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Die Profis des FC St. Pauli besprechen eine Standardsituation.
  • Haben trotz aller Erfolge noch viel zu reden und verbessern: die Profis des FC St. Pauli
  • Foto: WITTERS

„Extrem schwer zu erreichen“: Wonach der FC St. Pauli bisher erfolglos strebt

Es soll die Nummer 25 werden in der Reihe der Partien ohne Niederlage, mehr noch: „Es ist ein wichtiges Spiel für uns, und das wollen wir mit aller Macht – auch für die Fans zum Abschluss – gewinnen“, sagte St. Paulis Coach Fabian Hürzeler vor dem Duell mit dem SV Wehen Wiesbaden am Sonntag am Millerntor. Mit einem Dreier würden die Hausherren eine nahezu perfekte Hinrunde würdig abschließen. Nur nahezu perfekt deshalb, weil es „extrem schwer ist, im Fußball Perfektion zu erreichen“.

Es gehört zu den Absurditäten dieser Zeit, dass sich der FC St. Pauli als ungeschlagener Zweitliga-Tabellenführer, der zudem im DFB-Pokal-Viertelfinale steht, zuletzt vor allem mit den raren negativen Begleiterscheinungen der eigenen Spiele konfrontiert sah. Vor allem die zahlreichen Unentschieden, die auch Hürzeler nerven („Acht Remis sind etwas, was mir als Trainer nicht gefällt“), wurden thematisiert unter dem Aspekt, die Begegnungen trotz drückender Überlegenheit nicht „gekillt“, also frühzeitig entschieden zu haben.

Hürzeler: „Schießen nicht mit Absicht daneben“

Aber so einfach ist das alles eben längst nicht. Die simplifizierte Herangehensweise unterschlägt Faktoren wie die Beschaffenheit des Platzes, die Anwesenheit eines Gegners – und die Tatsache, dass das komplette Spektakel von ganz normalen Menschen betrieben wird. „Wenn du zu den Spielern sagst, schieß doch einfach mal drei Tore mehr, dann sagen die: Ja, denkst du, wir schießen mit Absicht daneben oder auf den Torwart“, brachte es Hürzeler auf eine leicht verständliche Formel. Deshalb sei es wichtig, alles realistisch zu bewerten.

St. Paulis Coach Fabian Hürzeler fordert: „Müssen Fehler akzeptieren“

Natürlich hätten die Profis hohe Erwartungen an sich selbst und an die Mannschaft, „die habe ich auch. Und trotzdem müssen wir wissen, dass wir keine Perfektionisten sind. Wir wollen perfekt sein, aber perfekt Fußball zu spielen, ist schwer. Das müssen wir akzeptieren“. Wenn ein Spiel perfekt laufen würde, wäre man gegen Osnabrück nach einer halben Stunde 4:0 vorne gewesen und hätte gegen den HSV zur Halbzeit 3:0 geführt. „Aber Perfektion im Fußball zu erreichen, ist einfach extrem schwer. Wir müssen akzeptieren, dass wir auch mal Fehler machen, dass wir Rückschläge bekommen während eines Spiels.“

St. Pauli will zum Jahresabschluss einen Dreier

Viel wichtiger sei ihm deshalb auch der Umgang  mit den Hindernissen und Unwägbarkeiten. „Was haben wir gelernt? Schaffen wir es trotzdem, konstant unseren Fußball durchzubringen? Schaffen wir das auch über 90 Minuten? Weil gegen Osnabrück – so ehrlich müssen wir sein – haben wir in einer gewissen Phase unsere Identität nicht mehr auf den Platz gebracht. Das ist etwas, was wir beeinflussen können.“

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Auch in Bezug auf den Sonntag und Wehen Wiesbaden, um das letzte Spiel in 2023 siegreich zu gestalten und eine fantastische Halbserie zu krönen. Eine nahezu perfekte. Mit Betonung auf nahezu.

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