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Können Spritzen mit Diabetes-Medikamenten beim Abnehmen helfen? Der MOPO-Fitmacher erhebt scharfe Einwände. (Symbolbild)
  • Können Spritzen mit Diabetes-Medikamenten beim Abnehmen helfen? Der MOPO-Fitmacher erhebt scharfe Einwände. (Symbolbild)
  • Foto: imago/Jochen Tack

Diabetes-Spritzen zum Abnehmen: Was steckt dahinter?

Schon lange werfen Anbieter Präparate auf den Markt, die das Körperfett reduzieren sollen. Ob exotische Wurzeln, Proteine oder gar Hormone. Die meisten Präparate sind unwirksam, andere illegal und manche gar gefährlich. Aber nun scheint das Warten ein Ende zu haben: Ein Medikament aus der Diabetes-Therapie führt als Nebenwirkung zu starkem Fettverlust. Spritze rein und dünn sein, klingt gut, oder? Personal-Trainer Arlow Pieniak erklärt, warum er dagegen Einwände hat und wie dramatisch die Nebenwirkungen sein können.

Erstens: Fett ist ein notwendiger Teil des Körpers und nichts, was wir per se loswerden sollten. Viel Körperfett korreliert zwar mit Krankheiten, ist aber nicht ursächlich. Dicke Menschen sind nicht weniger gesund, weniger leistungsfähig und fauler. Vielmehr sollten wir uns mit dem Stigma auseinandersetzen, mit der systematischen Diskriminierung. Viele Menschen haben verstanden, dass Rassismus nicht gut ist. Aber bei der Diskriminierung von Menschen mit Mehrgewicht stehen wir am Anfang. Ich erlebe die Konsequenzen jeden Tag in meinen Anamnesen.

So wirkt das Medikament in unserem Körper

Zweitens: Dieses Medikament führt direkt in eine ungesunde Spirale. Es verhindert, dass wir Energie aus Kohlenhydraten aufnehmen können, darum nimmt sich der Körper Energie aus Fett und man nimmt ab. Man hat aber auch eine viel schlechtere Konstitution, und darum ist es noch schwieriger, ohne das Medikament abzunehmen oder das Gewicht zu halten. Bleibt nur, das Medikament weiter zu nehmen, und die Spirale nimmt ihren Lauf. 


Arlow Pieniak ist der MOPO-Fitmacher. Patrick Sun
Arlow Pieniak ist der MOPO-Fitmacher.
Arlow Pieniak ist der MOPO-Fitmacher.

Arlow Pieniak ist Personal Trainer und unterstützt Menschen dabei, nachhaltig ein gesundes, schmerzfreies Leben zu führen – in seinem Studio in Eimsbüttel und als „MOPO-Fitmacher“. Folgen Sie Pieniak auch auf Instagram: @workittraininghamburg

Haben Sie eine Frage an unseren Experten? Schreiben Sie uns an fitmacher@mopo.de!


Drittens: Durch die Einnahme des Medikaments baut der Körper radikal Fett ab. Überall, also auch im Gesicht. Das führt dazu, dass Menschen im Gesicht völlig verändert aussehen – nämlich deutlich älter. Und da wären wir beim nächsten Stigma. Inzwischen bieten Kliniken in den USA das Kombi-Paket an: Abnehmen mit der Spritze und gegen das alternde Gesicht eine Schönheits-OP.

So schlimm sind die Nebenwirkungen des Medikaments

Viertens: Die Nebenwirkungen sind dramatisch. Viele haben Schwierigkeiten mit der Verdauung, andere psychische Probleme. Aber alle, ohne Ausnahme, sind schlapp und kraftlos. Ich sehe das im Training deutlich. Für mich der wichtigste Punkt: Was mich im Training schlechter macht, kann nicht gut für mich sein.

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Natürlich spreche ich nicht von Menschen mit Diabetes, die dieses Medikament brauchen. Für alle, die einfach nur dünn sein wollen, lässt sich aber sagen: Finger weg.

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