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Tatenberger Schleuse
  • Idylle nahe der Großstadt an der Tatenberger Schleuse.
  • Foto: Anke Geffers

Hamburger Stadtteile: Spadenland – das Paradies für Vegetarier

Den Weg zu Ikea Moorfleet kennt jeder. Dass gegenüber das Spadenland liegt, wissen die wenigsten. Im dünn besiedelten Stadtteil leben auf 3,4 Quadratkilometern nur knapp 500 Einwohner. Die meisten arbeiten im Obst-, Gemüse- oder Blumenanbau. Grünkohl, Rotkohl, Kürbisse und Äpfel direkt vom Feld gibt es an der Straße zu kaufen.

Mühle und Schleuse

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Spadenland nur umständlich zu erreichen. Wir entscheiden uns nach einem Ikea-Besuch daher für eine Kombi-Tour: Auto und Fußmarsch. Auf der Straße Brennerhof fahren wir über die A1 in Richtung Tatenberg/Vier- und Marschlande. Der erste Stopp ist ein Spielplatz vor der Tatenberger Schleuse. Eine als Spielgerät nachgebaute Schöpfmühle erinnert an die Mühlen, die überall zur Feldentwässerung dienten, bis sie durch elektrische Pumpstationen ersetzt wurden. Die letzte dieser Mühlen steht im Freilichtmuseum Rieck Haus in Curslack. Von der Schleuse schauen wir auf eine Marina an der Dove Elbe mit Luxusyachten und Hausbooten. Land- und Wasseridylle nur ein paar Hundert Meter von Autobahn und Industriegebieten entfernt.

Kurz vor der Tatenberger Schleuse liegt der Mühlenspielplatz. Anke Geffers
Mühlenspielplatz Vier- und Marschlande
Kurz vor der Tatenberger Schleuse liegt der Mühlenspielplatz

Kohl in allen Varianten

Da, wo der Tatenberger Weg in den Hofschläger Weg übergeht, gleich hinter dem Ortsschild Spadenland, entdecken wir den ersten Gemüsestand. Sieht schön bunt aus mit den orangefarbenen Kürbissen, den violetten Kohlköpfen und dem Grünkohl. Gut, dass wir den Wagen dabeihaben und den Kofferraum vollladen können.

Frisches Gemüse direkt vom Feld gibt es im Spadenland an jeder Ecke zu kaufen. Anke Geffers
Gemüseverkauf im Spadenland
Frisches Gemüse direkt vom Feld gibt es im Spadenland an jeder Ecke zu kaufen.

Essen mit Elbblick

Weiter auf dem Hofschläger Deich sind wir im Handumdrehen an der Norderelbe. Auf dem Spadenländer Hauptdeich fahren wir links und sehen die Marschländer „Elblounge“ schon von Weitem auf einer Anhöhe liegen. Wir biegen links auf den Parkplatz vor der Lounge in den Spadenländer Elbdeich ab, machen den Motor aus und steigen aus.

In der Elblounge ist das Essen ebenso gut wie der Blick auf die Elbe. Anke Geffers
Restaurant Elblounge
In der Elblounge ist das Essen ebenso gut wie der Blick auf die Elbe.

Bis 2018 war das stylishe Restaurant, das gerade um eine Rooftop-Bar aufgestockt wird, ein biederes Ausflugslokal namens „Goldener Kringel“. Inhaber Arne Meyer hat aus dem in die Jahre gekommenen Laden einen beliebten Treffpunkt mit hervorragender Küche und schönem Ambiente gemacht, Elbblick inklusive. Auf der Karte: nicht nur Gemüse, sondern auch Burger, Wiener Schnitzel und Pannfisch. Geöffnet ist von Donnerstag bis Sonntag.

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Deich und Spaten

Vor dem Abendessen starten wir noch schnell zu einem kurzen Rundweg: Entlang des Spadenländer Elbdeichs stehen reetgedeckte Häuser. Hier leben Gemüsebauern, deren ausgedehnte Felder bis zum Horizont reichen. Am Wegesrand gibt es je nach Saison Obst, Blumen und Gemüse zu kaufen. Am Ende der Straße überqueren wir den Hauptdeich und gehen auf dem Deich an der Norderelbe zurück.

Gemüseanbau und Reetdachhäuser prägen das Spadenland. Anke Geffers
Alte Häuser im Spadenland
Gemüseanbau und Reetdachhäuser prägen das Spadenland.

Sogar den Michel kann man von hier aus erkennen. Der Deich spielt im Spadenland eine wichtige Rolle. Das alte Deichrecht, das „Spadelandsrecht“, gab dem Gebiet seinen Namen. Im Mittelalter musste sich jeder Anwohner um den Erhalt seines Deichabschnitts kümmern. In Höhe des Anwesens der Eigentümer wurde als Marke ein Spaten in den Deich gesteckt.

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