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  • Foto: WITTERS

„Dem Spieler gegenüber nur fair gewesen“?: St. Paulis unwürdiger Umgang mit Himmelmann

Robin Himmelmann (31) ist beim FC St. Pauli nur noch Geschichte. Mal wieder musste ein langjähriger Akteur das Millerntor verlassen. Das Ende ist nicht selten begleitet von Missstimmungen. Beim Abschied von verdienten Akteuren tut sich der Kiezklub immer wieder schwer.

Trainer Timo Schultz betonte erneut, dass die Entscheidung, einen Torwart-Wechsel vorzunehmen, von allen in der sportlichen Leitung gefällt und Himmelmann auch mitgeteilt wurde. Bereits vor dem Winter habe man dem Profi überdies offenbart, dass man seinen Vertrag im Sommer nicht verlängern werde.

„Es ist dem Spieler gegenüber nur fair gewesen, das so frühzeitig zu kommunizieren. Wir haben in dem Gespräch auch erwähnt, dass wir eventuell noch eine neue Nummer eins holen.“

St. Pauli-Trainer Schultz und sportliche Leitung waren sich über Entscheidung einig

So weit ist noch alles nachvollziehbar. Doch Himmelmann wurde auch ohne Verfehlung zu Wochenbeginn vom Teamtraining ausgeschlossen. Eine Tatsache, die viele Fans des FC St. Pauli traurig und wütend macht. Schultz: „Die Alternative wäre gewesen, dass Robin weiterhin bei der Mannschaft bleibt und vielleicht auch eine gewisse Unzufriedenheit an den Tag legt, das weiß man nicht.“ Aber warum macht man das, wenn man es nicht weiß?

Schultz hofft, dass schnell Ruhe einkehrt. „Um den Jungs, die noch da sind und das Ding aus dem Feuer reißen wollen, die Gelegenheit dazu zu geben.“ Man kann nur die Daumen drücken, dass der neue Torhüter Dejan Stojanovic weder patzt noch sich verletzt. Denn dann hätte man ein Riesenproblem, weil sowohl Svend Brodersen, als auch Dennis Smarsch in den vergangenen Wochen mehr oder weniger stark beschädigt wurden.

St. Pauli tut sich mit angemessenem Abschied von langjährigen Akteuren schwer

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Waldemar Sobota umarmt seinen ehemaligen St. Pauli Co-Trainer André Trulsen.

Foto:

imago images/Claus Bergmann

Auch in der jüngsten Vergangenheit lief es beim Abschied von Protagonisten, die lange da waren, unrund. Bitter vor allem das Aus für die Legende André Trulsen (55). Im Verein mochte ihm im vorigen Sommer keiner sagen, dass er als Co-Trainer nicht mehr gewollt ist. Das musste der neue Coach Timo Schultz, der als Spieler mit „Truller“ in die 2. und 1. Liga aufgestiegen war und andere Assistenten haben wollte, mit Kloß im Hals tun. Präsident Oke Göttlich verabschiedete sich per Brief.

Jan-Philipp Kalla (34) hatte nach 17 Jahren in Braun-Weiß ebenfalls keine sportliche Zukunft mehr, erhielt nach langem Tüfteln immerhin einen Job als Botschafter der „Rabauken“. Auch wenn „Schnecke“ kein Erste-Elf-Spieler mehr ist – einer mit seiner St. Pauli-DNA hätte gerade in dieser prekären Situation helfen können.

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Waldemar Sobota (33) war zwar nur fünfeinhalb Jahre da, ging nach Monaten des Hinhaltens – obwohl sein Vertrag im Frühling nur noch Formsache schien – zurück in seine polnische Heimat.

Viele Vereine wünschen sich Spieler, die keine Söldner sind. St. Pauli hatte viele davon. Aber der Abschied war dennoch oft unschön.

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