• Marina Granovskaia spielt beim Aus von Chelsea-Legende Frank Lampard eine entscheidende Rolle.  
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Chelsea-Insider packt aus: Warum diese Frau hinter dem Rauswurf von Lampard steckt

Dass Klub-Legende Frank Lampard (42) nicht mehr Trainer des FC Chelsea ist, hatte sich zwar zuletzt abgezeichnet, stößt bei vielen Fans der „Blues“ aber dennoch auf Widerspruch und hat vor allem nicht allein sportliche Gründe. Ein Chelsea-Insider packt genau darüber aus und erklärt die Hintergründe der Lampard-Entlassung. 

„Er muss aufhören, Rice zu fordern oder er verliert seinen Job“, zitiert „The Athletic“ den Informanten. Gesagt habe der das im Dezember 2020, dabei ging es um den englischen Nationalspieler Declan Rice. Der verbrachte seine Jugend beim FC Chelsea, wo er für nicht gut genug befunden wurde, bevor er sich bei Stadtrivale West Ham zum Spitzenspieler mauserte. Lampard forderte eine Rückholaktion des Defensivspezialisten, der Klub sah laut des Insiders eine „Peinlichkeit“ darin, jemanden für viel Geld zu kaufen, der es in der eigenen Jugend nicht gepackt hatte. 

FC Chelsea: Lampard mit Granovskaia uneins

Dieser Streit, der zu Lampards Ungunsten ausging – Rice spielt nach wie vor bei West Ham – war nicht die einzige Meinungsverschiedenheit zwischen dem besten Premier-League-Torschützen der Vereinsgeschichte und der Führungsetage der Londoner. Einem Vertrauten Lampards zufolge sei sein Verhältnis zu Marina Granovskaia „nicht fantastisch“ gewesen. Die Russin gilt als enge Vertraute von Chelsea-Geldgeber Roman Abramovich, wird im englischen Fußball als „Iron Lady“ (Eiserne Frau) bezeichnet und fungiert als Klub-Chefin.  

Kepa Arrizabalaga im Pokal

Im Pokalspiel gegen Luton Town (3:1) am Sonntag durfte Kepa Arrizabalaga, der teuerste Torwart der Welt, mal wieder spielen.  

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Mit der 46-Jährigen habe, heißt es aus den von „The Athletic“ zitierten Kreisen, Lampard eine weitere Meinungsverschiedenheit, in diesem Fall mit positivem Ausgang für den Engländer, ausgefochten. Es ging dabei um die Torhüter-Position der „Blues“. Für den Posten zwischen den Pfosten hatte der Klub im August 2018 unter Trainer Maurizio Sarri 80 Millionen Euro für den Spanier Kepa Arrizabalaga hingeblättert (aktueller Marktwert laut transfermarkt.de: 15 Millionen Euro). Doch der inzwischen 26-Jährige patzte immer wieder, so dass Lampard im Sommer 2020 einen neuen Keeper forderte. Mit Erfolg: Aus Rennes kam Edouard Mendy für 25 Millionen Euro, obwohl Granovskaia Lampard aufgefordert hatte, Kepa aufzubauen und zu alter Stärke zu verhelfen. 

Auch von Chelseas Spielern gab es Kritik an Frank Lampard

Auch der Umgang mit dem im Verein geschätzten Antonio Rüdiger, der unter Lampard keinen Stammplatz mehr besaß, habe Lampard Vertrauen gekostet. Dazu kamen Vorwürfe aus der Kabine, der frühere Mittelfeldspieler instruiere die Mannschaft taktisch nicht genügend. Zuletzt hatte Lampard dann Spieler, darunter Nationalstürmer Timo Werner, öffentlich kritisiert, was wiederum in der Mannschaft zu Kritik am Trainer führte. 

Werner im Pokal Elfer verschossen

Mit Chelsea in der Krise und über seinen verschossenen Elfmeter gegen Zweitligist Luton am Sonntag ziemlich verärgert: Nationalstürmer Timo Werner

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Ein weiterer Kritikpunkt: Lampard schaffe es nicht, das Potenzial teurer Spieler wie eben Werner oder Kai Havertz, der für 80 Millionen Euro aus Leverkusen gekommen war, zu nutzen. Und es heißt, er habe aufgegeben, das überhaupt zu versuchen. 

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Nach der 0:2-Niederlage bei Leicester vor einer Woche und nur sieben Punkten aus acht Liga-Spielen seit Dezember war Lampards Aus besiegelt. Mit dieser Bilanz und dem neunten Tabellenplatz zur Saisonhälfte bei Sommer-Transferausgaben von rund 247 Millionen Euro hatte er auch sportlich keine Argumente mehr. Allem Anschein nach folgt jetzt Thomas Tuchel als erster deutscher Trainer an der Stamford Bridge. (max)

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