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„St. Pauli wie Hoffenheim“: Himmelmann geht – und ein Ex-Kapitän schimpft!

Mal wieder geht ein längeres Stück St. Pauli-Geschichte unrühmlich zu Ende. Nach achteinhalb Jahren, die Robin Himmelmann zwischen den Pfosten gestanden hatte, wurde sein zum Saisonende auslaufender Vertrag mit ihm einvernehmlich aufgelöst.

Dabei war der 31-Jährige noch vor kurzem Stammkeeper. Nach dem 1:2 in Braunschweig begann die Degradierung. Gegen Aue und Düsseldorf war Himmelmann nur noch die Nummer zwei, danach in Fürth und Würzburg sowie zu Hause gegen Kiel tauchte „Skyman“ schon gar nicht mehr im Kader auf. Anfang dieser Woche durfte er nicht einmal mehr mit der Mannschaft trainieren.

Aus bei St. Pauli: Himmelmann hat sich nichts zuschulden kommen lassen

Das hört sich nach einer schwerwiegenden Verfehlung an. Doch selbst die sportliche Leitung wies darauf hin, dass sich der Ballfänger nichts zuschulden kommen ließ. Es gab nicht einmal eine Andeutung. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir halten sie aber in der aktuellen Situation für erforderlich, und sie ist aus rein sportlichen Gründen gefallen“, versichert Sportchef Andreas Bornemann, der nicht die treibende Kraft gewesen sein will.

Trainer Timo Schultz bestätigt: „Wir hatten uns im Trainerteam dazu entschieden, etwas auf der Position des Torhüters zu verändern. Dass Robin nicht mehr unsere Nummer eins ist, hat nichts mit seiner Person zu tun.“

Was sagt St. Paulis Torwart-Trainer Hain zum Himmelmann-Aus?

Zum Trainerteam gehört auch Torwart-Trimmer Mathias Hain. Er hatte ein inniges Verhältnis zu Himmelmann und bezog via Instagram Stellung: „Ich möchte danke sagen für 184 Spiele für den FC St. Pauli. Für Leidenschaft, Einsatz und Teamgeist. Für dein Können und Ehrgeiz als Torhüter. Für tolle Gespräche, auch außerhalb des Fußballs. Ich hätte mir einen anderen Abschied für dich gewünscht.“

Bei „Matze“ glauben viele nicht erst seit diesen bewegenden Sätzen, dass er die Entscheidung zumindest intern nicht mitgetragen hat.

Gonther mit Auie am Millerntor

Sören Gonther hält seinen Ex-Klub St. Pauli mittlerweile für nicht mehr unterscheidbar von Hoffenheim

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Himmelmann selbst ließ sich via Homepage so zitieren: „Das Ende hatte ich mir definitiv anders und auch nicht zum jetzigen Zeitpunkt vorgestellt, leider hat mir die Entwicklung der letzten Wochen keine Wahl gelassen. Dieser Verein wird trotzdem immer ein Teil von mir sein.“ Der Mannschaft wünsche er Glück und Erfolg für die kommenden Aufgaben. Einen neuen Verein hat er noch nicht. Nach MOPO-Informationen möchte er nicht als Nummer zwei nach Sandhausen gehen, hat momentan auch keine Möglichkeit zu trainieren.

Ex-St. Pauli-Abwehrchef Gonther: „In der Mannschaft herrscht Unverständnis“

Sören Gonther, Ex-Kiezkicker und jetzt Abwehrchef in Aue, findet die Art und Weise des Endes seines Freundes einfach nur traurig. „Dass ein Keeper mal aus dem Tor raus muss, ist normal, so ist Fußball. Aber dass ein Spieler nicht mehr mit der Mannschaft trainieren darf, obwohl er nichts gemacht hat, kapiere ich nicht. In der Mannschaft herrschte auch Unverständnis, weil Robin sehr hoch angesehen war.“

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Die Erkenntnis des 34-Jährigen: „Der Umgang mit Robin ist aus menschlicher Sicht unwürdig. Der FC St. Pauli unterscheidet sich nicht mehr von Vereinen wie Hoffenheim, steht so nicht mehr für die Werte, für die er eigentlich eintreten möchte.“

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