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Fabian Hürzeler beim Spiel gegen Hannover 96
  • Fabian Hürzeler gefiel nicht alles, was seine Mannschaft gegen Hannover spielte.
  • Foto: WITTERS

Ein bisschen zu viel St. Pauli-Spektakel? „In meinem Sinne ist das nicht“

Bisweilen ist es dann doch so, dass das Zahlenwerk den optischen Eindruck bestätigt. 20:7 Torschüsse standen nach St. Paulis gefühlt hochverdientem 2:0 gegen Hannover zu Buche, ob der halbstündigen Überzahl natürlich zudem die weit höhere Laufdistanz. Aber auch die bessere Passquote, ein Plus an Ballbesitz sowie 54 Prozent gewonnener Zweikämpfe zeugten von einem überzeugenden Auftritt, der zur Freude der Fans auch noch schwer unterhaltsam war. Was Fabian Hürzeler aber nur bedingt in den Kram passte.

„Beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet, beide wollten Fußball spielen. Und dann kommt so etwas zustande“, befand St. Paulis Trainer, allerdings: „In meinem Sinne war es nicht.“ Vor allem in der Anfangsphase ging es hin und her, die Hausherren stürmten vom Anpfiff weg mit Ball aufs Gäste-Tor zu, Hannover wiederum konterte stark, hatte gleich eine vielversprechende Situation. Eine Idee zu viel für den 29-Jährigen.

Daschner Führungstor gab St. Pauli Struktur

„Wir haben dann auch versucht, es zu beruhigen, in unseren Ballbesitzphasen strukturierter aufzubauen“, erläuterte Hürzeler. Und nach einer gewissen Zeit – endgültig nach dem Führungstreffer von Lukas Daschner nach 17 Minuten – sei es dann deutlich besser geworden. Und eine Entwicklung der eigenen Mannschaft innerhalb eines Spiels gehört gewiss zu den Dingen, die sich Trainer von Herzen wünschen.

Hürzeler fordert „Demut und Bescheidenheit“

„Klar gibt es eine gewisse Zufriedenheit, weil wir Fortschritte gemacht haben“, gestand Hürzeler und bezog sich dabei auch auf das, was seine Elf eine Woche zuvor beim 1:0 in Nürnberg gezeigt hatte. „Trotzdem – und so ticken viele Trainer – gibt es den Gedanken: Was können wir noch besser machen? Was wird wichtig gegen Kaiserslautern? Was können wir die Woche trainieren?“ Er sei der Typ Coach, der auf den Prozess achte, „und den Prozess wollen wir weitergehen“. Nur weil man jetzt zweimal gewonnen habe, sei noch lange nicht alles gut. „Demut und Bescheidenheit sind Werte, die mir extrem wichtig sind. Auch nach zwei solchen Erfolgen.“

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Wobei es nicht von der Hand zu weisen ist, dass ein guter Start in die Rückrunde enorm wichtig ist, um die Unruhe nach der Beurlaubung von Hürzelers Ex-Chef Timo Schultz zu beruhigen und in der weiterhin kuschelig engen unteren Tabellenhälfte Luft zum Durchpusten zu haben. „Jeder Sieg gibt Energie, jeder Sieg gibt auch Vertrauen“, bestätigte Hürzeler. Jeder Sieg gebe auch den Spielern den Glauben an die eigene Stärke zurück, den sie teilweise verloren hätten. „Aber auch dieser Sieg gegen Hannover“, schränkte er ein, „gibt nur drei Punkte.“

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