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Jubel im Jahnstadion: Mit 4:1 fertigten die Regensburger Schalke 04 ab.
  • Jubel im Jahnstadion: Mit 4:1 fertigten die Regensburger Schalke 04 ab.
  • Foto: Imago

Der Jahnsinn von Regensburg: St. Paulis Gegner kann seinen Erfolg kaum fassen

Dass der FC St. Pauli an den Spieltagen vier und fünf der neuen Saison gleich zwei Spiele vor der Brust hätte gegen Teams, die zuvor die Bundesliga-Absteiger Werder Bremen und Schalke 04 mit 4:1 abgefertigt haben, war bei der Verkündung des Spielplans und der Gegner Paderborn und Regensburg nicht unbedingt zu erwarten. Ist nun aber doch so und insbesondere die Oberpfälzer sind in einer Form, an deren Wahrhaftigkeit sie fast selbst zweifeln.

In Regenburg herrscht gerade heiter Sonnenschein, ganz egal wie das Wetter ist. Ursächlich für das Hoch in der Donaustadt ist der Fußball, den St. Paulis nächster Gegner derzeit darbietet: solcher, der begeistert, der erfolgreich und den man hier nicht eben gewohnt ist. „Beim besten Willen und allem Optimismus, den wir auch immer haben, konnten wir uns nicht vorstellen, dass wir nach vier Spieltagen zwölf Punkte haben“, gesteht Trainer Mersad Selimbegovic, seit 2006 beim Jahn – erst als Spieler, danach als Jugend(-Co)-Trainer und seit 2019 als Chefcoach der Profis.

Mersad Selimbegovic sieht die Gefahr lauern

Ausflüge an die Tabellenspitze sind der Trainer und sein Team eben nicht gewohnt, erst am letzten Spieltag der Vorsaison sicherten sie sich mit einem 3:0 gegen St. Pauli überhaupt den Klassenerhalt. „Seitdem werden wir nur gelobt“, sagt der Trainer und sieht das kritisch. „Es gilt jetzt, sich nicht zu gut zu finden, weil die Gefahr lauert, dass wir denken, besser zu sein als wir sind.“ 

Das Lob kommt aber eben nun mal nicht zu Unrecht, wenn man beispielsweise Schalke mit 4:1 zurück in den Pott schießt. Timo Schultz, spätestens seit der vergangenen Rückrunde mit der Bedeutung jener Zuschreibung vertraut, bezeichnet den Jahn als „Team der Stunde“. Sein Pendant Selimbegovic indes quittiert die angesichts des Regensburger Laufes voller Respekt, ja beinahe mit Ehrfurcht formulierten Würdigungen der Journalisten auf „die Tiefe und Breite des Kaders“ mit einem Schulterzucken und sieht andere, viel banalere Erfolgsfaktoren : „Wir haben einfach einen Lauf“, sagt er.

Selimbegovic schwärmt von den Fans und seiner Truppe

Außerdem seien die „überragenden“ Fans wieder da. „Wenn die Hütte hier voll ist“, sagt der Trainer über Heimspiele, „dann ist es schwer, auch für Schalke, Hamburg und egal wen.“ Man mag ihm nicht widersprechen. Zumal die Regensburger eingespielt sind. In dieser Zweiten Liga ein fußballerisches Faustpfand. 

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Zur angestammten Achse um Keeper Alexander Meyer, die beinharten Sechser Max Besuschkow und Benedikt Gimber und Stürmer Andreas Albers, in der Vorsaison mit 13 Toren und in dieser noch ohne, kommen junge Leihspieler wie Hoffenheims David Otto, Bayerns Sarpreet Singh und Bremens Jan-Niklas Beste. „Ich bin stolz im Moment, wie die Jungs das machen“, schwärmt Trainer Selimbegovic von dieser Truppe, die da gerade für etwas besonderes sorgt: den Jahnsinn von Regensburg. 

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