Teamfoto der deutschen Nationalmannschaft
  • Das DFB-Team beim Länderspiel im März: Unter ihnen sind mit Antonio Rüdiger (hinten rechts) oder Ilkay Gündogan (vorne rechts) auch Spieler mit Migrationshintergrund.
  • Foto: imago/Revierfoto

DFB-Stars entsetzt! Jeder fünfte Deutsche wünscht sich mehr weiße Nationalspieler

Zwei Drittel der befragten Deutschen äußern sich in einer repräsentativen Umfrage für die WDR-Sendung „Sport Inside“ positiv über die Zusammensetzung der deutschen Nationalmannschaft.

66 Prozent finden es demnach gut, dass in der deutschen Mannschaft mittlerweile viele Fußballer spielen, die einen Migrationshintergrund haben. In der gleichen Umfrage gibt jedoch auch jeder Fünfte an, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden. Die Mehrheit der Befragten (65 Prozent) stimmte dieser Aussage eher nicht oder überhaupt nicht zu.

Über 1300 Fans nahmen an Umfrage zum DFB teil

Die Umfrage, die nach Angaben des WDR repräsentativ ist, wurde für die TV-Dokumentation „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ bei „Infratest dimap“ in Auftrag gegeben. Am 2. und 3. April wurden 1304 zufällig ausgesuchte Wahlberechtigte telefonisch und online befragt.


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Sie geht der Frage nach, wie sich der Migrationsanteil in der deutschen Nationalmannschaft in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat, was das über die deutsche Gesellschaft aussagt und wie sowohl Nationalspieler als auch Fans darauf blicken.

Starke Meinungsunterschiede je nach Parteizugehörigkeit

Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Partei-Anhängern: Unter Anhängern der AfD wünscht sich demnach knapp jeder Zweite (47 Prozent) eine weißere Nationalmannschaft, unter Anhängern des Bündnis Sahra Wagenknecht sind es 38 Prozent. Die Zustimmungswerte von Anhängern der Union (18 Prozent), der SPD (14 Prozent) und der Grünen (5 Prozent) fallen geringer aus.

Gleichzeitig finden 17 Prozent der Befragten es schade, dass der derzeitige Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auch türkische Wurzeln hat. 67 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu. Ilkay Gündogan, Sohn türkischer Einwanderer, ist seit 2023 Kapitän der DFB-Elf.

Joshua Kimmich reagiert deutlich auf Umfrage

Joshua Kimmich hat am Samstag deutlich auf die Umfrage reagiert. „Der Fußball ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man verschiedene Nationen, Hautfarben und Religionen vereinen kann. Darum geht es“, sagte Kimmich im EM-Trainingslager in Herzogenaurach.

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„Wer im Fußball aufgewachsen ist, der weiß, dass das absoluter Quatsch ist“, sagte Kimmich am Samstagmittag. Er würde „viele Spieler sehr vermissen, wenn sie nicht hier wären“, betonte er. So etwas sei „absolut rassistisch“. Es sei zudem „absurd, so eine Frage zu stellen“, dies sei „kontraproduktiv“. Für die Nationalmannschaft gehe es bei der Heim-EM darum, „das ganze Land zu einen und gemeinsam etwas zu erreichen“. Dabei wolle sie „alle Menschen in Deutschland hinter uns kriegen“. In der Mannschaft sei die Umfrage „noch kein Thema“ gewesen.  (dpa/sid/lw)

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