Diese Attraktion in Hannover ist weltweit einmalig
Drei Dinge sind es , die den meisten Ortsfremden zu Hannover einfallen. Der Zoo, die Herrenhäuser Gärten und das Rathaus. Wir haben uns vor allem letzteres mal genauer angeschaut – denn das schlossähnliche Gebäude versteckt unter seiner Kuppel eine weltweit einmalige Sensation.
Ein Schloss, das keines ist
In bester Citylage erhebt sich zwischen Maschteich und Trammplatz der wilhelminische Prachtbau im Stil des Späthistorismus. Mit einer Länge von fast 130 Metern beherrscht das Gebäude den Platz wie ein majestätisches Schloss. Es ist das Neue Rathaus. Bedingt durch die Nähe zum Fluss Leine musste man damals 6026 Buchenstämme in die Erde rammen, um den Bau zu sichern. Der Sitz des Oberbürgermeisters steht also auf hölzernen Pfählen. Zu Füßen liegt der Trammplatz, benannt nach dem damaligen Stadtdirektor Heinrich Tramm, dem ein origineller Ausruf zugeschrieben wird: „Zehn Millionen Mark, Majestät – und alles bar bezahlt!“ soll er Kaiser Wilhelm II. bei der Eröffnung des Neuen Rathauses im Juni 1913 zugerufen haben.

Weltweit einmaliger Aufzug
Da reißen die majestätischen Löwen am Eingang doch furchterregend ihre Mäuler aus Sandstein auf. Dahinter, in der über 30 Meter hohen Haupthalle, zeigen vier Modelle die Stadtgeschichte. Ein Aufzug führt aufs Dach des Rathauses – und was für einer! Weltweit einzigartig ist in der Höhe der Rathauskuppel ein Bogenaufzug eingebaut. Der fährt nicht nur einfach schräg wie der Aufzug im Eiffelturm, nein, dieser hier in Hannover macht beim Aufstieg einen echten Bogen, und zwar mit einer Neigung von 17 Grad. Dampfgebogene Eichenschienen machen es möglich. Der höchst besondere Aufzug wurde 1913 in Betrieb genommen; und noch heute können Besucher mit ihm in die höchste Kuppel des Neuen Rathauses fahren, um auf die knapp 100 Meter hoch liegende Aussichtsplattform zu kommen.

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Weitblick bis in den Harz
Bei guter Sicht kann man hier oben bis in den Harz sehen. Direkt unterhalb liegt dunkelgrün der Maschteich und folgend der Maschsee im gleichnamigen Park. Von der anderen Seite aus kann man den Bronzeschützen auf dem Trammplatz erspähen, der mit Pfeil und Bogen auf das Rathaus zielt. Linkerhand erhebt sich die Marktkirche und noch weiter dahinter ziehen sich die Herrenhäuser Gärten.

Illuminierte Gärten
Die werden wir besuchen, wenn alles wieder blüht. Dann wird in der Dämmerung im Frühjahr und im Sommer in den Gärten noch einmal Licht angemacht: An den Illuminations-Abenden leuchten Wasserbecken und Skulpturen. Gegenüber der Glockenfontäne, die in den Nachthimmel strahlt, necken sich Pan und die schöne Syrinx. Der Hirtengott stellt der jungfräulichen Nymphe allzu gern nach. Schon hält er sie fest, doch sie wird sich gleich in Schilf verwandeln, so der Mythos, und Pan bleiben dann nur die wehmütigen Klänge des durch die Schilfrohre streichenden Windes, seiner Panflöte.
INFO
Herrenhäuser Gärten und Neues Rathaus, alle Infos: www.visit-hannover.com
Indoor-Optionen: Schloss Herrenhausen, einstige Sommerresidenz der Welfen, SeaLife-Aquarium neben dem Berggarten, Weltreise durch den Erlebnis-Zoo Hannover und Wilhelm Busch-Museum für Karikatur und Zeichenkunst im Georgengarten.
(CAB)
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