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Christian Siée (r-l), Produzent, Tamara Denić, Regie, David M. Lorenz, Drehbuch, und André Stahlmann, Kamera, stehen zusammen mit der Auszeichnung. Denić holte mit dem Kurzfilm «Istina» (Wahrheit) in der Sparte „Narrative/Erzählung“ den Oscar in Bronze.
  • Christian Siée (r-l), Produzent, Tamara Denić, Regie, David M. Lorenz, Drehbuch, und André Stahlmann, Kamera, stehen zusammen mit der Auszeichnung. Denić holte mit dem Kurzfilm «Istina» (Wahrheit) in der Sparte „Narrative/Erzählung“ den Oscar in Bronze.
  • Foto: dpa/Privat | Christian Siee

Großer Erfolg! Studierenden-Oscar für Hamburger Film-Team

In Hollywood haben deutsche Talente zwei Auszeichnungen geholt – darunter auch ein Kurzfilm von Hamburger Studierenden. Regisseurin Tamara Denić setzt in ihrer Dankesrede ein Zeichen für die Pressefreiheit.

Die deutsche Regisseurin Tamara Denić und ihr Team sind mit ihrem Abschlussfilm an der Hamburg Media School (HMS) bei den diesjährigen Studenten-Oscars ausgezeichnet worden. Zusammen mit Nachwuchstalenten aus aller Welt wurde zudem der Berliner Filmkomponist Sascha Blank geehrt. Am Dienstagabend (Ortszeit) wurden die Trophäen im Rahmen der 50. Student Academy Awards in Beverly Hills vergeben.

Hamburger Film-Team gewinnt Studierenden-Oscar

Die in Berlin lebende Regisseurin Denić (31) holte mit dem Kurzfilm „Istina“ (Wahrheit) in der Sparte „Narrative/Erzählung“ den Oscar in Bronze. Der Preis in Silber ging an den Kurzfilm „Revisited“ aus Norwegen, Gold an den österreichischen Beitrag „Invisible Border“.

„Istina“ dreht sich um eine Fotojournalistin, die in Belgrad von rechtsextremen Gruppierungen bedroht wird. Daraufhin flieht sie mit ihrer kleinen Tochter nach Deutschland, doch auch dort erlebt sie bei ihrem Einsatz auf Demonstrationen in Hamburg Anfeindungen und Gewalt. Zum Team von Denić gehören außerdem Christian Siée (Produzent), David M. Lorenz (Drehbuch) sowie André Stahlmann (Bildgestaltung).

Die in Berlin lebende Regisseurin Tamara Denić (31) holte mit dem Kurzfilm „Istina“ (Wahrheit) in der Sparte „Narrative/Erzählung“ den Oscar in Bronze. dpa | Monika Skolimowska
Die in Berlin lebende Regisseurin Tamara Denić (31) holte mit dem Kurzfilm „Istina“ (Wahrheit) in der Sparte „Narrative/Erzählung“ den Oscar in Bronze.
Die in Berlin lebende Regisseurin Tamara Denić (31) holte mit dem Kurzfilm „Istina“ (Wahrheit) in der Sparte „Narrative/Erzählung“ den Oscar in Bronze.

In ihrer Dankesrede auf der Oscar-Bühne sagte Denić, sie wolle den Preis „all den mutigen Journalisten weltweit, die täglich ihr Leben für die Pressefreiheit und Redefreiheit riskieren“, widmen.

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank gratulierte dem gesamten Team des Kurzfilms: „Ich freue mich sehr, dass wir mit der Hamburg Media School eine Institution in Hamburg haben, die ihre Studierenden dazu ermutigt, gesellschaftsrelevante Stoffe zu verarbeiten und zugleich eine hohe künstlerische Qualität zu sichern“, sagte die Grünen-Politikerin.

„Eindrucksvoller Beleg für kontinuierliche Ausbildungsqualität auf Weltniveau“

Auch Kultursenator Carsten Brosda lobte die „herausragende Arbeit der Hamburg Media School“. Sie werde dadurch unterstrichen, dass einer der drei besten Nachwuchsfilme aus Hamburg komme. „Nach 2017 geht abermals ein Studierenden-Oscar an ein HMS-Team – ein eindrucksvoller Beleg für kontinuierliche Ausbildungsqualität auf Weltniveau“, so der SPD-Politiker.

Die Präsidentin der Hamburg Media School, Katharina Schaefer, betonte, „ein Studierenden-Oscar ist ein großartiger Erfolg für die Stadt Hamburg und ihre Filmunternehmen sowie die MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein“. Nur durch deren Unterstützung könne die HMS ihre Studiengänge durchführen und Filme in dieser Qualität produzieren. Der Abschlussfilm „Istina“ aus dem Jahrgang 2022 der HMS ist eine Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk und von der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein gefördert.

Neben Bronze für diesen Kurzfilm gab es noch eine weitere Auszeichnung für Deutsche: Der Berliner Filmkomponist Blank (36) hatte für den Dokumentarfilm „Wings of Dust“ von Regisseur Giorgio Ghiotto von der New York University die Musik komponiert. Dieser Film gewann den Doku-Studenten-Oscar in Gold. „Wings of Dust“ erzählt von Vidal Merma, einem indigenen Journalisten und Aktivisten aus Peru, der in seiner Heimat gegen die Vergiftung des Andenhochlands durch den Kupferbergbau kämpft. Blank hatte in seinem Berliner Studio mit Synthesizer und peruanischen Instrumenten die Musik geschaffen.

2443 Beiträge eingereicht – Hamburger Team ausgezeichnet

In diesem Jahr waren 2443 Beiträge von 720 Studieneinrichtungen eingegangen. Am Ende wurden zehn Filme in den Sparten Animation, Dokumentation, Erzählung und Alternative/Experimental ausgezeichnet. Mitte September waren die Preisträger schon benannt worden, doch erst bei der Zeremonie am Dienstag wurde die Reihenfolge der Oscars – Gold, Silber oder Bronze – bekannt.

„Das ist ja eigentlich die größte Anerkennung, die man als Studierender bekommen kann“, sagte Denić . Sie hätten im Rahmen des Oscar-Programms so viele talentierte Filmemacher aus aller Welt kennengelernt. Für ihre Karriere in Deutschland sei der Preis bestimmt wertvoll, „aber hoffentlich auch hier – ich würde mir auch wünschen, hier in den USA mal arbeiten zu können“, sagt Denić.

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Nun winkt auch noch die Oscar-Gala im kommenden März. Alle Studenten-Preisträger können dafür ihren Film in den Kurzfilm-Sparten einreichen. Seit 1972 ehrt die Oscar-Akademie junge Talente von Filmhochschulen. Der Studenten-Oscar hat sich als Sprungbrett für eine Hollywood-Karriere bewährt. Regisseure wie Spike Lee, Robert Zemeckis oder Cary Fukunaga waren frühere Preisträger. (dpa)

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