Fünf Menschen auf der Bühne, alle dick in Winterklamotten eingepackt
  • Die verwöhnte Reisegruppe ist auf dem Weg in die Antarktis zu einem Pinguin-Reservat.
  • Foto: Oliver Fantitsch

Neue Komödie im Ohnsorg-Theater: Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken

In „Der letzte Pinguin“ thematisiert das Ohnsorg die (möglichen) Auswirkungen des Klimawandels. Die Uraufführung des Stücks (von Sönke Andresen) inszenierte Murat Yeginer als überdrehte Farce auf Hoch- und Plattdeutsch, bei der dem Publikum das Lachen schnell vergeht. Denn die Geschichte führt in eine Gesellschaft, die sich höchst inkonsequent verhält.

Es geht um eine Reisegruppe, die auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs ist, um in der Antarktis ein Pinguin-Reservat einzuweihen. Doch natürlich ist die Rettung der Tiere das Allerletzte, was dieser bunte Trupp im Sinn hat. Unter dem Deckmantel des Naturschutzes streben die Passagiere – jeder gegen jeden – nach Befriedigung der eigenen Bedürfnisse.

„Der letzte Pinguin“: Bis 24. Februar im Ohnsorg-Theater

Überdeutlich etwa macht das Laura Uhlig als Hannelore Strackmann-Siebeknecht: Der ehrgeizigen EU-Politikerin geht es nur um Bestätigung ihrer eigenen Wichtigkeit. Und damit ist sie nicht alleine: Den Platz am Tisch der VIPs haben sich die biederen Eheleute Ines (erlebnishungrig: Verena Peters) und Rüdiger Strunz (neidisch und eifersüchtig: Peter Kaempfe) sowie der von seiner Mission besessene Tierforscher (Anton Pleva) für viel Geld erkauft. Offline so gut wie tot fühlt sich das junge Influencer-Paar Steffi (Linda Stockfleth) und Konstantin (Vincent Lang). Und während der heruntergekommene Schlagerstar (Erkki Hopf) in Begleitung seines Managers (Dieter Schmitt) Selbstzweifel in Alkohol ertränkt, muss Hostess Daau (Nina Balthasar) demütig den überheblichen Gästen dienen.

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Nach der Pause dann wendet sich das Blatt. Umringt von einer Schar Pinguine steht mit Hannelore der letzte Mensch im ewigen Eis. Ein Bild, das zeigt: Mit ihrer Scheinheiligkeit in Sachen Naturschutz beraubt sich die Menschheit ihrer eigenen Lebensgrundlage. Die Welt jedenfalls braucht die Menschen am Ende nicht.

Wie lange wir es uns noch leisten können, die Natur ohne vernünftigen Schutz hemmungslos auszubeuten, darf sich auf dem Heimweg dann jeder selbst ausrechnen.

Ohnsorg: bis 24.2., diverse Uhrzeiten, ab 31,36 Euro

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