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Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde: Dazu muss so schnell wie möglich ein Notruf an die 112 abgesetzt werden.
  • Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde: Dazu muss so schnell wie möglich ein Notruf an die 112 abgesetzt werden.
  • Foto: IMAGO / Shotshop

So erkennen Sie einen Herzinfarkt – und das können Sie dann tun

Es war ein wahres Weihnachtswunder: Als der 18-jährige Abiturient Harun Göymen den Schulbegleiter Andreas Knop auf dem kleinen Weg vor dem Schulhof in Buxtehude fand, zögerte er keine Sekunde und begann sofort mit lebensrettenden Maßnahmen, bis die alarmierten Rettungskräfte eintrafen. Der 59-Jährige hatte einen Herzinfarkt erlitten, wäre ohne Göymens beherztes Eingreifen vermutlich gestorben. Wie Sie erste Anzeichen von einem Herzinfarkt erkennen können und wie Sie im Notfall handeln, erfahren Sie hier.

Ganz allgemein spricht die Medizin von einem Herzinfarkt, wenn Herzmuskelzellen infolge einer aktuen Sauerstoffunterversorgung absterben. Ursache ist fast immer der plötzliche Verschluss einer jener Arterien, die das Herz mit Blut versorgen.

Herzinfarkt: Das können typische Symptome sein

Ein Herzinfarkt kann völlig unerwartet auftreten. Ein paar typische Anzeichen dafür gibt es aber. Das können zum Beispiel Schmerzen sein, die überwiegend im Brustkorb oder häufig auch hinter dem Brustbein auftreten. Sie können weiter in andere Körperteile wie Arme, Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter ausstrahlen. Dazu beschreiben Betroffene oft ein massives Engegefühl im Brustkorb, als „würde ihnen etwas auf der Brust stehen“. Ein heftiges Brennen im Brustkorb kann ebenfalls auf einen Herzinfarkt hinweisen.

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Die Symptome bei Frauen sind zudem meistens weniger charakteristisch als bei Männern. Der typisch starke Brustschmerz macht sich seltener bemerkbar. Frauen berichten eher von einem Druck- oder Engefgefühl. Weitere Symptome können laut der Deutschen Herzstiftung sein:

  • Kurzatmigkeit
  • Schweißausbrüche
  • Rückenschmerzen
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Ziehen in den Armen und Oberbauch
  • Unerklärliche Müdigkeit

Allgemein gilt sowohl für Männer als auch für Frauen: Wenn derartige Beschwerden in einem noch nie zuvor erlebten Ausmaß auftreten, sollte immer auf Nummer sicher gegangen werden und die 112 alarmiert werden. Denn jede Sekunde zählt!

Herzinfarkt: So funktioniert die Herzdruckmassage

Als Erste Hilfe Maßnahme vor Ort müssen zunächst das Bewusstsein und die Atmung überprüft werden. Erlebt die betroffene Person noch vor Eintreffen der Rettungskräfte einen Herz-Kreislauf-Stillstand, ist eine Herzdruckmassage nötig. Bei Umfragen gibt nur jeder Zweite an, sich im Ernstfall überhaupt an die vor Jahren für den Führerschein einmal gelernten Handgriffe heranzutrauen. Als Faustregel gilt: Herzdruckmassage und Beatmung folgen im stetigen Wechsel, immer 30x Drücken und 2x Beatmen, dann wieder von vorne.

  1. Knien Sie neben dem Betroffenen in Höhe des Brustkorbs und platzieren Sie eine Hand auf das untere Drittel des Brustbeins, das entspricht etwa der Mitte des Brustkorbes.
  2. Setzten Sie den Ballen der anderen Hand auf die erste Hand.
  3. Die Arme müssen gestreckt sein, dann wird der Brustkorb senkrecht von oben durch Gewichtsverlagerung des eigenen Oberkörpers etwa fünf bis sechs Zentimeter tief reingedrückt.
  4. Die Beatmung: Neigen Sie ihren Kopf nach hinten, das Kinn muss angehoben werden. Mit Daumen und Zeigefinger den weichen Teil der Nase verschließen.
  5. Mund des Betroffenen bei immer noch eigenem angehobenen Kinn öffnen.
  6. Einatmen und Lippen dicht um den Mund des Betroffenen legen, anschließend die Luft eine Sekunde lang gleichmäßig in den Mund blasen. Der Brustkorb des Patienten sollte sich heben
  7. Eigenen Kopf zur Seite drehen, einatmen und darauf achten, dass sich der Brustkorb inzwischen wieder gesenkt hat. Dann ein zweites Mal beatmen.
  8. Setzt die Atmung wieder ein, dann muss der Betroffene in die stabile Seitenlage gebracht werden. Wenn nicht: Schritte immer wieder bis zum Eintreffen der Rettungskräfte wiederholen.

(aba)

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