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Schalke-Fans feiern den Aufstieg
  • Nach St. Paulis letztem Auftritt auf Schalke im Mai 2022 ging es in der Arena ab – denn S04 machte durch einen 3:2-Sieg den Aufstieg klar.
  • Foto: imago/Moritz Müller

Böse Erinnerungen: Wie St. Pauli die Schalke-Stimmung killen will

Es ist dann doch immer noch mehr als die Hülle eines großen Namens. Der FC St. Pauli hat den FC Schalke 04 fraglos auf sportlicher Ebene mit Dauerblinker überholt, daraus aber zu schließen, das Spiel am Freitagabend in der Veltins Arena könne nur einen Sieger haben, liegt dem Kiezklub fern. Aus mehreren Gründen.

Dieser Abend im Mai 2022 hat Spuren hinterlassen. „Natürlich sind das Bilder, die dir immer in Erinnerung bleiben“, fasste Fabian Hürzeler seine persönlichen Erfahrungen in Worte. Bei der 2:3-Niederlage der Hamburger seinerzeit, die zeitgleich den königsblauen Aufstieg und den St. Paulianer Nicht-Aufstieg bedeutet hatte, war er als Co-Trainer dabei. „Und das, was ich miterlebt habe persönlich, war extrem laut, eine sehr hitzige Atmosphäre im positiven Sinne. Wenn 60.000 Fans versuchen, auf den Platz zu kommen, den Rasen mitzunehmen und die Spieler feiern, dann macht das schon was mit einem.“ Die Atmosphäre sei „sehr besonders“ gewesen.

Bei St. Pauli denkt man noch an die Schalke-Pleite in 2022

Und ungeachtet der aktuellen sportlichen Lage der Hausherren geht der 31-Jährige auch am Freitag von einer ähnlichen Gemengelage aus. „Sehr, sehr laut“ werde es werden, zudem sei alles „sehr eng dort. Es ist etwas Besonderes, das werden wir definitiv nochmal thematisieren. Du musst als Spieler und als Mannschaft darauf vorbereitet sein“. Wobei die Braun-Weißen bisher mit großen Kulissen durchaus umzugehen wussten: Knapp 67.000 Menschen waren beim 2:1-Erfolg bei Hertha BSC dabei, 52.000 beim selben Resultat in Düsseldorf. Als es allerdings am vergangenen Freitag in Kiel hektisch wurde, reichten auch „nur“ 15.000 euphorisierte Fans, um St. Pauli ins Wanken zu bringen und die sonst so stabile defensive Ordnung zu verlieren.

St. Paulis Coach warnt: „Das ist immer noch Schalke 04“

Das darf nicht wieder passieren. „Verteidigen“, erklärte Hürzeler, „fängt im Kopf an. Mit welcher Bereitschaft verteidigst du, mit welcher Einstellung gehst du ins persönliche Duell.“ Da habe man in Kiel einen Schritt weniger gemacht, „und das war das Gegenteil von dem, was wir gegen Braunschweig hatten, als wir ein Mann weniger waren“. Man sei bei Holstein zwar viel gelaufen, „aber was die intensiven Meter angeht, war es unterdurchschnittlich. Das müssen wir uns ankreiden. Dazu haben wir zu wenig Lösungen mit dem Ball gefunden.“ Da gehört Mut dazu, Klarheit, „alles Dinge, die wir haben vermissen lassen und aufgearbeitet haben“.

FC St. Pauli will den Schalkern den Freitagabend vermiesen

Denn selbige Parameter werden auch diesmal unabdingbar sein. „Das ist immer noch Schalke 04, ein Gegner, der speziell zuhause auch sehr unangenehm ist“, mahnte der Coach. „Sie können gemeinsam mit den Fans eine gewisse Wucht erzeugen, haben eine individuelle Qualität, einen Trainer, der eine Idee hat, Fußball zu spielen. Das sind Dinge, vor denen wir großen Respekt haben.“ Und das sollte man auch, weil die Zweite Liga unheimlich eng sei. Man sehe, was passieren könne, selbst in sehr großen Vereinen, dass es einfach sehr schnell gehe in der zweiten Liga. „Das ist einfach ein Warnsignal an uns, das wir zur Kenntnis nehmen sollten.“

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Schalke soll nicht zum Stimmungskiller für St. Pauli werden. Vielmehr will der Tabellenführer einem gebeutelten Kontrahenten (Hürzeler: „Ein bisschen wie ein angeschlagener Boxer“) und einem zwar gewillten, aber mit einem sehr kurzen Geduldsfaden bestückten Publikum den Abend vermiesen. „Auf Schalke glaube ich nicht, dass der Support eingestellt wird“, sagte Hürzeler. Wenn es dann aber doch zusehends ruhiger würde in der Veltins Arena, hätte sein Team viel erreicht.

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