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Lars Ritzka, Etienne Amenyido, Jakov Medic, Torwart Nikola Vasilj
  • Die Neuzugänge von links mit Lars Ritzka, Etienne Amenyido, Jakov Medic und Torwart Nikola Vasilj.
  • Foto: WITTERS

Fünf Neue im MOPO-Check: So gut sind St. Paulis Zugänge

Es ist ein klar erkennbares Konzept, das Sportchef Andreas Bornemann und Trainer Timo Schultz bei St. Paulis Kaderzusammenstellung verfolgen. Natürlich steht die sportliche Qualität bei der Auswahl der Neuzugänge an erster Stelle, aber auch der Charakter muss passen. Mit den bisherigen fünf Neuzugängen des Sommers lagen die Verantwortlichen, so hat es den Anschein, goldrichtig.

Jakov Medic (22): Einer der besten Freunde von Vasilj und man ahnt, warum. Der Kroate sprüht vor Lebenslust, hat viel zu erzählen, lacht gerne, reißt seine Umgebung mit. Wenn es auf den grünen Rasen geht, ist beim Neffen von Dario Simic aber Schluss mit lustig. Der Allrounder, der aus Wehen Wiesbaden kam und dort als Innenverteidiger, auf der Sechs und im Sturmzentrum gespielt hat, quillt geradezu über vor Ehrgeiz, was dann auch schon mal in gesundheitsgefährdende Situationen münden kann: Gegen den VfB Stuttgart spielte er einst, obwohl er 40 Grad Fieber hatte. Mit St. Pauli, so das Ziel des 22-Jährigen, möchte er „Großes erreichen“, und untermauert das mit Taten: Medic ist ein Startelf-Kandidat für die Innenverteidigung geworden.

FC St. Pauli: Medic will Großes erreichen – Ritzka muss geduldig sein

Lars Ritzka (23): Noch so einer, der alle Charaktereigenschaften mitbringt, um sich am Millerntor pudelwohl zu fühlen. Groß geworden in Hannover und der Jugend von 96, sah man an der Leine keine Verwendung für den 23-Jährigen, der sich aber nicht entmutigen lassen wollte. Er wechselte in die Regionalliga zum SC Verl, stieg mit dem Klub in die 3. Liga auf und wurde dort zum Leistungsträger. Bis er das auf dem Kiez wird, dürfte noch dauern, schließlich hat Linksverteidiger Ritzka in Leart Paqarada eine absolute Säule der Mannschaft vor sich. Aber der ehemalige Lehramt-Student (Mathe, Sport) ist schlau genug, Geduld mitzubringen. Denn die hat das Kraftpaket dorthin gebracht, wo er jetzt ist: zum FC St. Pauli.

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Nikola Vasilj (25): Der 25-Jährige ist neben dem Platz ein eher zurückhaltender Typ, hat ein bescheidenes Auftreten, was ihn aber nicht daran hindert, seine persönlichen sportlichen Ziele klar zu verfolgen. Der Bosnier debütierte bereits mit 17 in der heimischen Liga, aber als es dort nicht mehr vorwärts ging, zog er die Konsequenzen. Zwei Jahre war er beim 1. FC Nürnberg, der Durchbruch aber gelang ihm in der Ukraine. „Es war die richtige Entscheidung, um den nächsten Schritt zu machen“, sagt Vasilj über seine Zeit bei Zorja Luhansk, die ihn sogar in die Europa League führte. Als Keeper wirkt er eher elegant, hat großartige Reflexe, aber auch ein Gefühl fürs Spiel und das nötige Organ nebst Sprachkenntnissen, um seine Vorderleute zu coachen.

St. Pauli-Zugang Amenyido: „Ich muss mich anbieten“

Etienne Amenyido (23): Er war gerade mal eine Woche da, da sprach der Neuzugang vom VfL Osnabrück: „Ich bin neu hier, alles kommt über Trainingsleistungen. Ich muss mich anbieten.“ Unglücklicherweise hatte seine Achillessehne Einspruch eingelegt, seit Beginn des Trainingslagers von Herzlake muss der 23-Jährige verletzungsbedingt kürzer treten. Das ist auch deshalb schade, weil der Angreifer beim ersten Test in Hannover (2:0) gezeigt hat, warum er geholt wurde: sehr gutes Tempo, durchsetzungsfähig, Zug zum Tor. Der Eins-zu-Eins-Ersatz für den in der vergangenen Rückrunde so starken Omar Marmoush kann und will Amenyido allerdings nicht sein, er will der Rolle „mit meinem eigenen Stil meinen Stempel aufdrücken“.

Jackson Irvine (28): Aus sportlicher Warte ist der Australier, der zuletzt für Hibernian Edinburgh spielte, noch die große Unbekannte. Weil er eine lange Saison hatte, mit der Nationalelf noch bis Mitte Juni WM-Qualifikation spielte, ist die bis dato letzte Neuverpflichtung noch nicht ins Mannschaftstraining eingestiegen. Klar ist aber jetzt schon, dass der 28-Jährige als Mensch herausragend zu St. Pauli passt und umgekehrt. Ein weltoffener Hobby-Musiker, der vor elf Jahren zum ersten Mal als Akademie-Spieler von Celtic Glasgow am Millerntor war und das nie vergessen hat. Irvine ist rein fußballerisch so etwas wie die Komplettlösung fürs Mittelfeld, kann auf der Sechs ebenso spielen wie auf der Zehn oder auf den beiden Halbpositionen in der Raute.

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