x
x
x
Eine Frau macht Yoga
  • Eine Frau macht zu Hause Yoga-Übungen.
  • Foto: Frank May/picture alliance

Wann Sport machen? Hören Sie auf Ihre innere Uhr!

Trainingslehre ist wie eine Bundesstraße mit Kreiseln und vielen Abfahrten. Die eine oder andere führt in eine Sackgasse, andere auch mal ans Ziel, wieder andere verlängern bloß die Fahrt dorthin. Wenn es um Fitness und Gesundheit geht, dann gibt es ständig neue Trends, Regeln und Weisheiten. Ich habe Dutzende Lehren dazu gelesen. Viele von ihnen wurden wieder einkassiert. Wer blickt da noch durch? Besonders bei einer Sache gibt es gefühlt so viele Meinungen wie Fußball-Bundestrainer in Deutschland: dem richtigen Zeitpunkt für ein Training.

Lange hieß es – ohne Wenn und Aber –, dass der optimale Trainingsstart frühmorgens ist. Also bin ich um 6 Uhr aufgestanden, widerwillig um die Alster getrabt oder war einer der ersten Kunden im Fitnessstudio. Es hieß, dass die Trainingseffekte für den Körper dadurch am effektivsten sein würden. Ich habe nur gemerkt, dass meine Performance unterirdisch war und ich ab 10 Uhr eigentlich nur darauf gewartet habe, dass ich wieder ins Bett darf. 

Arlow Pieniak ist der MOPO-Fitmacher. Patrick Sun
Arlow Pieniak ist der MOPO-Fitmacher.
Arlow Pieniak ist Personal Trainer und hilft Menschen, ein gesundes, schmerzfreies Leben zu führen – in seinem Studio in Eimsbüttel, auf Instagram (@workittraininghamburg) und als „MOPO-Fitmacher“. Schreiben Sie ihm: fitmacher@mopo.de

Irgendwann habe ich entschieden: Dieses Konzept funktioniert für mich nicht! Ich kann sehr gut mittags oder auch am späten Abend trainieren, fühle mich dann deutlich wohler. Und da früh trainieren gut sein sollte, hieß es gleichzeitig, dass das späte Training nicht zuträglich sei. Für mich galt das jedoch nicht, denn neben dem Reiz ist natürlich auch das Empfinden ein elementarer Teil eines gelungenen Trainings. Wenn ich mich nicht wohlfühlen kann, dann trainiere ich im Zweifel lieber nicht. 

Was soll so eine pauschale Aussage eigentlich bringen? 

Jahrzehnte später gelten diese Ansagen nämlich nicht mehr. Langsam verstehen wir, dass die „inneren Uhren“ der Menschen unterschiedlich ticken. Inzwischen ist klar: Jeder muss für sich herausfinden, wann er am besten trainieren kann! 

Das könnte Sie auch interessieren: Schluss mit Hungern! Hamburger Experte: „Wer abnehmen will, muss hungern“

Und nicht mal das ist konstant, es schwankt zum Beispiel mit der Jahreszeit oder dem weiblichen Zyklus oder ändert sich mit unterschiedlichen Phasen des Lebens. Nur eine einzige Sache kann man zu diesem Thema wirklich empfehlen: Wenn Sie herausgefunden haben, wann Training für Sie gut ist – halten Sie sich daran! Wenn Sie herausgefunden haben, dass Sie morgens gut sind und abends nicht, dann probieren Sie es auch wirklich, morgens Ihr Programm hinzubekommen. Denn gegen die eigene innere Uhr anzutrainieren, führt nicht nur zu einer schlechteren Leistung im Training, sondern verursacht auch unverhältnismäßig viel Stress. Probieren Sie unterschiedliche Zeiten aus – und hören Sie dabei auf Ihren Körper.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp