Oladapo Afolayan bei St. Paulis Sieg in Magdeburg
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Flügelflitzer Afolayan: Für St. Pauli ließ er sogar Wembley sausen

Im Trainingsspiel versenkt er den Ball im langen Eck, einen anderen chippt er im Nachschuss in die Maschen: Oladapo Afolayan ist beim FC St. Pauli angekommen. Der Linksaußen hat seit seinem Winter-Wechsel von den Bolton Wanderers zum Kiezklub alle vier Spiele absolviert. Um am Millerntor Flanken zu schlagen, ließ er die Chance auf ein Spiel in Wembley liegen.

„Bisher waren meine Leistungen in Ordnung, aber da ist noch mehr drin“, bilanziert der 25-jährige Engländer mit nigerianischen Wurzeln seine ersten Wochen, als er das grüne Trainingsleibchen abgelegt hat: „Genau wie für die ganze Mannschaft. Wir können noch besser spielen.“ 

Für St. Pauli ließ er sogar die Chance auf einen Auftritt im Wembley-Stadion sausen. Seine Ex-Kollegen aus Bolton gewannen am Mittwochabend im Halbfinale der Football League Trophy für Dritt- und Viertliga-Klubs 2:0 bei Accrington Stanley und treffen im Endspiel am 2. April in Wembley auf Plymouth Argyle. 

Afolayan zum Wechsel nach St. Pauli: „Ich wollte schon immer auf dem Kontinent spielen“

Am selben Wochenende tritt St. Pauli gegen Jahn Regensburg an. Afolayan freut sich schon darauf, wie auf alle Spiele am Millerntor. „Ich wollte schon immer einmal auf dem Kontinent spielen. Und mein Heimdebüt gegen Hannover war etwas ganz besonderes. Im Fußball ist der Leistungsdruck hoch, da ist es gut, wenn du von den Fans eine Menge Unterstützung bekommst. Dieses Vertrauen will ich zurückzahlen.“ 

Für den Schulabschluss: Als Jugendlicher verließ Afolayan die Chelsea-Akademie

Wer so schnell ist wie Afolayan auf dem linken Flügel, der kann auch Umwege gehen. Vor allem, wenn es dann eigene Wege sind. Als Jugendlicher verließ er die Chelsea-Akademie, um sich auf die Schule zu konzentrieren. „Chelsea lag ganz auf der anderen Seite von London“, erzählt Afolayan: „Und meine Eltern haben mir immer gesagt: Wenn es etwas gibt, dass dir nicht genommen werden kann, dann ist es deine Bildung. Ich habe immer an meine Fähigkeit geglaubt, eines Tages Profi zu werden.“

Von der Fünften Liga zu West Ham United

2018 wurde West Ham United auf den Bauingenieur-Studenten aufmerksam, der fürs Fünftliga-Team Solihull Moors viele Tore schoss und vorbereitete. Wie in England üblich, verlieh der Premier-League-Klub das Talent weiter. 2021 landete er bei den Bolton Wanderers und stieg dort zum Publikumsliebling auf. In der ersten Saison war er der beste Torschütze des Klubs und wurde zum Spieler des Jahres gewählt. „Seine Dribbelkünste wurden von den Fans während des Lockdowns auf Laptops bewundert“, schrieben die „Bolton News“, „und als die Leute wieder ins Stadion konnten, schoss er auch noch Tore.“ 

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Und wurde oft gefoult. Ein Umstand, der ihm auch in seiner kurzen Zeit in Deutschland schon begegnet ist. „Das bin ich gewohnt“, sieht Afolayan dies in seinem Stil begründet: „Ich mag es einfach, Gegner aussteigen zu lassen. Wenn sie mich dann foulen müssen, dann ist es eben so. Hier in der Zweiten Liga ist das allemal einfacher für mich als früher in den unteren englischen Ligen.“

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