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Das Lehrerzimmer Deutscher Filmpreis Hamburg
  • Preis-Übergabe: Das Team von „Das Lehrerzimmer“ bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises.
  • Foto: picture alliance/dpa | Hannes P. Albert

„Das Lehrerzimmer“: Hamburg-Produktion räumt beim Deutschen Filmpreis ab

Die „Goldene Lola“ kommt nach Hamburg! Beim Deutschen Filmpreis sahnte das in Hamburg gedrehte Drama „Das Lehrerzimmer“ am Freitagabend fünf Auszeichnungen ab. Sogar in der Königsdisziplin „Bester Spielfilm“ schnappte der Streifen dem Oscar-Abräumer „Im Westen Nichts Neues“ die goldene Trophäe weg. Aber: Über zu wenige Auszeichnungen konnte sich auch das Antikriegsdrama nicht beschweren.

„Heute Abend ist die Lola eine Hamburgerin! Das gesamte Filmteam um Ilker Çatak und Produzent Ingo Fliess hat in der Hansestadt ein Meisterwerk erschaffen – mit einer mehr als überzeugenden Leonie Benesch in der Hauptrolle“, jubelte Helge Albers, Geschäftsführer der Moin-Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein nach dem Sieg des Filmteams bei der Glamour-Gala in der Hauptstadt. Unter anderem bekam der Streifen die Lola für die Beste Regie und den Besten Spielfilm.

In Hamburg gedreht: „Das Lehrerzimmer“ holt Filmpreis

In „Das Lehrerzimmer“ erzählt Regisseur Ilker Çatak die Geschichte einer Lehrerin – gespielt von Leonie Benesch – die eine Diebstahlserie an ihrer Schule aufklären will und sich entscheidet, dafür heimlich eine Kamera im Lehrerzimmer mitlaufen zu lassen. Dies führt zum Konflikt, der zunehmend aus dem Ruder läuft. Der Film wird als Kommentar auf eine Debattenkultur verstanden, in der es mehr um Empörung als um Verständigung geht.

Als Regisseur Ilker Çatak die Auszeichnung entgegennahm, dankte er seinem Vorbild, Regisseur Fatih Akin, und sagte, dass er mit dessen Filmen großgeworden sei. „Er war ein Leuchtturm und ich konnte zu ihm aufschauen. Und dafür danke ich dir, Fatih.“

Moin-Chef Helge Albers freute sich am Freitagabend gleich doppelt, denn nicht nur das von Moin geförderte „Lehrerzimmer“ siegte, es gab auch eine Auszeichnung für „Holy Spider“ – ebenfalls eine Moin-geförderte Produktion. Bereits bei den Filmfestspielen in Cannes gewann der Thriller über Frauenmorde im Iran von Regisseur Ali Abbasi. Seinen Siegeszug setzte am Freitagabend zudem das Antikriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ fort, das nach seinem Erfolg in Hollywood als Favorit für den Hauptpreis Bester Spielfilm gehandelt worden war. Mit neun Lolas gewann der Streifen zwar die meisten Preise, musste in der Königsdisziplin die „Goldene Lola“ dann aber dem „Lehrerzimmer“ überlassen.

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Der Deutsche Filmpreis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der Branche. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) forderte in ihrer Rede eine offene Auseinandersetzung mit Missständen in der Filmbranche an. Probleme müssten benannt werden – etwa Abhängigkeitsverhältnisse, Machtmissbrauch und Übergriffe. Es müsse möglich sein, darüber zu sprechen, was falsch laufe und was man verbessern könne. „Ein Klima der Angst können und wollen wir nicht dulden“, so Roth. Hintergrund war der „Spiegel“-Bericht über angebliche Schikane und ein „Klima der Angst“ bei den Dreharbeiten zum Film „Manta Manta – Zwoter Teil“ von Til Schweiger. (alp/dpa)

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