegen Sabah schon Rückschlüsse zuließ. „Dass ein Eric Smith oder ein Jackson Irvine nicht auf der Bank sitzen werden, da verrate ich nicht zu viel”, ergänzte er.

Konkurrenzkampf bei St. Pauli steigt immer mehr

Generell aber herrscht überall Konkurrenzkampf auf hohem Niveau, „aber das ist ja auch das, was wir wollen”. Zumal dann, wenn sich in Luca Günther ein Mann aus dem eigenen Nachwuchs als Alternative für die Rechtsverteidigerposition in Stellung bringen konnte. „Er macht Riesenfortschritte, hat sich sofort angepasst, ist bei jedem Training da.” Man habe mit ihm, Manolis Saliakas sowie Philipp Treu und Lars Ritzka, die sich auf links ein spannendes Duell liefern, „gute Außenverteidiger”.

Und nicht nur die, Alternativen finden sich für alle Rollen. „Das ist gut, dadurch bleibt die Intensität im Training hoch. Und das wird immer die Basis bleiben bei uns”, meinte der Trainer, der zudem erfreut zur Kenntnis nehmen konnte, dass sich seine Schützlinge auch abseits des Platzes gefunden haben. „Es ist das Wichtigste, dass sich ein Team kreiert”, betonte er. „Denn nur als Team werden wir durch die Saison kommen.”

St. Pauli-Keeper Burchert zeigte starke Leistung

Und dass das Team eines ist, wurde auch am Samstag nochmals deutlich. Keeper Sascha Burchert hielt gegen Bielefeld nicht nur einen Elfer, sondern war mit einigen Glanzparaden Garant für die Null – und wurde nach der Partie in der Kabine so lautstark gefeiert, dass es bis auf die Tribüne für alle hörbar war. „Das spricht für sich”, lobte Hürzeler, „und wird immer die Voraussetzung bleiben. Du kannst nur als Team bestehen.”

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In den letzten zwei Wochen gehe es jetzt noch darum, an Feinheiten zu arbeiten. „Da sind wir leidenschaftlich dabei, diskutieren viel, damit wir fit in Kaiserslautern auf dem Platz stehen werden.” Davor wartet allerdings am kommenden Samstag noch die Generalprobe am Millerntor gegen Hapoel Tel Aviv, bei der Hürzeler wohl die Betzenberg-Startelf ins Rennen schicken wird. „Davon kann man wohl ausgehen”, kündigte er an, wollte sich aber nicht alle Hintertüren verbauen: „Es kann sich alles so schnell ändern.”

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