St. Pauli Schultz BUrgstaller Hartel
  • St. Pauli-Trainer Timo Schultz spricht mit seinen Spielern Guido Burgstaller und Marcel Hartel (v.l.)
  • Foto: WITTERS

Ansage nach KSC-Sieg – aber St. Pauli-Trainer Schultz ist nicht zufrieden

Eigentlich hat der FC St. Pauli gleich dreimal gewonnen am 8. Spieltag. Da wäre zuerst der 3:1-Sieg beim Karlsruher SC, mit dem sich die Kiezkicker auf Rang zwei verbesserten. Darüber hinaus beendeten die Braun-Weißen im Wildpark ihre seit April andauernde Auswärts-Durststrecke. Zum Dritten war es nicht einfach nur ein Sieg. Die dominante Vorstellung im Duell der beiden erfolgreichsten Mannschaften des Jahres war eine Demonstration der Stärke, ein fettes Ausrufezeichen. Ein Satz von Trainer Timo Schultz dürfte in den Ohren der Konkurrenz wie eine Drohung klingen.

Nach den 90 Minuten von Karlsruhe dürfte endgültig klar sein, dass mit St. Pauli zu rechnen ist. In der aktuellen Form sind die Kiezkicker ein heißer Anwärter, auch am Ende der Saison auf einem Spitzenplatz zu stehen. 16 Punkte aus acht Spielen und nur ein Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Regensburg, den St. Pauli erst kürzlich überzeugend geschlagen hatte – „das ist  eine sehr, sehr gute Ausbeute“, befindet Schultz. Gleiches gilt für die Tore. 16 Buden in den ersten acht Spielen sind die beste Marke seit zehn Jahren. St. Paulis Offensiv-Power ist beeindruckend und in Karlsruhe ist es endlich gelungen, diese PS auch auswärts auf den Platz zu bringen.

St. Pauli gewinnt beim KSC: Aber Trainer Schultz ist nicht ganz zufrieden

Dennoch war Schultz nicht ganz zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft, hatte einiges zu bemängeln und tat dies mit durchaus deutlichen Worten, wie es seine Art ist. Nicht, weil der Coach ein notorischer Nörgler, sondern vielmehr ein ehrgeiziger Entwickler an der Grenze zum Perfektionisten ist, der es weder mag, wenn vorhandenes Potenzial vergeudet, noch ein verdienter Lohn unnötig in Gefahr gebracht wird.

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Es waren die Nachlässigkeiten nach der 3:0-Führung in puncto Intensität, Geschlossenheit, Konzentration und taktischer Disziplin, die Schultz an diesem Sonnentag zwischenzeitlich die Laune verhagelt hatten. Eine Dreiviertelstunde nach dem Spiel, in kleiner Runde, erklärte er den Unmut nach einem Spiel, das ihm „eigentlich sehr gut gefallen“ habe. Sein Team müsse „noch schärfer bleiben, klarer gegen den Ball arbeiten, um unsere Spiele in Ruhe runterzubringen. Das fehlt uns wirklich noch.“

Einmal mehr betonte er: „Wir sind eine Mannschaft, die arbeiten muss. Wenn wir das machen, dann bin ich von meiner Mannschaft so überzeugt, dass wir jeden Gegner schlagen können. Aber ohne die Arbeit, die nötige Schärfe auf dem Platz, im Training, im Alltag, sind wir nur Mittelmaß. Und es ist doch klar, dass wir mehr als nur Mittelmaß  wollen.“


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Bei aller Spielfreude dürfe niemand seine Rolle im System vernachlässigen. Man müsse gemeinsam „zielgerichtet“ darauf aus sein, ein Tor zu schießen oder zu verhindern, „und nicht für sich selbst.“ Der Coach beschwört das Kollektiv und die Symbiose: „ Wenn jeder das macht, was ihn stark macht und womit er der Mannschaft helfen kann, dann sind wir eine richtig gute Mannschaft.“

Schultz sieht seine Kiezkicker noch lange nicht am Ende der Entwicklung und auch noch einiges an Potenzial: „Wir können noch viel besser!“ Für die St. Pauli-Fans klingt das wie eine Verheißung, für den den Rest der Liga fast schon wie eine Drohung.

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