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  • An uns ist kein Vorbeikommen: St. Paulis Jakov Medic und Philipp Ziereis bremsen Aues Zolinski aus.
  • Foto: Imago

Erst zum dritten Mal in 30 Jahren: St. Pauli hält die Doppel-Null

Die ursprüngliche Frage bezog sich eher auf die Leistung von Keeper Nikola Vasilj, die Antwort von Timo Schultz indes umfasste im Grunde die ganze Mannschaft: „Wenn du zu Null spielst, hast du mehr richtig als falsch gemacht”, sagte St. Paulis Trainer nach dem torlosen Remis von Aue. Nach zwei Saisonspielen hat der neue Schlussmann noch eine blütenweiße Weste. Kein Alleinverdienst, sondern Zeugnis einer eminent wichtigen Weiterentwicklung der Kiezkicker.

Schultz hat es einem geschätzten Lehrmeister und guten Freund gleichgetan. Zuletzt hatte es St. Pauli unter Michael Frontzeck anno 2013 geschafft, die ersten beiden Partien ohne Gegentreffer zu überstehen. Frontzeck wiederum hatte in Eckhard Krautzun (1997) lediglich einen Vorgänger, ergo ist es in 30 Jahren Zweiter Liga erst zum dritten Mal so, dass die ersten 180 Minuten plus Nachspielzeit ohne jubelnde Gegner über die Bühne gingen.

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Diese Zwischenbilanz ist Arbeitsnachweis eines Trainer-Teams, das bisher vor allem dafür stand, lebensbejahenden Offensivfußball am Millerntor heimisch zu machen. „Es war ein Riesenthema in unserer Vorbereitung, defensiv stabiler zu sein”, erklärte Schultz. In der Vorsaison hatte es bis zum letzten Spieltag der Hinrunde gebraucht, um beim 2:0 gegen Jahn Regensburg ohne Gegentreffer zu bleiben. Insgesamt hatte es 56 Mal im braun-weißen Kasten geklingelt, eine Zahl, die auch die munterste Offensive auf Dauer nicht kompensieren kann.

St. Pauli arbeitete in der Vorbereitung intensiv an der Defensive

Daran hatten die Hamburger vor allem in den ersten zwei, drei Wochen der Vorbereitung gefeilt. Mit Erfolg, wie man sieht. Zum Saisonstart gestattete St. Pauli Holstein Kiel nicht einen nennenswerten Abschluss, in Aue gab es zwar mehr, aber auch nur zwei, drei brenzlige Situationen zu überstehen. „Souverän“, nannte das Kapitän Philipp Ziereis, der zusammen mit Neuzugang Jakov Medic das Abwehrzentrum zubetoniert. „Das zeichnet uns auch ein Stück weit aus in dieser Saison.“

St. Paulis Abwehr steht auch ohne Lawrence und Ohlsson

Bisher jedenfalls. Aber es spricht so einiges dafür, dass der Zustand von Dauer sein wird. Denn in James Lawrence und Sebastian Ohlsson haben zwei eigentliche Korsettstangen der Viererkette, die länger verletzt gefehlt hatten, nur wenige beziehungsweise noch keine einzige Minute auf dem Platz gestanden.

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