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  • Christopher Avevor trägt aktuell die Kapitäns-Binde des FC St. Pauli.
  • Foto: WITTERS

Die Binde als Bürde?: St. Paulis Kapitäns-Bilanz von Stani bis Avevor

Das Amt des Kapitäns beim Kiezklub brachte nicht immer Glück. Trainer Timo Schultz bestimmte nach der Vorauswahl durch die Mannschaft Christopher Avevor im Sommer zum Kapitän der Kiezkicker.

Damit war dieser der alte und neue Boss. Ein Jahr zuvor hatte ihn auch Jos Luhukay auserkoren. Glück gebracht hat dieses Amt dem 28-jährigen bislang nicht. Auch seine Vorgänger machte es bei aller Ehre nicht immer nur froh. Bereits im zweiten Saisonspiel 2019/20, dem 1:3 gegen Fürth, zog sich der Abwehrchef einen Wadenbeinbruch und noch einiges mehr zu.

FC St. Pauli: Kapitäns-Bilanz von Holger Stanislawski bis Christopher Avevor

Avevor konnte fast ein Jahr nicht spielen. Unter den Langzeitfolgen leidet der ehrgeizige Profi noch heute. Er merkt gerade, wie schwierig es ist, in den alten Rhythmus zu kommen.

Vom Stammplatz ist er momentan – auch durch seinen Auftritt in Paderborn weit weg. Da hilft ihm der Kapitäns-Status (mal wieder) nicht.

Auch Vize-Kapitän Knoll konnte nicht überzeugen

Das gilt ebenfalls für seinen Vize. Marvin Knoll, der den Stofffetzen am Oberarm in Avevors Abwesenheit trug, konnte bislang nicht seine großartige Form aus seiner ersten Saison 2018/19 erreichen, saß in Paderborn zunächst auf der Bank. Oft tut die Binde ihren Trägern nicht gut.

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Bernd Nehrig (l.) war der Vorgänger von St. Pauli Kapitän Christopher Avevor. Auch Sören Gonther war Spielführer.

Foto:

imago/MIS

Wie bei Avevor-Vorgänger Bernd Nehrig. Der stellte sich trotz angeschlagener Gesundheit im Kampf um den Klassenerhalt zur Verfügung. Seine Verletzung verschlimmerte sich, der Stammplatz war futsch und Nehrig wechselte im Winter 2019 frustriert nach Braunschweig.

Er hatte Sören Gonther beerbt. Der wollte sich 2017 im Alter von 32 Jahren nicht mit einem Einjahresvertrag abspeisen lassen, unterschrieb für drei Jahre in Dresden.

Boll und Morena mit enttäuschendem Ende beim FC St. Pauli

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Fabian Boll (l.) und Fabio Morena wurden beide zur ihrer Zeit als Spieler vom Trainer nicht mehr berücksichtigt.

Foto:

imago sportfotodienst

Fabian Boll wurde zum Ende seiner letzten Saison ohne Vorankündigung durch Trainer Roland Vrabec aus dem Kader für das Spiel in Aalen (0:3) gestrichen. Der Coach bekam dadurch mächtigen Ärger mit den Fans. Weil es für „Boller“ keinen angemessenen Trainerjob gab, verließ er seinen Herzensklub 2016 enttäuscht. Fabio Morena wurde nach neun Jahren 2012 unsanft nach Sandhausen abgeschoben. Bei seiner Rückkehr nach Hamburg zeigte St. Pauli null Interesse, auch nicht für die „Zwote“. Morena kickte deshalb für den HSV II, den versprochenen Job am Millerntor hat er nie bekommen.

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Richtig rund lief es eigentlich nur für Holger Stanislawski. Der war in allen drei Ligen Käpt’n, wurde danach Präsidiumsmitglied, Sportchef und Trainer. Im Gegensatz zu den Mannschaftsführern der jüngsten Vergangenheit war er unumstrittener Stammspieler, spielte nur nicht, wenn er verletzt war.

Heute ist der Mann mit der Binde austauschbar. Das gab sogar jüngst Avevor zu: „Die Geschichte, dass der Kapitän immer spielen muss, ist alt.“ Schade eigentlich. Auch für ihn.

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