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In „Herzgewalt“ schildert Jens Mollenhauer seine Erfahrungen mit kriminellen Kindern und Jugendlichen.
  • In „Herzgewalt“ schildert Jens Mollenhauer seine Erfahrungen mit kriminellen Kindern und Jugendlichen.
  • Foto: Ruediger Gaertner

Lesung über Jugendgewalt: Ex-Cop erklärt, was Feuer-Bilder mit Ängsten zu tun haben

Jens Mollenhauer ist viele Jahre lang Polizist in Hamburg gewesen. Sein Fachgebiet: Jugendgewalt. Einige der Jungen und Mädchen, mit denen er zu tun hatte, hatten Menschen getötet. Über diese Zeit hat er ein Buch geschrieben. In „Herzgewalt“ erzählt er über Opfer und Täter und erklärt unter anderem, warum ihn ein Jugendlicher aus Blankenese vielleicht anders wahrnimmt als einer aus Wilhelmsburg. Ende Januar findet die erste Lesung des im Rowohlt-Verlag erschienenen Buches statt.

Kinder, mit denen er gesprochen hat, haben teilweise mehr Polizei-Einträge als Lebensjahre. Einige haben sehr schwere Gewaltdelikte begangen. Haben sie überhaupt Chancen, auf eine vernünftige Resozialisierung? „Ja“, sagt Mollenhauer im MOPO-Interview. „Menschen können sich ändern. Das sind Kinder, denen viel fehlt. Wir als Gesellschaft haben die Aufgabe, uns dieser Menschen anzunehmen und dafür zu sorgen, dass sie Hilfe kriegen.“

Unterschiede zwischen Jugendlichen

In dem Buch beschreibt er, was sich über die Jahre verändert hat. Und er schildert aus seiner Sicht, warum unter anderem die Gewaltbereitschaft deutlich zugenommen hat. Er thematisiert auch seine persönliche Vergangenheit und verrät, dass er als Jugendlicher selbst Mitglied einer Gang war und „reiche Schnösel“ in Blankenese „vermöbelt“ hat.

Szenen wie diese kennt Ex-Polizist Jens Mollenhauer gut, jugendliche Täter lassen sich während ihrer Taten oft filmen (Symbolbild). IMAGO / Gerhard Leber
Jens Mollenhauer gut, jugendliche Täter lassen sich während ihrer Taten oft filmen (Symbolbild).
Szenen wie diese kennt Ex-Polizist Jens Mollenhauer gut, jugendliche Täter lassen sich während ihrer Taten oft filmen (Symbolbild).

Er kenne beide Welten, so Mollenhauer. Und die Unterschiede. „Kinder reicher Eltern reagieren oft herablassend, während Kinder aus schwierigen Verhältnissen mich oft als Vaterfigur sehen.“

Wie er den Zugang zu solchen Kindern findet, was Feuer-Bilder mit Angst zu tun haben, welche schrecklichen Fälle er erlebt hat und was das Internet mit steigender Gewalt unter Jugendlichen zu tun hat, erklärt der Ex-Polizist bei seiner ersten Lesung am 27. Januar im Schnelsener Büchereck. Sie beginnt um 15 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen mit dem Autor ins Gespräch zu kommen. Wer die Lesung verpasst, hat im Februar die Chance auf eine zweite in Niendorf.

Schnelsener Büchereck: 27.1., 15 Uhr, Glißmannweg 7

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