• Ingwer mausert sich zum Super-Food.
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Was für eine tolle Knolle!: Deutsche sind scharf wie nie auf Ingwer

Kaum eine Kochshow, kaum ein modernes Rezept kommt ohne Ingwer aus. Die Knolle sieht zwar nicht unbedingt sexy aus – passt aber in der Küche eigentlich zu fast allem und soll super-gesund sein. Was in der asiatischen Medizin schon seit über 2000 Jahren medizinisch genutzt wird, ist auch bei uns angekommen: als Pulver, roh, eingelegt. Ingwer soll entzündungshemmend, gegen Übelkeit und im Körper antioxidativ wirken. Selbst in Kosmetika wird Ingwer-Pulver eingerührt.

Zingiber officinale, so der botanische Name der Super-Knolle, haben die Deutschen für sich entdeckt: In den letzten zehn Jahren hat sich der Import verdreifacht auf jetzt knapp 24 000 Tonnen. China ist einer der Hauptexporteure von Ingwer, mehr als die Hälfte unseres Bedarfs kommt von dort. Aber auch in Südamerika wird die Knolle angebaut. Peru verzeichnet zuletzt enorme Wachstumsraten. In unseren Breiten ist es zu kalt. Wer trotzdem versuchen möchte, Ingwer anzubauen, sollte mindestens einen Folientunnel, besser ein Gewächshaus im heimischen Garten stehen haben. Die eigentliche Pflanze wird übrigens bis zu einen  Meter hoch. Was wir als Ingwer bezeichnen, ist der knollenartig verzweigte Wurzelstock.

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Ist eine Erkältung im Anflug soll Ingwer-Tee wohltuend helfen.
Foto: imago images/imagebroker

Von Ingwer-Lutschtabletten, Ölen, Salben über Kaugummis bis zu Säften: In Apotheken und Drogerien gibt es jede Menge „Ingwer-Medikamente“. Ingwer-Bier, Ingwer-Limonade, Ingwer-Shots – auch die Gastronomie hat die Knolle für sich entdeckt. Was brachte dem Senkrechtstarter das „Superfood“-Image ein? Kann Ingwer wirklich gegen verschiedene Krankheiten helfen und die Abwehrkräfte stärken? Fakt ist: Der Ingwer enthält rund 150 Inhaltsstoffe, darunter viel Kalium, Kalzium, Vitamine, Antioxidantien, Eisen und ist reich an ätherischen Ölen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind aber die sogenannten Gingerole, die den scharfen Geschmack der Pflanze ausmachen. Diese helfen erwiesenermaßen gegen Übelkeit und Erbrechen. Dazu blockieren die Gingerole die entsprechenden Rezeptoren in der Magenschleimhaut. Krebspatienten, die vor einer Chemotherapie Ingwer gegessen haben, berichten von weniger Übelkeit nach der Behandlung. Aber Achtung: Wer einen sehr empfindlichen Magen hat, bei dem kann Ingwer gerade wegen der Scharfstoffe den Magen noch zusätzlich reizen. Und auch Schwangere sollten vorsichtig sein, denn zu viel Ingwer kann die Wehen auslösen. Weil die Gingerole von ihrer Zusammensetzung der Acetylsalicylsäure („Aspirin“) ähneln und der Ingwer somit auch gegen leichte Schmerzen hilft,  gilt er auch als ein „Natur-Aspirin“.

Erkältung im Anmarsch? Schnell einen Ingwer-Tee

Kratzt es im Hals, und eine Erkältung ist im Anmarsch? Schon bei den ersten Anzeichen ein paar Scheiben frischen Ingwer mit heißem Wasser übergießen, mit einem Teelöffel Honig süßen und genießen – gerne auch noch eine Zitronenscheibe ins Glas geben. Man weiß, dass der Ingwer eine leichte Wirkung gegen die Schnupfenviren hat. Durch Studien ist diese These zwar nicht belegt, aber wohltuend ist der heiße Ingwer auf alle Fälle.

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Eine chinesische Ingwer-Bäuerin zeigt frisch geerntete Knollen.
Foto: imago images/VCG

Außerdem wird so das Schwitzen angeregt und das Getränk wirkt leicht schleimlösend.  Auch vorbeugend wirkt die Knolle: Dank der Antioxidantien soll das Immunsystem gestärkt werden. Tipp: Scheiben vom frischen Ingwer  in eine Karaffe geben und mit kaltem Wasser aufgießen. Das sogenannte „infused Wasser“ über den Tag verteilt trinken.

Eine Bronchitis kann ebenfalls unterstützend mit Ingwer behandelt werden. Dazu den Ingwer zerkleinern, als Brei auf ein Tuch geben und auflegen. Die Wirkung ist dabei tiefgehend und wärmend. Das kann auch bei Rückenschmerzen und Muskelverspannungen helfen. Der Ingwer-Brei sollte dabei keinen direkten Hautkontakt bekommen, da auch hier die Scharfstoffe Reizungen auslösen können.

Schuppen? Auch hier kann Ingwer helfen

Die Scharfstoffe im Ingwer haben auch eine durchblutungsfördernde Wirkung.  Etwas Ingwer-Öl in die Kopfhaut einmassieren und das Haarwachstum soll angeregt werden. Außerdem ist es gut gegen Schuppen. Im Gesicht aufgetragen  soll Ingwer-Öl  auch Pickeln vorbeugen.

Doch auch Vorsicht ist geboten. Man kann den Ingwer auch überdosieren. Experten raten daher zu maximal 50 Gramm pro Tag. Die Ingwer-Shots aus dem Supermarkt sind auch nur bedingt zu empfehlen – sie  enthalten zu viel Zucker (MOPO  berichtete).

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Fernsehkoch Schuhbeck schwört auf Ingwer

Fernsehkoch Alfons Schuhbeck ist ebenfalls ein großer Fan des Ingwers. Schon früh hat er frischen Ingwer in fast jedes Gericht eingerührt – ob Schweinebraten, Süßes oder Saures. Das hat ihm den Spitznamen „Ingwer-Papst“ eingebracht. Ingwer mache jedes Gericht frischer, fröhlicher, charmanter, sagte er vor Kurzem in der  „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.  Ingwer wird auch eine verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben. Die Speisen werden dadurch bekömmlicher und bestenfalls hat man nach dem Essen weniger Blähungen.

Schuhbeck ist auch Mannschaftskoch des FC Bayern München. Die Spieler bekommen täglich einen selbst hergestellten Ingwer-Shot zum Trinken. Ein Geheimrezept für den Erfolg des deutschen Fußball-Rekordmeisters?

Die Ingwerwurzel wird am besten im Kühlschrank aufbewahrt. Hier hält sie sich mehrere Wochen.

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