„Die Situation nicht unterschätzen“: St. Paulis Pleite in Bielefeld und die Folgen
„Und immer wieder / Sind es dieselben Lieder / Die sich anfühlen / Als würde die Zeit stillstehen“, singen die Toten Hosen in ihrem Lied „Altes Fieber“ und so langsam kann man das Stück zur St. Pauli-Hymne für die Saison 2022/2023 ernennen. Die neueste Strophe lieferte die Mannschaft von Trainer Timo Schultz beim 0:2 gegen den nun ehemals Tabellenletzten Bielefeld.
Einziger Unterschied zwischen den Kiezkickern und den Punkrockern aus Düsseldorf: Die Toten Hosen erlaben sich an ihren Erinnerungen. Für St. Pauli ist das alles eher eine Qual. Schon wieder kein Tor erzielt, schon wieder auswärts verloren, schon wieder hinüber die Derby-Euphorie.
Metcalfe sagt, wie es ist bei St. Pauli: „Wir müssen Tore machen“
„Und immer wieder / Sind es dieselben Lieder / Die sich anfühlen / Als würde die Zeit stillstehen“, singen die Toten Hosen in ihrem Lied „Altes Fieber“ und so langsam kann man das Stück zur St. Pauli-Hymne für die Saison 2022/2023 ernennen. Die neueste Strophe lieferte die Mannschaft von Trainer Timo Schultz beim 0:2 gegen den nun ehemals Tabellenletzten Bielefeld.
Einziger Unterschied zwischen den Kiezkickern und den Punkrockern aus Düsseldorf: Die Toten Hosen erlaben sich an ihren Erinnerungen. Für St. Pauli ist das alles eher eine Qual. Schon wieder kein Tor erzielt, schon wieder auswärts verloren, schon wieder hinüber die Derby-Euphorie.
Metcalfe sagt, wie es ist bei St. Pauli: „Wir müssen Tore machen“
Und stattdessen abermals diese Frage: Woran lag es? Connor Metcalfe redete gar nicht groß drum herum: „Wir müssen halt Tore machen“, sagte der Australier, der gegen die Arminia zwar erst spät ins Spiel gekommen war, dem aber trotzdem der Frust von 90 Minuten ins Gesicht geschrieben stand.
Nicht viel anders ging es da Timo Schultz, der sich beim Ergebnis lieber noch einmal vergewisserte, als er auf der Pressekonferenz zu seinem Fazit ansetzte. Doch der Statistikbogen log nicht: „Hier steht es schwarz auf weiß: 2:0“, sagte er mit dem Papier in der Hand und klang dabei, als könne er das alles selbst nicht mehr glauben.
Besonders deshalb, weil man diesen Ausgang nach dem Spielverlauf nicht erwarten, vielleicht aber gerade deswegen befürchten musste: Und immer wieder…
Amenyido mit Kritik an St. Paulis Spielweise: „Wir müssen unseren Plan durchziehen“
Bis zur Pause machte St. Pauli ein gutes Spiel, nur keine Tore; danach ein schwaches und fing zwei. Weil die Kraft nachließ nach 120 Minuten im DFB-Pokal in Freiburg, weil Bielefeld das spürte und nutzte in Form zweier Treffer des eingewechselten Janni Serra (76., 84.). „Wenn wir das Tor in der ersten Halbzeit machen, kippt hier die Stimmung“, sagte Etienne Amenyido in Anlehnung an die auf Bannern niedergeschriebenen Drohgebärden der Arminia-Fans an ihr Team, das im Pokal in Stuttgart 0:6 untergegangen war.
„Wir müssen den Plan weiter durchziehen. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr dominant, haben den Ball zu viel abgegeben“, kritisierte Amenyido die vielen langen Bälle von hinten raus, die in dieser Häufigkeit nicht des Trainers Idee entsprachen und im Gegensatz zu längeren Ballbesitzphasen auch keine Erholung der müden Beine versprachen.
Timo Schultz will noch keinen Abstiegskampf ausrufen bei St. Pauli
Und wer meinte, der Sieg gegen den HSV und die Leistung in Freiburg hätten für so etwas wie eine Wende gesorgt, sah sich getäuscht. Die beiden Partien ließen deutliche Fortschritte erkennen, das Spiel in Bielefeld in seinem Muster einen Rückfall.
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Und nun? Kommt Darmstadt, ein Aufstiegsaspirant. Ein Heimspiel zwar, aber kein einfaches, zumal St. Pauli vom Tabellenende nur vier Punkte trennen. „Am 13. Spieltag den Abstiegskampf auszurufen, davon bin ich ganz weit entfernt. Aber wir werden die Situation sicher nicht unterschätzen“, sagte Timo Schultz – in der Hoffnung, bald neue Lieder anstimmen zu können.