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Die St. Pauli-Profis feiern ausgelassen ihren Erfolg in Nürnberg
  • Die St. Pauli-Profis feiern ausgelassen ihren Erfolg in Nürnberg.
  • Foto: WITTERS

Auch Nürnberg dominiert: St. Pauli tanzt in Richtung Bundesliga-Aufstieg

So langsam fehlt es einem an Fantasie, wie der FC St. Pauli in der kommenden Saison nicht erstklassig spielen soll. Der Tabellenführer meisterte die schwierige Aufgabe beim 1. FC Nürnberg mit Bravour, gewann vor 41.269 Zuschauer:innen souverän und ungefährdet mit 2:0 und steht vor der Länderspielpause bereits bei 54 Punkten. Die Kiezkicker hüpften und tanzten nach dem Spiel vor ihren nach Franken mitgereisten Fans.

Positive Nachrichten gab’s vorm Anpfiff. Sowohl Karol Mets (nach Knieverletzung gegen Hertha) als auch der unter der Woche erkrankte Philipp Treu gaben Grünes Licht für einen Einsatz. Somit blieb Lars Ritzka, der für den Gelb-gesperrten Manolis Saliakas ins Team rückte, die einzige Startelf-Veränderung gegenüber dem 2:0 gegen Berlin.

Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli gewinnt auch beim 1. FC Nürnberg

Und nach fünf ausgeglichenen Anfangsminuten entwickelte sich analog zur vergangenen Woche eine Partie, die mit jeder weiteren Minute immer einseitiger wurde. St. Pauli stellte den Club mit seinem aggressiven Pressing schon im Aufbau vor große Probleme, gewann so immer wieder zügig das Spielgerät und schnürte Nürnberg zeitweise in der eigenen Hälfte fest. 72 Prozent Ballbesitz nach einer halben Stunde sprachen eine deutliche Sprache. „Wir sind von Minute zu Minute dominanter geworden”, freute sich Fabian Hürzeler.

Einzig mit dem Herausspielen dicker Möglichkeiten taten sich die Gäste etwas schwerer. „Wir hatten jetzt nicht die klarsten Torchancen, aber waren immer um den Sechzehner herum”, analysierte der Coach.

Ein Distanzschuss von Marcel Hartel (10.) und ein von Andersson auf der Linie geklärter Kopfball von Adam Dzwigala (15.) waren lange die spektakulärsten Szenen. Doch der Druck wuchs ständig, und so langsam wurde auch die Qualität der Chancen besser. Vielversprechende Abschlüsse von Hartel und Hauke Wahl wurden geblockt (26.), ein Schuss von Elias Saad flog knapp (34.), eine Direktabnahme von Lars Ritzka weit vorbei (41.).

Endlich! Torschütze Eggestein ist happy

Aber dann klingelte es doch noch vor der Pause. Wieder ging es über die starke rechte Seite, Philipp Treu brachte die Kugel mit Wucht und Präzision ins Zentrum, wo Johannes Eggestein per Kopf zur Stelle war und zur Führung vollstreckte (44.). „Dass mir nach langer Zeit mal wieder ein Tor geglückt ist, ist natürlich sehr schön”, frohlockte der Schütze.

Johannes Eggestein erzielte kurz vor der Pause das 1:0 für St. Pauli. imago/Zink
Johannes Eggestein erzielt das 1:0 in Nürnberg
Johannes Eggestein erzielte kurz vor der Pause das 1:0 für St. Pauli.

Und auch wenn mit Wiederbeginn der große Regen einsetzte und Nikola Vasilj tatsächlich mal was zu tun bekam (Castrop, 49.): Braun-Weiß blieb klar Chef im Ring und arbeitete daran, den Vorsprung auszubauen. Zunächst verzog Saad noch denkbar knapp (51.), aber elf Minuten später war es soweit. Wieder gewann der Kiezklub in der gegnerischen Hälfte den Ball, Connor Metcalfe passte zu Eggestein, der im Strafraum querlegte auf Hartel, der die Ruhe behielt und zum 2:0 traf.

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Die Vorentscheidung, weil St. Pauli mit einer unglaublichen Souveränität agierte und überhaupt nichts zuließ. Am Ende standen für Nürnberg tatsächlich exakt zwei Torschüsse auf der Habenseite – ein Wert, der der niedrigste der Club-Geschichte seit Beginn der Statistik-Aufzeichnungen darstellt! Mit ein bisschen mehr Glück hätten Karol Mets (75.) und Metcalfe (84.) die Nummer sogar noch deutlicher gestalten können.

Hürzeler bleibt bei seiner nüchternen Analyse

Unterm Strich war der Vortrag einer, der keine Fragen offen ließ. Wer aber bei St. Pauli nach Aufstiegseuphorie suchte, wurde zumindest verbal nicht fündig. „Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass wir es im Vergleich zur letzten Woche gegen die Hertha heute geschafft haben, über einen längeren Zeitraum aktiver zu sein und dominanteren Fußball zu spielen”, lautete die Bilanz von Hürzeler, der sich selbst mit einem Lächeln schwertat. Aber vielleicht ist genau das der Weg, der den FC St. Pauli in dieser Saison in die Bundesliga führen wird.

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