Paros Naoussa
  • Leuchtend weiß präsentiert sich die Hafenstadt Naoussa.
  • Foto: Tom Busch

Eine Insel ganz in Weiß

Paros ist im Pariser Louvre, in London und New York zu finden. Doch zuhause ist die für ihren Weltklasse-Marmor berühmte Insel im Zentrum der Kykladen. Der Sommer geht hier gerade mit herrlichen 27 Grad in die Verlängerung . Die Vorfreude auf entspannte Tage, aufs Schwimmen im Blau der Ägäis und fast leeren Stränden bringt uns mit dem nächsten Flieger in Richtung Kykladen, deren Inseln zu den beliebtesten Reisezielen Europas zählen. Paros, Naxos, Mykonos… In der Antike wurden die Inseln um das heilige Delos als Kreis, griechisch Kýklos, beschrieben, und folgend Kykladen genannt. Heute zählen sie zu den angesagtesten Destinationen im Mittelmeer. Und Paros liegt dabei ganz vorn.

Der Golden Beach auf Paros macht seinem Namen alle Ehre. Tom Busch
Golden Beach Paros
Der Golden Beach auf Paros macht seinem Namen alle Ehre.

Tzaziki und Wein zur Einstimmung

Mit dem Spätflug aus Hamburg in Athen angekommen, sind alle Schiffe längst abgefahren. Der nächste Inselflug geht gleich morgen früh. Am ersten Abend wird die griechische Gastfreundschaft genossen, gleich gegenüber im Mesoghaia Restaurant und groß aufgetafelt. Die Küche im einzigen Hotel am Athener Flughafen hat hier zum Glück bis Mitternacht geöffnet. Wir starten mit Tellern voller Mezedes, den Weinblätter-Reisröllchen Dolmadakia, mit Fava, Skordalia und Tzaziki, begleitet von Ouzo und Wein, für ein Essen das gute Laune macht. Zum Choriatiki, dem Bauernsalat mit köstlichem Feta, aromatischen Tomaten, Gurken und Oliven, gibt es frisches Sesamweißbrot, dann kommen Gemüse und Lammfleisch auf den Tisch.

Marmor aus Paros überall


Auch im Hotel lässt Paros schon grüßen – von der Antike inspirierte Figuren stehen auf dem Fenstersims. Überall trifft man auf den legendären Marmor der Kykladeninsel, nicht nur in Athen, im Akropolis-Museum oder im Cycladic Art Museum, sondern auf der ganzen Welt: Statuen aus parischem Marmor stehen in Florenz, New York und London. Paros‘ Marmor ist seit der Antike berühmt für seine Feinkörnigkeit und einmalige Lichtdurchlässigkeit. Eine der bekanntesten Statuen der Welt wurde aus ihm geschaffen: die Aphrodite von Milos, ein Highlight des Pariser Louvre. Der Marmor der Insel ist ihr Botschafter.

Willkkommen in Naoussa! Vom Hafen der Stadt auf Paros wurde Marmor in alle Welt verschifft. Tom Busch
Naoussa
Willkkommen in Naoussa! Vom Hafen der Stadt auf Paros wurde Marmor in alle Welt verschifft.

Bucht in Herzform

Die Morgensonne empfängt uns auf Paros und taucht die Landschaft in goldenes Licht. Von den Hängen des knapp 800 Meter hohen Pantes-Berges erstrecken sich Olivenhaine und die Büsche der Macchia mit duftendem Salbei und blühendem Oregano bis zu den Stränden. Paros ist vielgestaltig: Da ist zum einen Parikia, das geschäftige Inselzentrum mit dem Fähranleger und an der Uferseite gelegenen Tavernen, mit Cafés und Läden auf der Market Street und den vielen Geschäften auf der Umfahrungsstraße Periferiaki. Mit seinem von einem venezianischen Herzog erbauten Kastro und der ‚Hunderttorigen‘ Ekatontapyliani, eine der schönsten Kirchen Griechenlands, ist Parikia ein schmucker Hauptort, gelegen an einer Bucht in Herzform.

Idyllische Gasse im Inselzentrum Parikia Tom Busch
Paros Parikia
Idyllische Gasse im Inselzentrum Parikia

Weiße Stadt am Meer

Dann gibt es das noble Paros, das sich im zweitgrößten Inselort Naoussa chic herzeigt, mit eleganten Boutiquen, angesagten Waterfront-Bars und neuen Pool-Restaurants. An den Abenden strömen alle zum Essen in den Marmor-Hafen, von dem in der Antike der parische Marmor in alle Welt verschifft wurde, um zu prominenten Figuren zu werden. Doch Paros ist vor allem reich, wenn es um die wahren Schätze geht, um Natur, Landschaft und Meer, die es mehr denn je zu bewahren gilt. Die stark gestiegene Zersiedelung durch rigoroses Bauwachstum und wachsende Müllproblematik zeigen diese Verantwortung bereits dringend.

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Fischerboote und Bergdörfer

Das authentische, charmante Paros zeigt sich in der Inselmitte, etwa im Bergdorf Lefkes beim Spazieren durch die Gassen rund um die Kirche Agia Triada mit ihren Marmor-Glockentürmen, oder im pittoresken Dorf Kostos oder auch in Piso Livadi an der Ostküste, wo wie anno dazumal die Boote im Fischerhafen schaukeln und gleich daneben die Kinder baden, im flachen, herrlich klaren Wasser. Das Lachen der Kinder, die herrliche Seeluft – hingestreckt im Strandstuhl die Zeit vergessen, die Füße gen Wasser und eine Pistazien-Eisschokolade geniessen – das ist das Paros, das alle lieben. Es hat die Heiterkeit eines Sommertages. Von Paros nicht schweren Herzens abzufahren, läßt es sich nur, wenn man weiß, dass man wiederkommt. In Parikias Herzbucht liegt die „Superstar“ der Seajets zur Abfahrt bereit und läuft am Abend in Piräus ein. Mit der ganz neu im Oktober eröffneten Metroverbindung kommt man direkt vom Anleger bis zum Flughafen in einem Rutsch durch.

Der Fischerhafen von Pisolivadi auf Paros Tom Busch
Pisolivadi Fischerhafen
Der Fischerhafen von Pisolivadi auf Paros
Die Fähren von Seajets verbinden Paros mit dem Festland oder anderen Inseln. Tom Busch
Seajets Abreise
Die Fähren von Seajets verbinden Paros mit dem Festland oder anderen Inseln.

Info

Anflug: Per Direktflug aus Hamburg am späten Nachmittag ankommend, ist außerhalb der Hauptsaison eine Übernachtung nötig. Das Sofitel Athens ist das einzige Hotel direkt am Flughafen – nahe zur U-Bahn und den Expressbussen in die Stadt und nach Piräus. Top: E-Check-In 48 Stunden vor Ankunft + Fast-Check-Out: Zimmerschlüssel abgeben und gehen, Rechnung kommt per Mail. Griechische Küche im Mesoghaia Restaurant. Artemis Bar: Kaffee-Treff, Frühstück und Brunch. 345 sehr ruhige Zimmer, mit Luxury und Club Rooms auf 5.+7. Etage, www.sofitel.com

Auf die Insel: Seajets verbindet mit 17 Schiffen als grösste Highspeed-Flotte der Ägäis 33 Inseln inklusive der Kykladen. seajets.com

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