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  • Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Verbraucherschutz warnt: Finger weg von dubiosen Streaming-Portalen im Netz!

Berlin –

Tappen Sie bloß nicht in die Falle! Deutsche Verbraucherschützer haben vor Fake-Portalen gewarnt, die gängigen Anbietern zum Verwechseln ähnlich sehen – aber Verbraucher in eine fiese Abo-Fall locken. Angeblich soll man auf den Portalen aktuelle Filme und Serien streamen können – fünf Probetage kostenlos. Doch statt der Videos kommt die dicke Rechnung.

Die Internet-Anwender würden mit falschen Versprechungen auf die Portale gelockt und dann mit hohen Rechnungen für angeblich zustande gekommene Abonnement-Verträge unter Druck gesetzt. Auf den Portalen, die Netflix & Co. zum Verwechseln ähnlich sehen, würden zunächst vermeintlich kostenlose und aktuelle Kinofilme und TV-Serien angeboten werden.

Portale werben mit einem kostenlosen Test-Abo

In der Regel werben die betrügerischen Streaming-Portale mit einem fünftägigen kostenlosen Test-Abo. Für die Nutzung müssen die Verbraucher sich registrieren und dabei neben ihren Adressdaten eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer angeben. Sie können sich jedoch auf den Webseiten entweder nicht erfolgreich registrieren oder nach der erfolgten Registrierung keine Filme oder Serien streamen. Trotzdem erhalten die Anwender eine E-Mail, in der die Kosten für ein angeblich abgeschlossenes Jahresabo in Rechnung gestellt. werden.

Bei den ersten Besuchen, die häufig durch das Klicken auf Pop-up-Fenster ausgelöst werden, bekommen die Verbrauer in der Regel keinen Hinweis, dass ein zahlungspflichtiges Abo abgeschlossen werden soll. Ruft man später die Seite direkt auf, wird dagegen auffällig auf die Zahlungspflicht hingewiesen. Damit solle der Nachweis des Betrugsversuchs erschwert werden.

Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz war bereits erstmals Ende 2017 durch Beschwerden auf ein ganzes Netzwerk an vermeintlichen Video-Streaming-Webseiten gestoßen. Die kriminelle Szene konnte aber durch die Warnungen der Verbraucherschützer und die Ermittlungsarbeit der Polizei bislang nicht ausgetrocknet werden.

Rund 450 Webseiten mit betrügerischen Angeboten

„Die Masche hört einfach nicht auf“, sagte Sabrina Wagner, Referentin Team Marktbeobachtung Digitales der Verbraucherzentralen. Es würden immer wieder neue Seiten online gestellt. „Wir haben in der Marktbeobachtung eine Liste von über 450 bekannten Webadressen recherchiert, hinter denen offenkundig betrügerische Angebote stecken.“

Bemerkenswert sei, dass diese betrügerischen Portale mit den aktuellsten Kinofilmen werben würden. „Mit ein wenig kritischer Distanz müsste man sich aber fragen: Wie kann das sein, dass der Film, der aktuell im Kino läuft, mir hier schon für fünf Tage kostenlos angeboten wird?“

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Zur Abwehr der Ansprüche lohne es sich nicht, einen formellen Widerspruch gegenüber dem Anbieter einzureichen und „teure Einschreiben zum vermeintlichen Firmensitz der Portale nach Großbritannien“ zu schicken. „Man sollte aber den Vorgang auf jeden Fall bei der Polizei anzeigen, damit die Ermittlungsbehörden auch im Bilde sind“, so die Expertin. (wb/dpa)

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