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Vorne ein Mann, der schreit. Im HIntergrund sieht man zwei in schwarz gekleidete Männer von hinten, die einem Mann, der zwischen ihenen sitzt, die Augen zerstören
  • „Der Sandmann“ aus Münster räumte in der Kategorie „(Moderner) Klassiker“ ab.
  • Foto: Klaus Lefebvre/Tanja Weidner

Theaterfestival in Hamburg: Kino-Star richtet starke Worte ans Publikum

Überglückliche Preisträger, gutgelaunte Gäste, ausgelassene Stimmung: An den Kammerspielen stieg am Sonntagabend die rundum gelungene Galaveranstaltung zum Ausklang der zehnten Privattheatertage. Und die drehte sich natürlich auch in diesem Jahr um die Verleihung der (undotierten) Monica-Bleibtreu-Preise.

Zwölf Tage präsentierten auf dem Jubiläums-Festival zwölf Bühnen aus ganz Deutschland herausragend inszenierte Komödien, zeitgenössische Dramen und Klassiker. Doch wer landete auf einem Spitzenplatz? Das Publikum – von „Extra 3“- Moderator Christian Ehring mit bissigen Analysen zu Weltpolitik und Gesellschaft durch den Abend geführt – feierte als Sieger der Leistungsschau die Theaterei Herrlingen aus Baden-Württemberg für ihre Vorstellung von „Altes Land“ nach dem Bestsellerroman von Dörte Hansen sowie das Team des Wolfgang-Borchert-Theaters, das mit „Der Sandmann“ aus Münster angereist war, und den Schauspieler Michael A. Grimm vom Hofspielhaus München, der mit der Patrick Süskinds Tragikomödie „Der Kontrabass“ ins Rennen ging.

Vier Preise bei Privattheatertagen verliehen

Den passenden musikalischen Rahmen gestaltete die bezaubernde Annett Louisan („Ich will doch nur spielen“), das Schlusswort hatte Intendant Axel Schneider. Der Initiator der überregionalen Privattheatertage ehrte mit einem Sonderpreis den CDU-Politiker Rüdiger Kruse, der bis 2021 als Mitglied des Deutschen Bundestages „einen zehnjährigen Kampf um die für das Festival überlebenswichtigen Gelder ausgetragen hat“. 

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Alles dafür zu tun, dass diese einzigartige Veranstaltungsreihe erhalten bleibt, versprach auch Leinwand-Star Moritz Bleibtreu. Für den Sohn von Charakterschauspielerin Monica Bleibtreu – er vergab den Publikumspreis an die Münchner Kulturbühne Spagat („Kitzeleien – Der Tanz der Wut“) – sind die Privattheatertage wichtig, „weil es um die Liebe zum Schauspiel geht. Früher fand ich Theater scheiße. Jetzt habe ich gemerkt, wie geil es ist, auf der Bühne Leute zu erleben, die einfach spielen und sich leidenschaftlich für Inhalte einsetzen“, so Moritz Bleibtreu, der in seiner berührenden Rede mahnte: „Stirbt die Bühnenkultur, stirbt auch die Demokratie.“

Bleibtreu: „Stirbt die Bühnenkultur, stirbt auch die Demokratie“

Was bleibt, ist die Hoffnung, dass das Festival auch im nächsten Jahr stattfinden kann. Festival-Initiator Axel Schneider hofft, dass die Förderung der Privattheatertage durch den Bund erhalten bleibt. „Sie sind wichtig, weil sie einen Einblick in die kulturelle Vielfalt im Land erlauben und bundesweit ein klares Statement zur Unterstützung privater Theater darstellen“, sagte Schneider.

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