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Junger Mann bei der Arbeit
  • Pieter Hugo machte in Ghana Fotos für seine Serie. „Permanent Error“
  • Foto: Pieter Hugo

Diese bewegende Ausstellung in Hamburg zeigt, wie die Welt für unseren Luxus schuftet

Eine Saphir-Mine in Madagaskar, in der die Menschen für 50 Gramm Reis pro Tag körperlich schwerste Arbeit leisten. Eine Müllkippe in Ghana, auf der Männer Tausende Tonnen Elektroschrott aus Europa entsorgen – und nichts als giftigen Qualm einatmen. Ein gigantisches unterirdisches Feuer in einem indischen Kohlebau, das seit mehr als 100 Jahren alles vernichtet und nicht zu löschen ist.  Es sind beeindruckende Fotos, die das Museum der Arbeit noch bis zum 1. Mai zeigt. „Man & Mining“  heißt die Ausstellung, die die Ausbeutung von Natur und Mensch zum Thema hat – und alles für unseren Konsum.   

Rund 75 chemische Stoffe werden benötigt, um ein gewöhnliches Smartphone herzustellen. Rohstoffe wie Seltene Erden, Kupfer oder auch Gold, die zum Großteil unter katastrophalen Arbeitsbedingungen gewonnen werden müssen. „Ein Smartphone müsste mindestens 3000 Euro kosten, wenn der Abbau einigermaßen fair laufen würde“, so Kurator Mario Bäumer in einem Interview. Das würde aber niemand zahlen wollen. 

Ausstellung: Bilder preisgekrönter Fotografen und weitere Kunstwerke

Dass für unseren Konsum Männer und Frauen unter teils menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten? Weiß man alles im reichen Westen – das Wegschauen ist aber eben einfacher. Das Museum der Arbeit „zwingt“ seine Besucherinnen und Besucher jetzt dazu, die Augen eben nicht abzuwenden und genau hinzusehen. 

Neben den Bildern – von preisgekrönten Fotografen wie Sebastião Salgado oder Pieter Hugo – werden auch Kunstwerke ausgestellt. Vasen beispielsweise, die aus toxischem radioaktivem Schlamm hergestellt wurden. Alles atemberaubend, im guten wie im schlechten Sinne. „Unsere Hoffnung ist, dass man nicht nur sagt: Das sind ja spektakuläre Fotos“, so Mario Bäumer, „sondern dass man hinter den Kunstwerken auch sein Tun reflektieren kann.“

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Für den letzten Ausstellungs-Tag – passenderweise der Tag der Arbeit – bietet das Museum ab 11 Uhr im Stundentakt öffentliche Führungen an (kostenfrei, Treffpunkt: Kasse).

Museum der Arbeit: bis 1.5.,Fr 10-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr,Mo 10-21 Uhr, Di geschlossen, Mi 10-18 Uhr, 8,50/5 Euro

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