Lebensrettung auf dem Schulhof: Das Weihnachtswunder von Buxtehude
Wenn Harun Göymen sich nur ein bisschen später auf den Weg zur Schule gemacht hätte, wenn Andreas Knop irgendwo anders einen Herzinfarkt erlitten hätte… Es sind einige Zufälle nötig gewesen, damit die Wege der beiden sich zum genau richtigen Zeitpunkt kreuzten und der Abiturient (18) dem Schulbegleiter (59) das Leben retten konnte. Es ist ein kleines Weihnachtswunder, das da in Buxtehude geschehen ist.
Harun Göymen besucht die Berufsbildenden Schulen in Buxtehude. An jenem 7. Dezember kreisten seine Gedanken um die bevorstehende Englischprüfung: „Ich wollte früher in der Schule sein, mich ins Foyer setzen und mich noch ein bisschen vorbereiten“, erzählt der 18-Jährige der MOPO: „Da sah ich auf dem kleinen Sandweg zum Schulhof Andreas liegen. Wäre ich später da entlang gekommen, es wäre wohl zu spät gewesen.“
Andreas Knop arbeitet als Schulbegleiter für einen Abiturienten, der im Rollstuhl sitzt. Sein Herz ist stehen geblieben, er atmet nicht. Ohne schnelle Hilfe wäre sein Leben in wenigen Momenten vorbei: „Aber da war eine ganze Armada von Schutzengeln unterwegs“, sagt Knop wenige Wochen später zur MOPO.
Wenn Harun Göymen sich nur ein bisschen später auf den Weg zur Schule gemacht hätte, wenn Andreas Knop irgendwo anders einen Herzinfarkt erlitten hätte… Es sind einige Zufälle nötig gewesen, damit die Wege der beiden sich zum genau richtigen Zeitpunkt kreuzten und der Abiturient (18) dem Schulbegleiter (59) das Leben retten konnte. Es ist ein kleines Weihnachtswunder, das da in Buxtehude geschehen ist.
Harun Göymen besucht die Berufsbildenden Schulen in Buxtehude. An jenem 7. Dezember kreisten seine Gedanken um die bevorstehende Englischprüfung: „Ich wollte früher in der Schule sein, mich ins Foyer setzen und mich noch ein bisschen vorbereiten“, erzählt der 18-Jährige der MOPO: „Da sah ich auf dem kleinen Sandweg zum Schulhof Andreas liegen. Wäre ich später da entlang gekommen, es wäre wohl zu spät gewesen.“
Andreas Knop arbeitet als Schulbegleiter für einen Abiturienten, der im Rollstuhl sitzt. Sein Herz ist stehen geblieben, er atmet nicht. Ohne schnelle Hilfe wäre sein Leben in wenigen Momenten vorbei: „Aber da war eine ganze Armada von Schutzengeln unterwegs“, sagt Knop wenige Wochen später zur MOPO.
Weihnachtswunder: Schüler als Lebensretter
Ein ganz realer Schutzengel kam in Gestalt des Teenagers Harun. Der kniet sich neben ihn und legt sofort los: „Ich habe ihn angesprochen, einen Schmerzreiz ausgelöst, sowie Atmungs- und Mundkontrolle durchgeführt und die Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen.“

Dass Harun so routiniert die Fachbegriffe verwendet, liegt an seinen Brüdern, die in Buxtehude die Notfallakademie für Erste Hilfe betreiben. Jeden Samstag büffelt und übt Harun neben der Schule für seine Ausbildung als Kursleiter: „Dieses stundenlange Training mit meinen Brüdern machte sich jetzt bezahlt“, sagt Harun: „Ich wusste, dass jede Sekunde zählt, ich hab nicht nachgedacht, ich hatte nur diese Schritte im Kopf, die mein Bruder mir tausend Mal erklärt hat.“
Mit aller Kraft drückte der Schüler auf den Brustkorb des Bewusstlosen, beatmete ihn in den vorgeschriebenen Abständen. Nur einen Notruf abzusetzen, das hätte nicht gereicht. Viel mehr Menschen müssten Erste Hilfe beherrschen, das ist Harun Göymen ein echtes Anliegen: „Jeder sollte sich vorstellen, seine Mutter bricht zusammen, da hofft man ja auch, dass dann jemand da ist, der weiß, was zu tun ist.“
Bei Umfragen gibt nur jeder zweite an, sich im Ernstfall überhaupt an die vor Jahren für den Führerschein einmal gelernten Handgriffe heranzutrauen.
Erste Hilfe bei Herzinfarkt
Zehn Minuten lang, bis die alarmierten Rettungsprofis eintrafen, führt der junge Mann die Herzdruckmassage durch: „Das ist körperlich sehr anstrengend“, sagt Harun: „Man drückt auf harte Knochen, darf keine Angst haben, Rippen zu brechen. Danach war ich erstmal platt.“ Ohne diese Erste Hilfe hätte der Notarzt vermutlich nichts mehr ausrichten können, erfährt Harun später.
Andreas Knop hat keine Erinnerung an die dramatischen Momente, in denen der jungen Mann ihn ins Leben zurückholte. Der Mitarbeiter der Lebenshilfe kam im Krankenhaus zu sich, ist inzwischen wieder zuhause. Sein Lebensretter kam schon zum Tee vorbei: „Wir können schon wieder Witze miteinander machen, aber dann kommen wieder Momente, in denen wir beide Tränen in den Augen haben, über dieses Wunder.“
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Knop hat einen Dankesbrief an Haruns Familie geschrieben: „Harun hat ja nicht nur mein Leben gerettet. Er hat meiner Tochter den Vater, meiner Frau den Mann, meinen Eltern den Sohn und meinen Geschwistern den Bruder zurückgebracht.“
Im Januar tritt Andreas Knop seine Reha an. Und Harun muss dann endlich seine Englischprüfung ablegen: „Die wurde an dem Tag verschoben, ich konnte echt nicht mehr.“