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  • Der heutige St. Pauli-Trainer Timo Schultz trägt Felix Luz während der legendären DFB-Pokalsaison 2005/06 auf den Schultern.
  • Foto: WITTERS

Ex-Kiezkicker und Kuranyi-Kumpel: Felix Luz: „St. Pauli war meine geilste Zeit!“

Wenn der FC St. Pauli am Sonntag (15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) im DFB-Pokal beim Regionalligisten SV Elversberg antritt, dann wird einer ganz besonders hinschauen: Felix Luz hat für beide Klubs gestürmt. Der 38-Jährige versucht, im Stadion dabei zu sein, was in Corona-Zeiten bekanntlich nicht ganz so einfach ist.

2005 war Luz aus Stuttgart ans Millerntor gekommen, bildete zusammen mit Fabio Morena, Marcel Eger, Florian Lechner, Benjamin Adrion und später Marvin Braun die „Schwaben-Gang“.

Felix Luz: „St. Pauli war meine geilste Zeit!“

Der Blondschopf, der wegen seines unbändigen Willens Publikumsliebling bei den Braun-Weißen war, erinnert sich gern an seine eineinhalb Jahre in Hamburg. „St. Pauli hatte Steuerschulden, es ging ums Überleben. Die Lizenz war in Gefahr, wir konnten oft nicht sicher sein, ob wir unser Gehalt oder die Prämien kriegen. Jeder konnte trotz dieser schwierigen Umstände über sich selbst lachen. Ich habe dieses organisierte Chaos auch geliebt. Es war die geilste Zeit meiner Karriere.“

Luz: DFB-Pokal-Halbfinale 2006 als Highlight bei St. Pauli

Das hängt ganz eng mit der legendären B-Serie im DFB-Pokal 2005/06 zusammen. Nachdem Burghausen, Bochum, Berlin (Hertha) und Bremen ausgeschaltet worden waren, stoppte erst der große FC Bayern den damaligen Drittligisten durch ein lange umkämpftes 3:0. „Vor allem unser 4:3 nach Verlängerung gegen Hertha war extrem dramatisch. Worauf wir alle stolz sein können: All unsere Siege waren nicht glücklich, sondern absolut verdient.“

Felix Luz (r.) und sein bester Kumpel Kevin Kuranyi bei der Zweitliga-Meisterfeier des VfB Stuttgart 2017.

Felix Luz (r.) und sein bester Kumpel Kevin Kuranyi bei der Zweitliga-Meisterfeier des VfB Stuttgart 2017.

Foto:

imago/Sportfoto Rudel

Geschafft habe man die deutschlandweit bestaunten Sensationen durch ein „super Wir-Gefühl“, was die Trainer Andreas Bergmann und danach Holger Stanislawski forciert hätten: „Wir hatten alle Bock auf St. Pauli, spielten mit Herz und Leidenschaft. Das hat St. Pauli zuletzt gefehlt.“ Luz glaubt, dass der Kiezklub auch deshalb in der jüngsten Vergangenheit sportlich am Straucheln war.

FC St. Pauli: Felix Luz arbeitet für Kumpel Kevin Kuranyi

Darum ist er froh, dass jetzt Timo Schultz am Ruder ist: „Wir haben damals zusammen angefangen, und bis heute Kontakt. Schulle hat auf dem Platz Gas gegeben. Außerhalb war er ehrlich, direkt, authentisch. Auch mir hat er zwischendurch klar gemacht: Felix, bis hierhin und nicht weiter! Aber er war immer konstruktiv, suchte nach Lösungen. Nach Konflikten blieb nichts hängen.“

FC St. Pauli: Luz glaubt an Erfolg unter Schultz

Der Ostfriese stehe für Vergangenheit („Er hat St. Pauli von unten bis oben erlebt“) und Zukunft: „Timo wird für neue Strukturen sorgen.“

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Luz wünscht seinem alten Kumpel nur das Allerbeste. Dazu gehört die Geduld der Klub-Bosse und die einstige Millerntor-Power: „Früher im alten Stadion mit den heruntergekommenen Kabinen war es für den Gegner die Hölle, bei uns zu spielen. Im neuen Stadion fühlen sich alle wohl, sehen es als Highlight-Spiel in ihrer Saison. Das muss sich wieder ändern.“

Felix Luz spielte auch schon für St. Paulis Gegner Elversberg

Luz lebt mit Ehefrau Dijana und den beiden Söhnen Luis (7) und Lionel (5) in Stuttgart, ist in der Spielerberatungsagentur seines besten Freundes Kevin Kurányi angestellt.

Familienglück: Felix Luz im Urlaub mit Frau Dijana und den Söhnen Luis und Lionel

Familienglück: Felix Luz im Urlaub mit Frau Dijana und den Söhnen Luis und Lionel.

Foto:

Felix Luz privat

Für Elversberg spielte er in der Saison 2013/14: „Das ist ein sympathischer kleiner Dorfverein mit einem großen Sponsor. Er war immer im Schatten des 1. FC Saarbrücken. Die haben jetzt vom Niveau her eine Drittliga-Mannschaft, spielen klasse Offensivfußball. Wenn St. Pauli nicht alles gibt, dann kann es sehr, sehr unangenehm werden.“

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