Zwei Tänzer in „Romeo und Julia“

Bewegend: John Neumeiers Inszenierung von „Romeo und Julia“ Foto: © Kiran West

Zwischen Goodbye, Glanz und Gänsehaut: Die Ballett-Tage feiern Jubiläum

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Was für ein Jubiläum: Zum 50. Mal locken die Hamburger Ballett-Tage tanzbegeisterte Menschen in die Staatsoper. Und doch liegt ein Schatten auf dem Ereignis. Denn einige der Publikumslieblinge des Hamburg Ballett werden letztmalig zu sehen sein – sie kündigten, weil sie mit John Neumeiers Nachfolger Demis Volpi und dem neuen Leitungsteam nicht arbeiten wollten. Volpi wurde zwar Anfang Juni entlassen, aber die scheidenden Ersten Solisten haben inzwischen anderswo Engagements.

Zurzeit leitet ein Interims-Team die verwaiste Compagnie. Das musste kurzfristig umplanen: Anstelle eines Werks von Volpi eröffnet nun John Neumeiers „Die kleine Meerjungfrau“ das zweiwöchige Ballett-Festival. Nach sieben Jahren erstmals wieder in Hamburg zu sehen, macht der Choreograf, was er immer bei Wiederaufnahmen seiner Werke macht: Er prüft und aktualisiert, das heißt, das Publikum darf sich auf eine Neufassung in frischer Besetzung freuen, frei nach Andersens beliebtem Märchen (6./8./16./18.7.).

50. Jubiläum der Hamburger Ballett-Tage

Von den Allerjüngsten bis zum fast fertig ausgebildeten Nachwuchs präsentieren alle Altersstufen der Ballettschule des Hamburg Ballett „Erste Schritte“ auf der großen Bühne, in diesem Jahr zeigen sie sich in Werken von Volpi, Hans van Manen und Pädagog:innen der Schule (7.7.).

Ganz klassisch: „Slow Burn“, eine Choreografie von Aszure Barton © Kiran West
Tänzer in roten Kostümen
Ganz klassisch: „Slow Burn“, eine Choreografie von Aszure Barton

Traditionell gehören zwei Abende des Festivals geladenen Gästen. 2025 steht „Sonoma“ auf dem Programm, ein Stück des spanischen Choreografen Marcos Morau und seiner Compagnie „La Veronal“. Inspiriert ist es von der surrealistischen Arbeit des Filmregisseurs Luis Buñuel (11./12.7.)

Neumeier statt Volpi, Abschiede statt Aufbruch

Dass der Star-Tänzer Friedemann Vogel an einem Abend in Hamburg auftritt, fädelte der Ex-Intendant noch kurzfristig ein: In seinem atemberaubenden Solo zeigt der weltweit gefeierte Vogel, wie „Die Seele am Faden“ hängt, wenn sich eine seelenlose Marionette und ein emotionaler Tänzer begegnen (14.7.).

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Von langer Hand geplant war, dass John Neumeier die 50. Nijinsky-Gala zum Finale der Ballett-Tage moderiert. Und so gibt es zwar Abschiede von beliebten Tänzer:innen, aber eben auch ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Ballettchef – und das ist des sensationellen Jubiläums würdig.

Staatsoper: 6.-20.7., diverse Zeiten, 6-207 Euro, Tel. (040) 356868, hamburgballett.de

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