… und wieder Gelb! David Otto wird im Spiel gegen Fürth von Schiedsrichter Martin Petersen verwarnt. Fünf Kiezkicker sahen die Gelbe Karte.
  • … und wieder Gelb! David Otto wird im Spiel gegen Fürth von Schiedsrichter Martin Petersen verwarnt. Fünf Kiezkicker sahen die Gelbe Karte.
  • Foto: imago images/Zink

Einem droht schon die Sperre: Das sagt Bornemann zu St. Paulis Gelb-Flut

In einer Sonderwertung war der FC St. Pauli am Ende der vergangenen Saison absolute Spitze. Keine Mannschaft hatte weniger Gelbe Karten gesehen als die Kiezkicker, die die Fairnesstabelle über weite Strecken angeführt hatten und final auf Rang vier landeten. In dieser Saison zählen die Braun-Weißen plötzlich zu den Teams mit den meisten Gelben Karten. Was ist da los? 

Gerade einmal sieben Spieltage sind absolviert und St. Pauli hat schon 19 Verwarnungen kassiert – nur der kommende Gegner Sandhausen (24), Rostock (22) und Hannover (21) haben noch häufiger Gelb gesehen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zur vergangenen Saison, in der die Boys in Brown in 34 Spielen nur 53 Mal verwarnt worden waren. Nach einem Fünftel dieser Saison hat St. Pauli mehr als ein Drittel der Gelben Karten der gesamten Vorsaison auf dem Konto.

Sieben Spiele und schon 19 Gelbe Karten für St. Pauli

„Es wundert uns auch, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon so viele Gelbe Karten haben“, sagt Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO. Ist St. Pauli etwa foul geworden? Gehen die Kiezkicker anders zu Werke? Weniger clever? Oder rigoroser?

„Es gab und gibt keine Direktive an die Mannschaft, härter zu spielen“, stellt Bornemann klar. „Die Spieler gehen genauso intensiv und konsequent wie möglich in die Zweikämpfe wie vergangene Saison.“ Auffällig: Während St. Pauli bei der Anzahl der Gelben Karten auf Platz vier liegt, rangierten die Kiezkicker bei den Fouls mit 78 (11,14 pro Spiel) nur auf Rang zwölf. Anders übrigens als Sandhausen, Rostock und Hannover, die sowohl bei den Gelben Karten als auch bei den Fouls in den Top fünf stehen.

St. Pauli-Sportchef Bornemann von Verwarnungen verwundert

Wird St. Pauli über Gebühr bestraft? Oder sind die Vergehen gravierender? Bornemann ist mit einigen der Verwarnungen nicht einverstanden. „Manche Karten gegen uns waren verwunderlich“, sagt er. „Es waren einige dabei, die sehr schnell gezückt wurden oder wo – meiner Meinung nach – Ermahnungen gereicht hätten.“

Als aktuelle Beispiele nennt der Sportchef die Kartons gegen Jackson Irvine und Carlo Boukhalfa beim Spiel in Fürth (2:2), wo St. Pauli fünfmal Gelb gesehen hatte, die Gastgeber nur einmal – ohne, dass die Kiezkicker augenfällig härter oder unfairer spielten.

Jackson Irvine droht bereits eine Sperre

Besonders betroffen ist Irvine. „Dass Jackson schon vier Gelbe Karten auf dem Konto hat und sehr früh in der Saison eine Sperre droht, ist natürlich ärgerlich für ihn und auch für uns“, sagt Bornemann und nimmt den australischen Sechser in Schutz. „Er ist ein Spieler, der den Zweikampf sucht und weder den Gegner noch sich selbst schont, aber vier Gelbe sind zu viel.“

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Der Sportchef hofft, dass die Gelb-Flut für Braun-Weiß im weiteren Saisonverlauf abebbt. „Wir haben uns jedenfalls nicht zum Ziel gesetzt, in der Fairnesstabelle weiter unten zu landen“, sagt Bornemann im Scherz. Entscheidend ist, dass es in der echten Tabelle nach oben geht. Voraussetzung: ein Ende der Gegentor-Flut.

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